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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Wie konnte sie nur so dumm sein? Wann hatte ein Kavallerieangriff je eine solide Linie von Pikenieren durchbrochen? Der Herr war tatsächlich mit ihm. Sie würden leichtes Spiel haben.
    Als die dunkle Masse von Jennestas Armee auf die vorderste Reihe der Unis prallte, griff Stryke mit seiner orkischen Kavallerieeinheit die Unis in deren Rücken an. Zwar ritten sie bergauf, nicht die besten Voraussetzungen für einen Sturmangriff, aber die Reihen ihrer Gegner waren in Unordnung. Hobrows Soldaten hatten eine einzige spärliche Salve von Pfeilen abgeschossen, von denen sich die meisten weit vor ihnen in den Boden bohrten. Bergab zu schießen erschwerte ein genaues Abschätzen der Entfernung.
    »Ich nehme an, Hobrows beste Bogenschützen werden auf der anderen Seite eingesetzt«, sagte Coilla, tief über den Hals ihres galoppierenden Pferdes gebeugt.
    »Ich kann mich darüber nicht beklagen«, erwiderte Haskeer. Die Vielfraße preschten weiter vor. Der Rauch wurde umso dünner, je weiter sie sich von Ruffettsblick entfernten, aber die Schlacht wirbelte so viel Staub auf, dass sie auch im Nebel hätte stattfinden können. Das Gras war grau davon, und selbst die Sonne war nicht mehr als ein schwacher Ball, der auf halbem Weg zum Zenit am Himmel hing. Aber er dämpfte den Schlachtlärm nicht, und der Boden bebte unter den stampfenden Hufen. Stryke schaute nach rechts. Wie vereinbart, stürmte Rellstons Reiterei von einer sanften Erhebung Hobrows Flanke entgegen. Die Reiter der Unis waren irgendwo weiter voraus und jenseits der wogenden Masse kämpfender Truppen nicht zu sehen. Der Vielfraß wusste bereits, dass der Feind seine berittenen Truppen an der Hauptfront der Schlacht gegen die unvermutet aufgetauchte Armee der Mannis einsetzen würde. An den Flanken hatten sich vor einigen Minuten Rellstons Fußsoldaten in Marsch gesetzt und gingen jetzt dazu über, Linien zu bilden. Die vorderste Reihe war mit Kurzschwertern bewaffnet, während ihre Kameraden lange Lanzen trugen. Über ihre Köpfe flog Salve um Salve kurzer Wurfspeere. Sie bohrten sich in die Flanke der Unis. Manche prallten von Schilden ab, doch andere trafen ihr Ziel, und ein unregelmäßiger Chor heiserer Schreie ließ Stryke und Coilla in irrer Freude breit grinsen. Nur noch fünfzig Schritte, bis die orkische Kavallerie die Reihen der Unis erreichen würde. Zwanzig… Zehn… Direkt über ihren Köpfen ertönte ein unheiliges, kreischendes Gelächter. Verwirrt schauten die Vielfraße hoch und zuckten zurück. Ein Dutzend geflügelter Geschöpfe tauchte aus der Staubwolke auf und stürzte sich auf die überrumpelten Unis. Hobrows Bogenschützen bekamen gar nicht mit, was sie traf. Von hinten fielen die Harpyien förmlich auf sie herab, zerrten strampelnde Leiber hoch in die Luft und ließen sie dann auf deren Kameraden fallen. Ein schauerlicher Blutregen bespritzte Soldaten und Boden gleichermaßen. Nur eine Hand voll Bogenschützen erkannte, was vorging. Vollkommen überrascht schickten sie ein paar Pfeile in den Himmel, aber die meisten fielen zur Erde zurück und fügten den Truppen der Unis mehr Schaden zu als den Harpyien, die sich gackernd hinter der Wolke verbargen. Es war zu spät, den Angriff abzubrechen, und Stryke ritt einen Jungen nieder, dessen Lippen ein O der Überraschung formten. Der Junge fiel unter die stampfenden Hufe, und seine Schreie verstummten abrupt.
    Dann hieß es, schlagen und hauen sowie ducken und parieren. Nun, da die Orks ein Loch in die Linie der Unis gerissen hatten, stießen auch Rellstons Truppen vor. Hobrows Männer sammelten sich in Gruppen und kämpften verbissen und zäh um ihr Leben. Und ab und zu stürzte eine Harpyie vom Himmel, um ein neues Opfer zu packen und dessen abgerissene Glieder auf seine entsetzten Kameraden fallen zu lassen. Der Ausgang der Schlacht war unvermeidlich.
    »Wie das Aufspießen von Fischen in einem Fass!«, rief Haskeer, dessen Klinge wirbelnde rote Kreise beschrieb.
    »Ja«, keuchte Jup, dessen Pfad durch eine eigene Reihe von Opfern markiert wurde.
    »Es ist fast ein Verbrechen.«
    An der Front oberhalb der schmalsten Stelle des Tals war Jennesta erbost. Sicher, ihre persönliche Leibwache hatte sich auf die Pikeniere geworfen und die Unis mit schierer Wildheit zurückgedrängt. Aber das änderte nichts daran, dass ihr Streitwagen umgestürzt war und ein totes Pferd in seinem Geschirr hing.
    »Tun Sie irgendwas!«, schrie sie Mersadion an, während sie sich aufrappelte.
    »Jawohl,

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