Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Kapuzen.
    Wo vorher noch der Kampflärm geherrscht hatte, trat jetzt tiefe Stille ein. Die Vielfraße hielten die Stellung und warteten ab.

    »Sind das Priester, oder was hat das zu bedeuten?«, überlegte Haskeer.
    Stryke zuckte mit den Achseln.
    »Verdammt, was sie auch sind, worauf warten wir noch?«
    »Ruhig. Da ist etwas im Gange.«
    Die drei Kapuzenmänner zogen Objekte aus ihren Gewändern. Aus der Ferne war schwer zu erkennen, was es war, doch sie ähnelten offenbar kleinen Dreizacken aus Metall in der Größe langer Dolche.
    »Bei der Hölle, was machen die da?«, sagte Haskeer.
    »Keine Ahnung, aber es gefällt mir nicht.«
    Die drei hoben die Dreizacke und zielten damit auf die Orks.
    »Alles runter!«, brüllte Stryke.
    Ein greller Lichtblitz entstand. Aus den Dreizacken entsprangen grelle rote, grüne und gelbe Lichtbalken.
    Den Bruchteil eines Herzschlags, bevor das knisternde Licht über ihre Köpfe hinwegzog, war die Truppe abgetaucht. Zwei Lichtfinger trafen hinter der liegenden Kriegertruppe auf ein Gebäude, zerstörten eine schwere Tür und schlugen ein Loch in die Wand. Ziegelsteine und Mörtel fielen herunter. Der dritte Blitz traf eine Ecke des Galgens, der sofort Feuer fing.
    Als die zweite Salve kam, rollten sich die Vielfraße ab, um den sengend heißen Strahlen auszuweichen. Die Blitze tasteten über den Boden, rissen Pflastersteine aus dem Gefüge und schlugen Funken.
    Stryke hob den Kopf und sah sich um. Hystykk und Jad waren dicht neben ihm in Deckung gegangen. Beide hatten Bogen. Er kroch zu ihnen hinüber.

    »Erledigt die Schweinehunde!«, befahl er ihnen.
    Unbeholfen zogen die Gemeinen ihre Bogen vom Rücken, legten Pfeile ein und zielten auf die Gestalten mit den Gewändern.
    Ein Pfeil traf die Brust eines Kapuzenträgers. Er taumelte und stürzte.
    »Was?«, murmelte Hystykk.
    Er hatte nicht geschossen. Keiner der beiden hatte geschossen.
    Eine Pfeilsalve traf die anderen beiden Kapuzenträger. Einer ließ im Stürzen noch einen grellen Energiestrahl zum Himmel fahren, dann starb er.
    Gebrüll erhob sich.
    Eine neue Meute raste auf den Platz. Sie waren mehr in der Zahl als die Menschen, und sie rannten, um anzugreifen.
    Stryke rappelte sich auf.
    Coilla rannte zu ihm. »Das sind Orks!«
    »Was ist hier los, verdammt?«, rief Haskeer.
    Stryke schüttelte den Kopf. »Zieht die Leute zurück, in Verteidigungsstellung formieren.«
    Er gehorchte und rief Befehle, und die Vielfraße sammelten sich rasch.
    Vor ihnen brach ein blutiges Handgemenge aus. Fünf oder sechs Orks lösten sich aus dem Gedränge und eilten zu ihnen herüber.
    Der vordere rief: »Wer hat hier das Kommando?«
    »Ich«, sagte Stryke.
    »Kommt mit.« Dann sah er die Menschen und die Zwerge. »Gefangene?«
    »Nein, die gehören zu uns.«

    Der Ork war entsetzt. »Du machst Witze.«
    »Sie gehören zu uns«, wiederholte Stryke.
    »Wir können keine Menschen mitnehmen«, protestierte einer der anderen. Er sah Standeven, Pepperdyne und die Zwerge böse an.
    »Wir klären das später«, entschied der Anführer. »Los jetzt!«
    »Wohin?«, fragte Stryke.
    »Da kommen noch mehr. Wenn ihr hier bleibt, werdet ihr sterben.«
    »Wer seid ihr?«
    »Komm schon!« Er setzte sich in Bewegung.
    Stryke zögerte einen Moment, dann gab er seiner Truppe ein Zeichen, den anderen zu folgen.
    Als sie durch die düsteren Straßen liefen, raunte Coilla: »Stryke, die Menschen haben Magie eingesetzt!«

14

    Wenn die Gebäude der Herrscher deren Einstellung den Beherrschten gegenüber zeigen, dann sprach die Festung im Herzen von Taress Bände. Die Zugänge waren schwer bewacht, die Tore verschlossen. Bogenschützen patrouillierten auf den Wehrgängen. Ausgucke waren auf den Türmen postiert, und hinter den abweisenden, undurchdringlichen Mauern lag ständig eine Garnison in Bereitschaft.
    Ein Maßstab für den Ruf der Burg, oder besser, für das Wesen ihrer Bewohner, war die Tatsache, dass nur wenige sie freiwillig betraten.
    In dem am höchsten gelegenen Bereich blieb ein ganzes Stockwerk einem einzigen Menschen vorbehalten. Angesichts seiner Stellung hätte man annehmen können, dass seine Gemächer gut ausgestattet und vielleicht sogar luxuriös waren. Doch die Einrichtung war bescheiden. Es gab nur die nötigsten Möbelstücke, so gut wie keinen Schmuck und nichts, was der Bequemlichkeit
diente. In dieser Hinsicht entsprach die Wohnung dem Gemüt eines Menschen, der sich ganz und gar dem Militärdienst verschrieben hatte.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher