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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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angehalten und waren die ganze Nacht und den Vormittag geritten. Jetzt hatte die Sonne den Zenit erreicht, und ihrer bescheidenen Wärme war es endlich gelungen, die Kälte der Nacht zu vertreiben. Als die Anhöhe
    hinter ihnen lag, ordnete Stryke eine Rast an. Einige Soldaten wurden ausgesandt, um die vorgezogenen Kundschafter zu benachrichtigen. Mekluns Bahre wurde von dem Pferd gelöst und vorsichtig auf den Boden gelegt. Alfray bezeichnete seinen Zustand als unverändert. Während Feuer angezündet und Pferde getränkt wurden, hielt Stryke einen Kriegsrat mit den Offizieren ab.
    »Wir kommen trotz der Behinderungen nicht schlecht voran«, verkündete er, »aber es wird Zeit für eine Entscheidung hinsichtlich unserer Route.« Er zog einen Dolch und kniete sich hin. »Die menschliche Siedlung… wie hieß sie noch gleich?«
    »Heimaterde«, sagte Jup.
    Stryke ritzte ein Kreuz in eine Fläche aus getrocknetem Matsch. »Heimaterde war hier am Nordrand der Großen Prärie und die Grabhügelstein am nächsten gelegene feindselige Kolonie der Menschen.«
    »Jetzt nicht mehr«, warf Haskeer mit finsterer Häme ein.
    Stryke beachtete ihn nicht, sondern ritzte eine abwärts führende Linie in den Boden. »Wir sind nach Süden gezogen.« Am Ende der Linie zeichnete er ein weiteres Kreuz ein. »Bis hier. Nach Schwarzberg müssen wir nach Südosten abbiegen. Aber wir haben ein Problem.« Rechts und ein wenig unterhalb des zweiten Kreuzes kerbte er einen Kreis ein.
    »Die Krätze«, sagte Coilla.
    »Genau. Die Heimat der Trolle. Die Krätze liegt mitten auf dem kürzesten Weg nach Schwarzberg.«
    Haskeer zuckte die Achseln. »Und?«
    »Wenn man bedenkt, wie kriegerisch Trolle sein können«, antwortete ihm Jup, »sollten wir einen Bogen darum machen.«
    »Du magst vor einem Kampf davonlaufen wollen. Ich nicht.«
    »Wir haben keinen Bedarf nach einem Kampf, Haskeer«, mischte Stryke sich kühl ein. »Warum sollten wir uns zusätzliche Probleme aufhalsen?«
    »Weil wir Zeit verlieren, wenn wir einen Bogen um die Krätze machen.«
    »Wir verlieren noch mehr, wenn wir in einen Kampf verwickelt werden, und mit einem schwer bewaffneten Kriegstrupp durch ihr Gebiet zu reiten ist genau die richtige Methode, um einen anzufangen. Nein, wir umgehen die Krätze. Die Frage ist, wie?«
    Coilla zeigte auf die improvisierte Karte. »Der nächstkürzeste Weg wäre der, nach Osten in Richtung Teufelsbrüllen und der Küste abzubiegen. Dann wenden wir uns nach Süden und reiten durch den Schwarzbergwald nach Schwarzberg.«
    »Ich bin auch nicht glücklich damit, Teufelsbrüllen nahe zu kommen«, sagte Stryke. »Bedenkt, dass es ein Freihafen ist. Das bedeutet, dass sich dort reichlich Angehörige der älteren Rassen aufhalten. Wir können davon ausgehen, dass wir auf wenigstens eine stoßen, die noch eine Rechnung mit Orks offen hat. Und im Wald wimmelt es von Banditen.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass der Weg nach Osten viel zu nah an Grabhügelstein vorbeiführt, um ruhig schlafen zu können«, fügte Alfray hinzu.
    »Der Vorteil, sich Schwarzberg von der Waldseite zu nähern, ist der, dass wir die Deckung der Bäume hätten«, warf Jup ein.
    »Das wäre ein geringer Ausgleich für all die Risiken, die wir eingehen müssten.« Stryke benutzte wieder seinen Dolch und verlängerte die abwärts führende Linie, sodass sie links an dem Kreis vorbei führte. »Wir sollten weiter nach Süden, bis wir an der Krätze vorbei sind, und dann nach Osten abbiegen.«
    Coilla runzelte die Stirn. »In diesem Fall wäre dies zu berücksichtigen.« Sie beugte sich vor und zeichnete mit dem Finger ein kleines Kreuz unterhalb der Krätze ein.»Weberflur. Eine Uni-Siedlung wie Heimaterde, aber viel größer. Es heißt, dass die Menschen dort fanatischer sind als die meisten.«
    »Ist das überhaupt möglich?«, fragte Jup trocken.
    »Wir müssten zwischen den beiden durch«, räumte Stryke ein. »Aber das Gelände ist überall ebene Prärie, also könnten wir wenigstens erkennen, wenn sich etwas zusammenbraut.«
    Alfray studierte die Skizze. »Das ist der längste Weg, Stryke.«
    »Ich weiß, aber es ist auch der sicherste. Oder jedenfalls der am wenigsten gefährliche.«
    »Welchen verdammten Weg wir auch nehmen«, grollte Haskeer, »niemand hat bisher irgendwas davon gesagt, dass Schwarzberg nur einen Katzensprung davon entfernt ist.«
    Er stach seinen eigenen Dolch in den Boden, ein Stück rechts von Coillas Beitrag.
    Jup funkelte ihn an. »Das soll

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