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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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und Wild, Fischgräten, Nuss- und Obstschalen sowie Brotreste lagen auf den Festtafeln. Mit Honig versetztes Ale war in Mengen getrunken und verschüttet worden. Krüge mit Glühwein wurden gereicht und zum Schutz vor der zunehmenden Kälte Feuer
    geschürt. Auf Alfrays Vorschlag steuerten die Orks etwas aus ihrem Pelluzit- Vorrat bei. Bald wurden qualmende Pfeifen herumgereicht. Ein wenig abseits musizierte eine Zentaurengruppe mit Flöten und kleinen Harfen. Andere schlugen mit umwickelten Schlegeln auf Trommeln, die aus ausgehöhlten Baumstämmem gefertigt waren. Als Sattheit, Alkohol und Kristall den Trubel langsam dämpften, hämmerte Keppatawn mit einem Krug auf den Tisch. Das allgemeine Stimmengewirr und die Musik brachen ab.
    »Weitschweifige Reden liegen uns nicht«, röhrte er.
    »Also lasst uns einfach unseren Verbündeten zuprosten, den Vielfraßen.« Krüge wurden gehoben, und heisere Hochrufe erschollen. Er richtete den Blick auf Stryke.
    »Und euren Gefallenen.« Stryke erhob sich schwankend.
    »Auf unsere gefallenen Kameraden. Slettal, Wrelbyd, Meklun, Darig und Kestix.«
    »Mögen sie im Saal der Götter feiern«, antwortete Alfray. Auf diesen ernsteren Trinkspruch wurden die Krüge geleert. Ein Zentaur stellte einen weiteren Krug vor Stryke ab und fügte Gewürze hinzu, dann tauchte er einen rotglühenden Eisenstab hinein, um ihn zu erhitzen. Eine kleine Dampfwolke stieg auf und verbreitete einen aromatischen Duft. Stryke hielt das Gebräu in die Höhe.
    »Auf dich, Keppatawn, und auf deinen Klan. Und auf das Andenken deines verehrten Vaters…«
    »Mylcaster«, flüsterte Keppatawn.
    »… Mylcaster.« Der Name wurde von den Zentauren ehrfürchtig wiederholt, bevor sie tranken.
    »Auf unsere Feinde!«, verkündete Keppatawn und zog sich damit verblüffte Blicke von den Orks zu.
    »Mögen die Götter ihre Sinne verwirren, ihre Klingen stumpf machen und ihre Arschlöcher verstopfen!« Das erntete derbes Gelächter, insbesondere von den Gemeinen.
    »Jetzt macht es euch gemütlich, und überlasst das Morgen sich selbst.« Die Musik setzte wieder ein. Gespräche wurden fortgeführt. Doch eine Wolke verdüsterte Keppatawns Gesicht, als er sich wieder an Stryke wandte.
    »Mein Vater«, seufzte er.
    »Nur die Götter wissen, was er von den Veränderungen gehalten hätte, die wir erleben. Sein Vater würde das Land kaum noch wiedererkennen. Die Jahreszeiten kränkeln, Krieg und Hader, das Absterben der Magie…«
    »Die Ankunft der Menschen.«
    »Aye, alle unsere Übel sind von dieser infernalischen Rasse herbeigeführt worden.«
    »Aber euch scheint es in diesem Wald gar nicht so schlecht zu gehen«, stellte Alfray fest.
    »Besser als den meisten. Der Wald ernährt uns und schützt uns. Er ist unsere Wiege und unser Grab. Aber wir leben nicht für uns allein. Wir müssen uns dennoch mit der Außenwelt befassen, und die fährt zur Hölle. Das Chaos kann nicht ewig in Schach gehalten werden.«
    »Keiner von uns wird frei davon sein, bevor nicht die Menschen vertrieben sind«, erwiderte Alfray.
    »Und vielleicht nicht einmal dann, mein Freund. Vielleicht ist das Übel bereits zu weit fortgeschritten.«
    »Es war uns ernst mit dem Angebot, zu bleiben und zu kämpfen«, erinnerte ihn Stryke.
    »Ihr braucht es nur zu sagen.«
    »Nein. Ihr müsst weiterziehen und beenden, was ihr angefangen habt.« Stryke sagte ihm nicht, dass er keine Ahnung hatte, wie er das anfangen sollte.
    »Dann lasst euch wenigstens dabei helfen, eure Befestigungen zu verstärken«, schlug er vor,
    »falls Jennesta tatsächlich angreift. Wir haben noch ein paar Tage Zeit.«
    »Damit bin ich einverstanden. Eure besonderen Fähigkeiten wären willkommen. Aber ich will nicht, dass ihr euch hier um unseretwillen zu lange aufhaltet.«
    »In Ordnung.«
    »Und währenddessen werden wir neue Waffen für euch schmieden.« Spitz, aber gutmütig fügte er hinzu:
    »Obwohl, wenn ich mir so ansehe, wie nachlässig ihr mit den Waffen umgegangen seid, die wir bisher für euch angefertigt haben …«
    »Wir haben einen ziemlichen Verschleiß, was Waffen angeht«, unterrichtete ihn Jup.
    »Das sind eben die Unkosten, die in unserem Gewerbe anfallen.«
    »Danke, Keppatawn«, sagte Stryke.
    »Es ist gut, dass wir auch etwas beisteuern können. Wir scheinen viel von euch genommen zu haben und nur wenig dafür zu geben.« Der Zentaur winkte ab.
    »Waffen sind nichts, wir fertigen ohnehin eine Menge an. Was das Geben betrifft, wenn ihr für die Heilung

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