Die Orks - Blutrache - Roman
müssen sie ihn jedoch erst einmal als Omen anerkennen«, fügte Coilla hinzu.
»Es gibt eine Prophezeiung, die mit diesem Kometen zusammenhängt«, erklärte Brelan. »Angeblich erscheint er immer in den Zeiten größter Not und zeigt den Weg zur Erlösung.«
»Ach, hör doch auf. Prophezeiungen sind so zahlreich wie Pferdeäpfel und weniger nützlich.«
»Mag sein, aber es kommt vor allem darauf an, was die Bürger glauben.«
»Die Prophezeiung besagt noch etwas anderes«, ergänzte Chillder. »Es heißt, der Komet werde von einer Leibwache von Kriegern begleitet. Von einer Truppe von Helden, die uns befreien.«
Stryke starrte sie an. »Du meinst doch nicht …«
»Wem der Helm passt.«
»So ein Mist . Das könnt ihr nicht von uns verlangen. «
Haskeer pfiff leise durch die Zähne. »Ja, leck mich doch, wir sind Helden.«
»Wir hätten ihn wirklich nicht mitnehmen sollen«, erklärte Coilla.
»Alte Prophezeiungen sind eine Sache«, erklärte Stryke, »aber zieht uns nicht in eure Fantasien hinein. Wir sind Kämpfer, ja, aber wir sind ganz normale Orks.«
»Schwerlich«, erwiderte Sylandya. »Ihr seid im Augenblick der Not hierher gekommen, oder etwa nicht? Ihr unterstützt unsere Sache, oder nicht? Außerdem besitzt ihr einen Kampfgeist, den unser Volk verloren hat. Die Götter wissen, dass wir sonst nicht viel haben, was uns Mut machen könnte.«
Stryke wollte sie schon unwirsch abweisen, aber dann sah er ihre Gesichter und beherrschte sich. »Wann soll dieser Komet denn kommen?«, fragte er stattdessen.
»Wir wissen es nicht genau. Nicht auf die Stunde genau. Aber wenn die Berechnungen stimmen, müsste er irgendwann während des abnehmenden Mondes erscheinen.«
»Wann wäre das?«
»In dreizehn Tagen«, erklärte Brelan.
»Bis dahin wollt ihr also einen Aufstand in Gang setzen. «
»Wir müssen«, erklärte Sylandya. »Es sei denn, ihr habt Hemmungen, gegen die Menschen vorzugehen.«
Das verschlug Stryke die Sprache. »Warum sollten wir?«
»Wie ich höre, tut ihr euch mit ihnen zusammen.«
»Ah, du meinst Pepperdyne und Standeven. Für die verbürge ich mich.«
»Du stehst auf der Seite von Menschen?«
»Was diese beiden angeht … ja.«
»Ich frage mich, ob sie auch zu dir stehen.«
»Das haben sie schon getan. Einer von ihnen jedenfalls. «
»Lass dich mit Menschen ein, und du bekommst Ärger.«
»Die sind anders«, warf Coilla ein. »Sie sind nicht wie die Menschen hier. Sie haben Mitgefühl für die Not der Orks.«
»Mitfühlende Menschen. Ich habe ja schon viel in meinem Leben gesehen, aber das ist mir nun wirklich neu.«
»Du musst es uns einfach glauben«, sage Stryke und hoffte, Haskeer würde den Mund halten.
»Eigentlich würde ich diese einzigartigen Menschen gern kennenlernen, aber irgendwie bin ich noch nicht ganz dazu bereit. Ich würde mich zu sehr wie ein Lamm fühlen, das die Gesellschaft eines Wolfs sucht. Deine anderen Gefährten würde ich aber gern begrüßen, diese …«
»Die Zwerge, Mutter«, half Brelan ihr.
»Es wäre jedoch nicht klug, sie hierher zu bringen. Vielleicht ein andermal.« Sie richtete den scharfen Blick wieder auf Stryke. »Mitfühlende Menschen und eine unbekannte Rasse kleiner Wesen. Ihr seid von vielen Rätseln umgeben.« Sie lenkte etwas ein und lächelte leicht. »Aber das ist mir egal, solange ihr uns helft.«
»Die beiden Menschen könnten uns nützlich sein«, sagte Brelan. »Und die Götter wissen, dass wir jeden Verbündeten brauchen, den wir nur bekommen können. Besonders, da diese neue Gesandtschaft eingetroffen ist.«
»Habt ihr mehr über sie herausgefunden?«, fragte Stryke.
»Was wir gehört haben, verheißt nichts Gutes. Es scheint, als hätten wir es nun mit einer Rücksichtslosigkeit zu tun, gegenüber welcher Hachers Regentschaft vergleichsweise milde erscheint.«
»Könnt ihr das jetzt schon sagen? Die Abgesandten sind doch erst seit zwei Tagen hier.«
»Das ist lange genug für grausame Taten und eine böse Säuberung im Hauptquartier der Menschen. Das haben uns unsere Spione jedenfalls berichtet. Was wir gestern
getan haben, dürfte Hacher geschadet haben. Also steht es eins zu null für uns.«
»Können wir diese Gesandten irgendwie schnappen?«, überlegte Coilla. »Sie zu ermorden, wäre ein vernichtender Schlag.«
»Das glaube ich nicht. Die Abordnung ist sicherlich gut bewacht, und nach allem, was wir hören, sind sie wahrhaft beängstigende Gegner. Es heißt auch, an ihr sei etwas sehr
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