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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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spüren!«
    »Sie tasten nach uns.«
    »Sie rufen uns.«
    »Gebt uns die Instrumentale, dann lassen wir euch vielleicht am Leben.« Dem Anführer der Vielfraße schwindelte, als er unter seiner Tunika herumfummelte. Seine klamme Hand glitt über die stachelige Masse. Nichtsdestoweniger gelang es ihm, einen der Sterne aus der Verbindung zu lösen. Die übrigen hafteten so fest zusammen, als seien sie miteinander verlötet worden. Er berührte den einzelnen Stern. Es war der grüne mit den fünf Zacken, den sie Hobrow in Dreieinigkeit abgenommen hatten. Das schien eine Ewigkeit her zu sein. Widerstrebend hielt er den Sluagh die Gruppe der vier Sterne hin. Ein Schlangententakel entriss sie seinen Händen. Etwas wie ein Seufzer wisperte hallend zur Decke.
    »Und der andere? Wo ist der andere?« Stryke schluckte.
    »Wir haben ihn nicht.«
    »Dann werdet ihr bis in alle Ewigkeit leiden.« Schmerzen schossen durch Strykes Kopf. Er hatte das Gefühl, ein glühender Stab sei ihm in den Schädel gerammt worden. Die Hände an die Schläfen gepresst, fiel er zu Boden und krümmte sich. Ringsumher litten die anderen Vielfraße ähnlich.
    »Wartet!«, gelang es Stryke zu sagen.
    »Ich meine, wir haben ihn nicht hier. Aber wir können ihn beschaffen.« Die Schmerzen ließen nach.
    »Wann? Wann könnt ihr ihn beschaffen?«
    »Er ist beim Rest unseres Trupps«, log er. Weißglühende Hitze zuckte durch seinen Schädel.
    »Sie kommen nach, sie kommen nach«, keuchte er.
    »Wie bald?«, wollten die zischenden Stimmen wissen.
    »Das weiß ich nicht. Wir wurden im Schneesturm getrennt. Aber sie werden hierher kommen. Morgen, wenn die Stürme nachlassen.«
    »Dann können wir euch jetzt töten.«
    »Tut das, dann werdet ihr ihn nie bekommen!«
    »Wenn sie hierher kommen, werden sie uns nicht daran hindern können, ihn ihnen abzunehmen.«
    »Wenn wir ihnen nicht das Zeichen geben, werden sie diesen Palast nicht betreten.« Er bedachte den nächsten Sluagh mit einem kalten Blick.
    »Ich bin der Einzige, der es kennt«, bluffte er.
    »Und ich werde eher sterben, bevor ihr es aus mir herausholt.« Am Rande seines Verstands hörte Stryke, wie sie sich berieten, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten. Schließlich verkündete ein lehmgesichtiger Dämon:
    »Also gut. Dann lassen wir euch bis morgen am Leben.«
    »Wenn wir bei Einbruch der Abenddämmerung den Instrumental noch nicht haben«, sagte ein anderer,
    »werdet ihr diesen Ort niemals lebend verlassen.«
    »Und ihr werdet jeden Herzschlag eures Lebens hassen.«
    Die Sluagh trieben sie die Treppe empor. Als sie an der weiß gewandeteten Menschenfrau vorbeikamen, schrak sie zusammen, als erwache sie gerade.
    Schweigend reihte sie sich zwischen Stryke und Coilla in die Kolonne ein. Es war ein langer Weg hinauf. Die Frau zitterte sichtlich vor Erschöpfung, als sie oben ankamen. Zweifellos befanden sie sich in der Spitze eines der Türme, die sich hoch über die Ebene erhoben hatten. So hoch oben war es eher noch kühler als unten in der Halle. Als der erste Sluagh den winzigen Absatz erreichte, schwang eine Tür auf, ohne dass sie berührt worden war. Stryke sah, dass sie keine Klinke und keinen Riegel hatte. Er merkte sich dies für später und blickte in d ie kreisrunde Kammer dahinter. Auch sie war von goldenem Licht erfüllt, obwohl er nicht sehen konnte, woher es kam, es sei denn, die Luft selbst leuchtete. Die Mauern waren mit Intarsien geschmückt, diesmal mit abscheulichen Gargylen, die wie in Stein gemeißelte Sluagh aussahen. Lange gelbe Vorhänge hingen ohne erkennbare Ordnung von der gewölbten Decke.
    Jetzt krochen die Dämonen beiseite. Stryke holte tief Luft und führte den Trupp durch die vergoldete Tür, während die Frau sofort gegen einen der Behänge sank. Als sie alle in der Kammer waren, schlug die Tür zu. Sofort waren auch die Schmerzen verschwunden. Jup lief dorthin zurück, wo sich die Tür befand. Bevor er sie auch nur berühren konnte, wurde er von einer Mauer aus Licht halb durch den Raum geschleudert. Alfray kniete sich neben ihn.
    »Ich glaube, er ist nur weggetreten. Wenigstens hoffe ich es. Sein Herz schlägt noch.« Sie schwärmten aus und suchten hinter Wandbehängen nach einem weiteren Ausgang. Außer endlosen Intarsien fanden sie nichts. Ihre ausgedehnte Suche förderte weder einen Schlüssel noch eine Klinke oder etwas anderes zutage, das ihnen das Verlassen der Kammer ermöglicht hätte. Schließlich gaben sie es auf und ließen sich

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