Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
konnte. Der Ork schöpfte tief aus dem versiegenden Brunnen seiner Kraft, hob langsam seinen freien Arm und schlug dem Kopfgeldjäger wiederholt die Faust an den Kopf. Gleichzeitig übte er mit dem eingeklemmten Arm Druck nach außen aus. Die Anstrengung zeigte sich auf Blaans verzerrtem Gesicht. Er mühte sich, seinen Gegner weiter unter Kontrolle zu halten. Haskeer musste nur nachsetzen. Er tat es. Mit aller Kraft stampfte er Blaan mit dem Absatz seines Stiefels auf den Fuß. Der Mensch schrie auf. Haskeer wiederholte das Manöver ein paar Mal. Mit einem lauten Stoßseufzer löste Blaan den Griff. Halb taumelte, halb hinkte Blaan rückwärts. Haskeer warf sich
    förmlich die paar Schritte vorwärts, die sie trennten, und landete einen soliden Tritt zwischen den Beinen des Menschen. Blaan stieß einen gequälten, schrillen Schrei aus. Ohne innezuhalten und mit allem, was er hatte, ließ Haskeer eine rasche Kombination von Fausthieben folgen – ans Kinn, in den Magen und wieder ans Kinn. Blaan stürzte zu Boden wie eine gefällte Eiche. Die hölzerne Plattform erbebte.
    Haskeer setzte nach und trat ihn, rechter Fuß, linker Fuß, wobei er jede verwundbare Stelle aufs Korn nahm, die sich ihm darbot. Blaans Hände zuckten vor, packten Haskeers Bein, zogen und fällten ihn. Beide mühten sich, zuerst wieder auf die Beine zu kommen. Sie schafften es gleichzeitig. Blaan schloss die Lücke, das massige Gesicht in wütender Raserei zu einer Dämonenfratze verzerrt, und hob seine Schinkenfäuste. Blutig und zerschlagen prügelten sie aufeinander ein. Coilla machte Fortschritte bei Aulay. Sie setzte ihre Hiebe sowohl hoch als auch tief an und zwang ihn so, ständig in Bewegung zu bleiben, um ihnen ausweichen zu können. Doch seine Bewegungen wurden immer schwerfälliger, und seine Energie schien nachzulassen. Sie spürte, dass das Ende nahe war. Jup und die Gemeinen, die Schulter an Schulter kämpften, hatten die Reihen der Goblins dezimiert. Nur noch drei oder vier von ihnen waren übrig, und sie zogen sich zum Podest-Ende des Raums zurück. Als sie mit dem Rücken zur Plattform standen, rafften sie sich zu einer letzten verzweifelten Gegenwehr auf. Zwei versuchten den Halbkreis der sich nähernden Orks zu durchbrechen. Einer schwang seinen Streitkolben in weitem Bogen. Zwei Orks duckten sich, sodass die Waffe über sie hinwegsauste, und durchbohrten die Brust des Handlings. Jup erledigte den anderen. Er schlug ihm das Schwert aus der Hand und traf das Geschöpf anschließend im Genick. Aber dieses Zwischenspiel war die Gelegenheit für die beiden verbliebenen Goblins. Sie sprangen auf das Podest und ließen Hiebe auf die Köpfe der Vielfraße herabregnen, was die Orks daran hinderte, ihnen zu folgen. RazattKheage suchte hinter ihnen Schutz und brüllte ihnen Aufmunterungen zu. Lekmann und Aulay, die von ihren unerbittlichen Kontrahenten gleichfalls zurückgedrängt wurden, wussten, dass das Spiel aus war.
    »Raus hier!«, bellte Lekmann. Sein Partner brauchte keine weitere Aufforderung. Er zog sich rasch ein paar Schritte von Coilla zurück, fuhr herum und floh. Mit einem letzten Hieb in Strykes Richtung folgte Lekmann seinem Beispiel. Hauptmann und Gefreiter der Orks setzten ihnen nach. Aulay stolperte und fiel. Während er sich aufrappelte, lief Lekmann an ihm vorbei. Er erreichte das Podest an einer Stelle zwischen Haskeers und Blaans Kampf auf der linken und den kämpfenden Orks und Goblins auf der rechten Seite. Ungehindert sprang er hinauf. Aulay wich einem einzelnen Ork aus, der ihn aufzuhalten versuchte, und erreichte das Podest ebenfalls. Lekmann streckte die Hand aus und zog ihn empor. Die beiden sprangen sofort auseinander, um Stryke und Coilla abzuwehren, die einen Moment später eintrafen. Alle Menschen und verbliebenen Goblins waren auf der Plattform. Alle Vielfraße kämpften darum, sie zu erklimmen. Alle außer Haskeer. Er war immer noch am Ende der Plattform in seinen Kampf mit Blaan verwickelt und blind und taub für alles andere. Der Mensch war sich der Notwendigkeit zur Flucht bewusster. Immer noch auf Haskeer einschlagend, wich er langsam in die Richtung seiner Kameraden zurück. Einzig Coilla gelang es von den Vielfraßen, das Podest zu erklimmen. Sie landete nicht weit von Aulay und ging gleich auf ihn los.
    »Was braucht es denn noch, um dich aufzuhalten, du Miststück?«, knurrte er.
    »Stirb einfach«, sagte sie. Er griff an. Coilla wehrte die Streiche ab. Aulay erhob das Schwert und setzte

Weitere Kostenlose Bücher