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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Sie mussten nur mit ihr sprechen.«
    »Warum?« Lee musterte ihn noch immer argwöhnisch.
    Ciaran holte tief Luft und sah Lee mit einem Mal flehend an. »Lee, Oberon hasst uns. Er hat jeden Drachen, den er je in die Finger bekam, töten lassen. Du weißt genau, er würde mich ohne zu zögern hinrichten, wenn er davon wüsste. Wir können es uns nicht aussuchen. Es steckt uns im Blut. Glaub mir, ich würde alles dafür tun, kein Drache zu sein. Ich musste es mein Leben lang geheim halten. Nicht einmal mein Vater wusste davon. Ich muss das Gen von der Seite meiner Mutter geerbt haben. Wenn Oberon das gewusst hätte, hätte er sie ebenfalls gnadenlos getötet.«
    »Deine Mutter war eine irische Prinzessin. Glaubst du nicht, dein Vater Aonghus hat es gewusst?«
    Ciaran schüttelte den Kopf. »Nein, bestimmt nicht. Aber Felicity hat auch etwas davon in sich. Sie besitzt ebenfalls dieses Gen. Nur kann sie sich nicht verwandeln. Noch nicht.«
    Lee sah mich an.
    Ich schüttelte schwach den Kopf. Jetzt, wo sich die Gemüter beruhigt hatten, wurde ich ganz matt. »Ich werde mich wohl auch nicht verwandeln. Mir fehlen die Male, die dafür nötig sind.«
    Beide sahen mich an.
    »Das stimmt. Du bist … anders«, gab Lee zu.
    Die beiden Vettern schienen sich beruhigt zu haben.
    Ich musste gähnen. »Ich bin vor allem müde.«
    »Kein Wunder. Du bist wirklich das tapferste Mädchen, das ich kenne.« Lee hockte sich zu mir. »Bleiben wir drei heute Nacht hier. Es reicht, wenn du und ich morgen wieder im Lager der Geächteten sind.«
    Er sah erwartungsvoll zu Ciaran. Ich konnte erkennen, wie der mit sich rang, dann aber nickte. Das gab mir den Rest. Meine Augen wurden schwer wie Blei und ich schlief noch im Sitzen ein.

PRINZ JOHNS FIESE INTRIGE

    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Ciaran verschwunden. Entsetzt wollte ich schon aufspringen, doch Lee beruhigte mich. Ciaran habe die ganze Nacht mit ihm geredet und er, Lee, habe versprochen, Ciarans zweite Natur für sich zu behalten. Um nicht weiter aufzufallen, sei Ciaran auch bereit am Horton College wieder als Lehrer zu arbeiten.
    Die Schmerzen waren an diesem Morgen soweit erträglich, dass ich keinen Elfenatem benötigte. Auf unserem Weg zurück zum Lager der Geächteten blieb Lee dennoch hilfsbereit an meiner Seite. Wir gingen schweigend. Jeder von uns hatte eine Menge zu überdenken. Was in Lee vorging, wollte ich lieber nicht wissen. Sein gesamtes Weltbild musste auf dem Kopf stehen. Drachen waren nicht restlos böse. Sein Cousin war das beste Beispiel dafür. Dafür gab es bei den Elfen jemanden, der falsch spielte. Und die Prophezeiung machte alles noch schwieriger, weil sie mich ins Spiel brachte: eine Außenseiterin, die allen Grundsätzen auf beiden Seiten widersprach.
    Im Endeffekt wollten Drachen und Elfen das Gleiche: die Insignien. Beide aus unterschiedlichen Gründen und dennoch mit dem gleichen Ziel - die Gegenseite zu bezwingen. Nur dass die Elfen die Drachen restlos vernichtet sehen wollten, während die Drachen einzig um ihre Existenz kämpften.
    Und ich war es, die auf beiden Seiten Rätsel aufgab. Den Elfen war ich vorhergesagt als diejenige, die über den Ausgang der Fehde entschied. Den Drachen als ihre Retterin, solange ich mich nicht mit einem Elfen einließ. Wie genau alles vonstattengehen sollte, hatte natürlich keine Weissagung explizit genannt.
    Lee zog mich plötzlich mit Gewalt mit sich und hielt mir den Mund zu. Ich sah ihn an und folgte seiner Kopfdeutung. Zuerst konnte ich nichts erkennen, dann sah ich etwas im Sonnenlicht aufblitzen: Dort stand ein Mann in Rüstung. Und er sprach mit … John, meinem Hilfskoch aus dem Sherwood Forest! Die roten Haare leuchteten im Sonnenlicht.
    Ich wandte mich zu Lee, doch der schüttelte den Kopf. Natürlich. Er horchte. Mit seinem Supergehör konnte er wahrscheinlich jedes Wort verstehen. John und der Ritter verabschiedeten sich schließlich und jeder ging seines Weges.
    »Du lagst gar nicht mal so unrecht mit deiner Theorie König Richard zu retten«, sagte Lee, als beide Männer außer Sichtweite waren.
    Ich sah ihn erstaunt an.
    »Richard Löwenherz sitzt in Gefangenschaft in Österreich.«
    Das leuchtete mir nicht ein. »Wir sind aber in England. Müssen wir jetzt eine mühselige mittelalterliche Reise quer durch Europa unternehmen?«
    Lee schüttelte den Kopf. »Wir sind schon am richtigen Platz. Prinz John möchte, dass die Geächteten das Lösegeld für Richards Befreiung stehlen. Das war gerade

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