Die Orks
stündlich«, erwiderte der Zentaur,
»obwohl es noch nicht völlig verheilt ist. Hedgestus hat gesagt, die Anwendung heute Abend wird den Vorgang abschließen.«
»Das ist gut.«
»Das ist es, dank euch.« Er dehnte sein Strahlen auf Alfray und Coilla aus.
»Euch allen. Für dieses Wunder stehe ich in eurer Schuld.«
»Du schuldest uns nichts.«
»Was machen eure Vorbereitungen?«, erkundigte sich Keppatawn.
»Habt ihr schon euer weiteres Vorgehen beschlossen?« Er fügte hastig hinzu:
»Haltet uns nicht für ungastlich.«
»Das tun wir nicht. Und um die Wahrheit zu sagen, nein, wir haben uns noch nicht auf ein Ziel geeinigt. Aber wir brechen heute noch auf. Wir wissen, dass unser Bleiben nur unsere Feinde auch zu euren machen würde.«
»Ich bin froh, dass ihr das so seht. Die Waffen, die wir für euch geschmiedet haben, sind fertig und…« Ein Ausruf unterbrach ihn. Jup kam mit rudernden Armen zu ihnen gelaufen. Stryke funkelte ihn an.
»Ich dachte, ich hätte Ihnen den Befehl gegeben…«
»Seht mal, was da kommt«, keuchte der Zwerg. Zentauren eskortierten eine Gruppe auf die Lichtung. Vier oder fünf der Neuankömmlinge hatten den unverkennbaren Körperbau und Gang von Pixies. Sie führten Kolonnen von Mulis und Pferden, die mit Satteltaschen, Stoffballen, Säcken und Truhen beladen waren.
Die Gemeinen unterbrachen ihre jeweiligen Tätigkeiten und kamen, Haskeer im Schlepptau, um zuzuschauen. Stryke wies sie nicht zurecht.
»Seht ihr?« Jup nickte in Richtung einer etwa ein Dutzend starken Gruppe von Gestalten, die am Ende der Karawane marschierten. Es waren Orks. Unruhe machte sich im Trupp breit. Waffen wurden gezogen.
»Verrat!«, grollte Haskeer. Keppatawn legte eine Hand auf Strykes Schwertarm.
»Nein, mein Freund. Ihr seid nicht in Gefahr. Diese Händler sind regelmäßige Besucher.«
»Und sie?« Er zeigte auf die Orks.
»Nicht alle Angehörigen eurer Art dienen in Armeen, das wisst ihr. Manche verdingen sich als Leibwächter. Könnten Kaufleute sich einen besseren Schutz kaufen? Vertrau mir.« Stryke schob seine Klinge langsam wieder in die Scheide und befahl dann dem Rest des Trupps, seinem Beispiel zu folgen. Mit einigem Widerstreben, insbesondere von Haskeer, taten sie, wie ihnen geheißen. Die Leibwächter ließen sie nicht aus den Augen, und ihre Haltung blieb angespannt.
»Das ist ein Abstieg für Orks«, warf Alfray ein,
»seinen Lebensunterhalt als Aufpasser für Krämer zu verdienen.« Pixies und Zentauren begannen mit dem Auspacken der Waren. Seidenballen und Läufer wurden ausgerollt, Kästen geöffnet, Säcke geleert. Ein Ork entfernte sich von der Menge und näherte sich dem Trupp.
»Vergesst bitte nicht, dass sie auch Gäste sind«, sagte Keppatawn.
»Natürlich nicht«, erwiderte Stryke.
»Wir fangen keinen Streit mit Angehörigen unserer eigenen Rasse an.«
»Es sei denn, sie fangen welchen mit uns an«, schickte Coilla hinterher. Keppatawn schaute daraufhin ein wenig gequält drein, sagte aber nichts. Der Ork kam zu ihnen. Er hielt die Hände weit weg von seinen Waffen und schaute so zaghaft drein, wie seine Natur es ihm gestattete.
»Einen schönen Tag«, begann er. Stryke erwiderte den Gruß. Der Rest der Vielfraße begnügte sich mit einem wachsamen Kopfnicken.
»Ich bin Melox«, fuhr der Ork fort,
»der Anführer unserer Gruppe. Ich war überrascht, euch hier zu sehen.«
»Ganz meinerseits. Ich bin Stryke.«
»Das dachte ich mir. Von den Vielfraßen, oder?«
»Und wenn?«
»Wir waren ursprünglich auch in Jennestas Heer. Nicht in einem Trupp, sondern Fußsoldaten.«
»Wie seid ihr zu dieser neuen Tätigkeit gekommen?«, wollte Alfray mit einem Anflug von Geringschätzung in seinem Tonfall wissen.
»Was soll ein Ork machen, wenn er aus einem Heer desertiert? Er muss trotzdem essen. Jedenfalls könnte ich dasselbe über euch sagen. Nichts für ungut.«
»Keine Ursache«, entschied Stryke.
»Niemand richtet euch. Das sind harte Zeiten.«
»Warum habt ihr Jennesta verlassen?«, fragte Coilla.
»Aus demselben Grund wie ihr, würde ich sagen. Wir konnten es nicht mehr ertragen.«
»Bei uns war es nicht ganz so. Es lief aber auf dasselbe hinaus.«
»Tja, wir glauben, es war richtig, was ihr getan habt. Es war schon lange überfällig.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Karawane.
»Wir würden diese Anstellung alle sofort aufgeben, wenn ihr uns aufnehmen würdet.«
»Wir rekrutieren nicht«, erwiderte Stryke. Sein Tonfall war
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