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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Jedenfalls hätte ich dich gern bei mir. Wir arbeiten gut zusammen.« Jup lächelte dünn.
    »Danke, Boss. Tatsache ist, ich fühle mich gar nicht mal besonders schlecht deswegen. Wenn man meiner Rasse angehört, gewöhnt man sich an Pöbeleien. Ich kann mich noch nicht mal groß beklagen. Meine Rasse hat sich das alles zum größten Teil selbst eingebrockt.«
    »Na gut. Dann ruh dich jetzt aus.«
    »Noch eins, Stryke. Was ist mit dem Kristall? Soll Alfrays Gruppe mehr mitnehmen, weil sie vielleicht einen Teil zum Tauschen brauchen?«
    »Nein, ich denke, wir lassen alles so, wie es ist. Dass jedes Truppenmitglied einen Teil bei sich trägt ist die beste Art, damit umzugehen. Das lässt Alfray genug, wenn er wirklich etwas zum Tauschen braucht. Aber wir machen allen noch einmal klar, dass niemand ohne Erlaubnis Gebrauch davon macht.«
    »Einverstanden. Ich kümmere mich darum.« Er verließ Stryke, um sich eine Weile hinzulegen. Als er sich in eine Decke wickelte und den Kopf auf einen Sattel legte, merkte Stryke erst, wie todmüde er war. Im letzten Augenblick, bevor er einschlief, glaubte er eine Spur von Pelluzit in der Luft zu riechen. Er schob es auf seine Einbildung und gab sich der Dunkelheit hin.
    Etwas Großes, Undeutliches ragte vor ihm auf. Er sah nur verschwommen und konnte nicht erkennen, worum es sich handelte. Er blinzelte ein paar Mal, konzentrierte sich und sah jetzt, dass es ein Baum war, groß und mit beträchtlichem Umfang. Ein rascher Rundumblick verriet ihm, dass er sich in einem Wald aufhielt, wo alle Bäume groß und robust waren und in saftigem Grün standen. Durch das smaragdgrüne Dach hoch über ihm fielen vereinzelte Sonnenstrahlen. Eine fast greifbare Atmosphäre des Friedens herrschte hier. Doch es war nicht vollkommen still. Er war sich eines sanften Vogelgezwitschers und eines weiteren Geräuschs bewusst, das er nicht benennen konnte. Es klang wie gedämpftes Gewittergrollen. Es war nicht bedrohlich, nur gänzlich unvertraut. Aus der einen Richtung, wo der Wald lichter wurde, fielen mehr Sonnenstrahlen ein. Er ging in diese Richtung. Auf einem Bett aus frischen abgefallenen Blättern marschierte er zum Waldrand. Das tosende, donnernde Geräusch wurde lauter. Trotzdem hatte er immer noch keine Ahnung, worum es sich handeln mochte.
    Einmal aus dem Schatten der Bäume getreten, ging er für kurze Zeit durch üppiges, knöcheltiefes Gras. Dann fiel das Gelände leicht ab, und das Gras wich feinem Sand. Jenseits des Sands lag ein gewaltiger Ozean. Er erstreckte sich, so weit sein Auge reichte. Weiß schäumende Wellen brandeten träge an den Strand.
    Das üppige Blau des Ozeans passte perfekt zum gleichfalls blauen Himmel, über den majestätisch kreideweiße Wolken glitten. Der Anblick flößte Stryke Ehrfurcht ein. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Er ging über den Strand. Eine angenehm warme Meeresbrise streichelte sein Gesicht. Der belebende Geruch nach Ozon lag in der Luft. Als er sich zu den Bäumen umdrehte, sah er die Spur, die seine Füße im Sand hinterlassen hatten. Er konnte nicht sagen, warum er den Anblick so seltsam ergreifend fand. In diesem Augenblick der Rührung fiel sein Blick auf etwas, das die Sonne reflektierte, etwas auf einer felsigen Erhebung vielleicht eine halbe Meile den Strand entlang und hundert Schritt vom Wasser entfernt. Es handelte sich um irgendwelche Gebäude, die strahlend weiß waren. Er ging in diese Richtung. Die Erhebung war weiter entfernt, als es zunächst den Anschein gehabt hatte, aber dennoch nicht schwer zu erreichen. Während er durch den heißen Sand marschierte, passierte er Dünen, die der emsige Wind aufgetürmt hatte. Hier und da stachen leuchtend grüne Triebe winziger Pflanzen durch die pulverige Sandschicht. Je näher er kam, desto offensichtlicher wurde, dass mehr als ein Bauwerk auf dem schwarzen Felsen stand. Als er die seewärtige Seite der Klippe erreichte, entdeckte er, dass sie mit Stufen versehen war. Also erklomm er sie. Kurz darauf erreichte er das Ende der Stufen und ein bescheidenes Plateau, auf dem sich Ruinen befanden: eingestürzte kannelierte Säulen, die Überreste von Gebäuden, Blöcke aus behauenem Stein, eine geborstene abgeflachte Treppe. All das war von einer zinnenbewehrten Mauer umgeben, die jetzt bröckelte und Breschen aufwies. Das für den Bau verwendete Material hatte das
    ausgebleichte Aussehen alten Marmors. Ein Großteil der Ruinen war von Moosen und Ranken bedeckt. Die Architektur war ihm

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