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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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entschlüpfte es Jup. Stryke fixierte ihn mit strengem Blick, aber Keppatawn reagierte gutmütig und lächelte. Hedgestus räusperte sich.
    »Das betroffene Glied wird mit der Lösung eingerieben«, fuhr er fort.
    »Nicht mit der gesamten Lösung, sondern über drei Tage verteilt und in den Stunden nach Einbruch der Dunkelheit, um die beste Wirkung zu erzielen.«
    »Das ist alles?«, fragte Keppatawn.
    »Natürlich sind auch gewisse Rituale zu beachten und Formeln aufzusagen, die…«
    »Die keinem anderen Zweck dienen, als den Wald mit deinem Gejaule zu erfüllen.«
    »Sie haben eine wichtige Funktion«, widersprach Hedgestus empört,
    »und sie…« Grinsend winkte Keppatawn ab.
    »Immer mit der Ruhe. Du weißt doch, wie viel Spaß es mir macht, dir auf den Schwanz zu treten, altes Schlachtross. Wenn auch nur die geringste Aussicht besteht, dass dein Gebräu funktioniert, kannst du von mir aus einen ganzen Monat herumjaulen.«
    »Danke«, erwiderte der Seher zweifelnd.
    »Wann fangen wir damit an?«
    »Die Lösung vorzubereiten sollte eine Sache von… na ja, vier oder fünf Stunden sein. Heute Abend kannst du dein Bein zum ersten Mal einreihen.«
    »Gut!« Keppatawn gab dem Seher einen freundschaftlichen, wenn auch kräftigen Klaps auf die Schulter. Hedgestus schwankte ein wenig, und Gelorak bot ihm seinen Arm an.
    »Jetzt feiern wir! Essen, Trinken und einander Lügen auftischen!« Er schaute in ihre Gesichter und hielt inne.
    »Du scheinst nicht so begeistert zu sein, Stryke. Ich weiß, du hast einen Mann verloren, aber das ist keine Respektloigkeit. Es ist nur unsere Art.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Was ist los, Stryke?«, sagte Coilla.
    »Die Träne ist nicht das Einzige, was wir mitgebracht haben.« Haskeer starrte ihn an.
    »Was meinst du?« Keppatawn war verwirrt.
    »Wirklich?«
    »Ich hätte es früher erzählen sollen«, gab Stryke zu.
    »Jennesta ist mit einer Armee auf dem Weg hierher.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Alfray.
    »Glozellan hat es mir gesagt. Sie hatte keinen Grund zu lügen.«
    »Wann trifft sie ein?«, wollte Keppatawn wissen.
    »In zwei, drei Tagen. Es tut mir Leid, Keppatawn. Sie ist hinter uns…« – er täschelte seinen Gürtelbeutel –
    »… und hinter denen her.«
    »Sie hat keinen Streit mit uns, und wir nicht mit ihr.«
    »Davon würde sie sich nicht abhalten lassen.«
    »Wir sind es gewöhnt, uns zu verteidigen, sollten wir angegriffen werden. Aber wenn sie hinter euch her ist, warum sollte sie das Leben ihrer Krieger gefährden? Warum sollte sie sich ablenken lassen?«
    »Auf der Suche nach uns. Ich schätze, sie hat irgendwie herausgefunden, dass wir in den Marschen waren. Wenn sie entdeckt, dass wir nicht mehr da sind, könnte sie hier vor eurer Haustür enden.«
    »Dann werden wir ihr zu verstehen geben, dass ihr auch nicht bei uns seid. Und wenn Jennesta darüber diskutieren will, wird sie feststellen, dass sie das teuer zu stehen kommt.«
    »Wir werden euch beistehen«, versprach Haskeer.
    »Ja«, stimmte Stryke zu,
    »wir würden bleiben und kämpfen. Hobrows Aufseher sind auch noch da. Sie könnten zurückkommen.« Darüber dachte Keppatawn einen Moment nach.
    »Das Angebot ehrt euch, aber… nein. Die Sterne sind wichtig, das ist mir klar. Wir können unsere Kämpfe selbst ausfechten. Ihr müsst von hier weg.« Einen Moment herrschte Schweigen, dann fragte Jup:
    »Wohin?« Stryke seufzte.
    »Das ist unser nächstes Problem.«
    »Das ihr aber nicht jetzt lösen müsst«, sagte Keppatawn zu ihm.
    »Leistet uns bei Essen und Ale Gesellschaft und schüttelt eure Sorgen für ein paar Stunden ab. Nennt es Feier oder Leichenschmaus, die Wahl liegt bei euch.«
    »Wo der Feind naht?«
    »Können wir verhindern, dass Jennesta kommt, indem wir feiern oder nicht feiern? Das glaube ich nicht. Jedenfalls nicht mehr als mit einem Abendmahl aus Grütze.«
    »Das ist eine gute Art, die Dinge zu sehen, Stryke«, ließ Alfray sich vernehmen.
    »Und der Trupp könnte etwas Ausgelassenheit vertragen.« Stryke wandte sich an Keppatawn.
    »Einen heldenhaften Krieger oder einen Sieg zu feiern ist uns Orks nicht unbekannt. Obwohl man auch zu ausgiebig feiern kann.« Er dachte an Heimaterde und daran, wie die Feier dort zu ihrer Misere geführt hatte. Bevor der Zentaurenhäuptling näher auf seine Bemerkung eingehen konnte, fügte Stryke hinzu:
    »Es wird uns eine Ehre sein, euch Gesellschaft zu leisten.«
    Nach und nach wurde die Stimmung gelöster. Knochen von Geflügel

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