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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Ärmel fest.
    »Hast du… diesen Menschen, Seraphim, in der Schlacht gesehen?« Stryke zögerte.
    »Ich bin nicht sicher. Ich dachte kurz, ich hätte, aber…«
    »Aber ihr redet einen Haufen Schwachsinn«, beendete Haskeer den Satz.
    »Warum sollte so ein Quatschkopf in einer Schlacht umherirren? Und jetzt lasst uns herausfinden, wie dankbar diese Leute wirklich sind.«
    Innerhalb der Tore brandete ihnen der Jubel entgegen wie eine Mauer. Jemand drückte ihnen Krüge in die Hand. Andere reichten ihnen Brot und Fleisch. Leute tanzten umher, sangen, tollten herum oder beteten, je nach Lust und Laune. Krista Galby stand in einem Kreis aus Fackellicht am Teich und erstrahlte so hell und rein wie eine Kerzenflamme. Neben ihr, ein Arm in einer Schlinge aus seiner grünen Schärpe, lehnte Oberbefehlshaber Rellston erschöpft an der niedrigen Mauer. Während die Orks sich alle stolz ein wenig höher aufrichteten, wurden sie von den beiden Anführern der Mannis gerufen.
    »Ich kann es nicht oft genug sagen, Stryke, ich bin Ihnen sehr dankbar«, rief Krista.
    »Ohne Sie hätten wir sie nicht besiegen können.« Rellston neigte steif den Kopf.
    »Auch ich möchte Ihnen meinen Dank aussprechen. Sie haben dieses Schwein Hobrow nicht zufällig gesehen, oder?«
    »Nein.« Stryke wollte fortfahren, aber Rellston war offenbar entschlossen, sein früheres Misstrauen vergessen zu machen, und bot mehr Ale an. Es war das erste Mal, dass die Vielfraße geneigt waren, einen guten Schluck auszuschlagen. Sobald sie sich halbwegs anständig verabschieden konnten, strebten sie der feurigen Lichtsäule auf dem Hügel entgegen. Krenads Leute sahen sie gehen und rissen Witze über Orks, denen das Tempo zu hoch war. Haskeer war nicht der Einzige, der ihnen gern das Grinsen aus dem Gesicht gewischt hätte. Jetzt, da in der ganzen Stadt gefeiert wurde, war die Gegend rings um den Tempel nahezu verlassen. Die Vielfraße unternahmen erst gar nicht den Versuch, raffiniert vorzugehen. Sie schlenderten gemütlich zur Tempeltür und gingen dann unvermutet zum Angriff über. Damit hatten die Wachen am wenigsten gerechnet. Sie wurden ohne Widerstand überwältigt.
    »Fesselt sie«, befahl Stryke barsch, da er sich ein wenig schuldig fühlte. Aber nicht so schuldig, dass er davon Abstand genommen hätte, den Tempel zu betreten. Auf der Schwelle blieben sie stehen. Eine Laterne beschien den Stern auf der Säule. Er lag da und glitzerte sie stetig an. Coilla seufzte und machte Anstalten, ihr Kunststück vom Tag zuvor zu wiederholen.
    »Scheiß drauf«, knurrte Haskeer. Er warf sich mit voller Wucht gegen die massive Säule und kippte sie um. Sie schlug mit einem Krachen auf den Boden, der wie Donner durch den Tempel und die nähere Umgebung hallte. Doch nachdem die ganze Stadt feierte, hörte es außer den Vielfraßen niemand. Stryke sah den vielzackigen Stern über den Boden kollern und dabei ein wenig hüpfen wie die Sterne in seinem Traum. Falls es denn ein Traum gewesen war. Rasch hob er ihn auf und schob ihn zu den anderen in seinen Gürtelbeutel.
    »Schön«, sagte er.
    »Nichts wie weg hier.«
    Sie waren im Stall, bevor Coilla das Schweigen brach.
    »Willst du es nicht Krenad und seinen Leuten sagen?« Stryke warf den Sattel ein wenig härter als nötig über den Rücken seines Pferdes. Das Tier tänzelte aus Protest zur Seite.
    »Sie haben ihr Schicksal in die eigenen Hände genommen, so wie wir. Sie wollten Freiheit. Sie haben sie bekommen. Was sie jetzt damit anfangen, liegt ganz bei ihnen.« Er zog den Gurt fest.
    »Nicht, wenn Jennesta morgen früh hierher kommt«, erinnerte Alfray ihn.
    »Sie wird ihnen bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen.«
    »Was soll ich denn machen? Mich mit einer ganzen Armee von Orks verstecken? Mir gefällt das hier auch nicht besser als euch, aber schließlich ist es nicht so, dass wir eine Wahl hätten.« Alfray sagte:
    »Wir sind ihnen zumindest eine Warnung schuldig.« Jup unterstützte ihn.
    Coilla war unverblümter.
    »Hast du immer noch Angst, du könntest eine Gefolgschaft anziehen?«
    »Und wenn es so wäre?«, fuhr Stryke sie mit wütendem Funkeln an.
    »Ich habe nie gesagt, dass ich es mit Jennesta aufnehmen will! Oder auch mit sonst jemandem. Ich will diese Sache nur heil und gesund überstehen. Soll doch irgendein anderer die Fahne hochhalten.« Alfray war empört.
    »Also willst du Krenad einfach Jennestas Gnade ausliefern. Du bist nicht der Ork, für den ich dich gehalten habe.« Stryke

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