Die Orks
keinen.«
»Richtig! Das hatte ich ganz vergessen!« Sie wateten weitere zehn Minuten lang weiter. Es sah aus, als sollten sie es schaffen. Das marschige Ufer war bereits in Sicht. Dann sahen sie ein paar Schritte voraus eine Turbulenz im Wasser. Luftblasen perlten an die Oberfläche und platzten. Der Trupp blieb stehen. Mehr kleine Wirbel entstanden an anderen Stellen. Weitere Luftblasen trieben zur Oberfläche.
»Vielleicht war das doch keine so gute Idee«, murmelte Jup. Eine Fontäne erhob sich aus dem Wasser. Direkt vor ihnen tauchte ein Nyadd auf. In rascher Folge tauchten weitere mit ihren gezähnten Waffen in den Händen aus der stinkenden Brühe auf.
»Weißt du noch, was du darüber gesagt hast, sie in ihrem Element zu bekämpfen, Stryke?«, erinnerte Coilla ihn.
»Jetzt ist es zu spät, um noch umzukehren.« Lautes Platschen hinter ihnen ließ sie herumfahren. Mehr Nyadds tauchten auf. Sie näherten sich ihnen von hinten und vorn.
»Schneiden wir Fleisch«, knurrte Stryke. Die hintere Hälfte des Trupps übernahm unter Jups und Haskeers Führung die Absicherung in ihrem Rücken. Stryke, Coilla und Alfray bildeten die Vorhut in dem bevorstehenden Kampf. Wie es aussah, war der Trupp den Nyadds zahlenmäßig überlegen. Aber Stryke ging davon aus, dass die Tatsache, dass sie im Wasser kämpfen mussten, diesen Vorteil mehr als wettmachte. Er zückte zusätzlich zu seinem Schwert noch ein Messer und hieb nach dem vordersten Nyadd. Sein Schwert traf den harten Panzer und verursachte auch einigen Schaden. Blut floss. Aber die Wunde reichte nicht aus, um den Krieger außer Gefecht zu setzen. Stryke biss auf die Zähne und versuchte es erneut, diesmal mit der Unterstützung einiger Gemeiner, die den Nyadd von der Seite angriffen. Es gelang ihnen, ihm so zuzusetzen, dass er untertauchte.
Coilla warf ihre Messer auf die Köpfe ihrer Gegner. Aber jeder Wurf war gleichbedeutend mit einer verlorenen Klinge, und ihr Nachschub war begrenzt. Sie verbrauchte zwei Messer, ohne Wirkung zu erzielen, dann traf ihr nächster Wurf einen Nyadd seitlich am Kopf. Der Krieger stieß ein lautes Bellen aus und verschwand unter Zurücklassung einer roten Wolke unter Wasser. Triumphierendes Gebrüll von hinten überbrachte die Kunde vom ersten unzweifelhaft getöteten Gegner.
»Wir ringen sie nieder«, rief Stryke,
»aber nicht schnell genug. Wenn noch mehr kommen…!« Er brach ab, als sich ein Nyadd auf ihn warf und dabei seinen gezähnten Speer schwang. Der Krieger schlug damit zu, und Stryke duckte sich unter die Wasseroberfläche. Die kalte stinkende Brühe schlug über seinem Kopf zusammen. Er zählte bis drei in der Hoffnung, dass der Schwung beendet war, und tauchte wieder auf. Der Nyadd war genau über ihm. Stryke rammte ihm mit aller Kraft sein Schwert in den Bauch. Der Panzer knirschte und barst. Blut floss. Ein Schwall schoss aus dem Mund des Nyadd, der sofort untertauchte. Stryke hustete einen Mund voll von dem widerlichen Zeug aus. Haskeer und Jup schlugen von zwei Seiten auf denselben Gegner ein. Sie hatten bereits einen Arm aufgeschlitzt, und der Nyadd kämpfte aus Leibeskräften, um sich ihrer Angriffe zu erwehren. Haskeer watete näher und ließ einen wuchtigen Hieb auf den Hals des Geschöpfs niedersausen. Der Nyadd duckte sich, da er instinktiv den Schutz des Wassers suchte. Jede andere Richtung wäre besser für ihn gewesen. Die Klinge spaltete seinen Schädel und verspritzte Gehirn.
Damit blieben nur noch vier Nyadds, und obwohl sie nicht weniger mörderisch aussahen, war Stryke zuversichtlich, sie überwinden zu können. Der ganze Trupp stürzte sich auf drei dieser vier. Außer Coilla, die vorwärts watete, um den vierten Nyadd anzugreifen, der ein wenig abseits der anderen lauerte. Sie sah nicht, wie hinter ihr ein anderer aus dem Wasser auftauchte und sich ihr mit bemerkenswerter Schnelligkeit näherte. Im letzten Moment fuhr sie herum und sah sich jetzt zwei Nyadds gegenüber. Einer hob sein Schwert. Kestix hatte es bemerkt.
»Aufpassen, Gefreiter!«, rief er, indem er sich in ihre Richtung stürzte. Er schaffte es zwischen sie und die Klinge des zweiten Nyadd. Falls er gehofft hatte, sie mit seinem Schwert ablenken zu können, hatte er sich verrechnet. Die ungemein scharfe Waffe des Nyadd schnitt durch seine Brust wie durch Butter. Blut spritzte. Kestix schrie vor Schmerzen auf.
»Nein!«, rief Coilla. Dann musste sie sich um den zweiten Angreifer kümmern und ihr Schwert hochreißen, um
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