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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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helfen konnte, den Kopf freizubekommen. Auch wenn er mich an Lee erinnern würde. Aber ich war ja nicht gezwungen, die Druidenschule aufzusuchen.
    Ich stand auf. Lee hin oder her. Ich musste mir jetzt über einiges klar werden. Warum sollte ich das nicht mit einer kleinen Wanderung über die Insel verbinden? Avalon war traumhaft schön. Die Apfelhaine hatten zu blühen begonnen und in der warmen Sonne summte und brummte es überall zwischen den Bäumen.
    Ein kleiner Pfad verlief unter ihnen hindurch. Ich folgte ihm. Er führte zu einem kleinen Weiher. Ein paar Enten schwammen darauf herum und das Wasser war glasklar. Das Stracciatella-Eis hatte mich durstig gemacht. Ich kniete nieder und trank. Im Spiegelbild konnte ich erkennen, dass meine heute Morgen noch dicke, blaue Nase wieder normal aussah. Dank der Salbe, die Lee mir besorgt hatte. Lee. Schon wieder.
    Ich tauchte die Hände ins Wasser und mein Gesicht verschwand. Stattdessen veränderte sich das Bild des Bodens. Nicht schon wieder! Trotzdem konnte ich nicht wegsehen. Die Landschaft, die sich darin zeigte, kannte ich. Die Küste kam mir seltsam vertraut vor. Ein anderes Wasser wurde sichtbar. Blauer, weiter. Es war das Meer.
    Ich erkannte Cornwall. Das Meer bei Tintagel, dort wo ich aufgewachsen war. Und dann sah ich meine Mum! In diesem Moment hörte ich etwas. Erschrocken sah ich mich um. Sofort verschwand das Bild. Aber auch das Geräusch war verstummt. Nur das Summen der Bienen in den Blüten über mir und das Vogelzwitschern waren zu hören. Ich sah erneut ins Wasser. Es dauerte nur fünf Sekunden, dann war das Bild wieder da. Und mit ihm auch das Geräusch. Also gab es Wasservisionen jetzt mit Stereoton.
    Die Szene, die sich abspielte, kam mir bekannt vor. Ich hatte sie bereits einmal gesehen. Sie zeigte meine Mum, wie sie vom Friedhof kam, und das Geräusch war mein Babyschreien. Aber dieses Mal ging die Vision weiter. Mum war mit mir im Arm verschwunden. Das Gebrüll war verstummt. Nur Grandma schrie Mum noch immer hinterher. Ich konnte jedes Wort hören. Dann ging mein Grandpa dazwischen und sagte: »Meine Güte, jetzt lass sie doch mal. Hat sie nicht genug durchgemacht?« Er stellte sich in die Haustür und zündete sich eine Zigarette an.
    Grandpa hatte geraucht? Das hatte ich nicht gewusst. Das erklärte aber seine Vorliebe für Lutscher. Die waren also ein Ausgleich für das Nikotin.
    Grandma stellte sich neben ihn und stach mit dem Zeigefinger energisch auf seine Brust ein. »Du hast uns dieses Ding ins Haus gebracht. Jeder weiß, dass Wechselbälger Unglück bringen. Patty hätte die Todgeburt auch so verkraftet, aber du musstest sie ja unbedingt davon überzeugen, das Kind aufzunehmen.«
    Grandpa zuckte bei jedem Hieb zusammen. »Das ist was anderes. Erst verliert sie ihren Mann – und dann auch noch das Kind? Die wär uns durchgedreht. Und was wäre dann aus den beiden anderen geworden?«
    »So ein Schwachsinn. Deswegen dreht man nicht durch. Nicht, wenn es Arbeit gibt, die einen am Leben erhält. Die hätte sich wieder gefangen. Wir sind ja auch noch da.«
    »Den Lebensmittelhandel können wir aufgeben, sobald der Supermarkt fertig gebaut ist. Das weißt du genau«, widersprach Grandpa ruhig. »Es gibt keine Arbeit hier für uns. Und noch viel weniger für eine gebrochene Frau mit zwei Kindern. Dieses Baby wird ihr die Kraft geben wegzuziehen und etwas Neues aufzubauen, du wirst sehen. Die Entscheidung es aufzunehmen, war richtig.«
    »Mit einem Wechselbalg im Haus, kommt das Unglück«, zischte Grandma. »Du wirst sehen. Es hat bereits Tom geholt und den Jungen, um sich hier einzunisten. Die Feen suchen sich immer die Häuser aus, in denen das Glück wohnt, um ihre Brut großziehen zu lassen.«
    »Sie ist doch nur ein kleines Würmchen. Ein Baby. Bloß weil ich sie im Wald gefunden habe, ist sie nicht unbedingt ein Wechselbalg.« Grandpa warf einen nervösen Blick ins Haus.
    »Sie ist eines. Hast du ihre Augen gesehen?«
    »Sie sind grau. Genau wie die von jedem Zweiten hier im Dorf.«
    Grandma schüttelte den Kopf. »Nein. Ab und an glitzern sie golden. Und findest du es nicht ungewöhnlich, dass sie Wasser mag statt Milch? Kein normales Baby trinkt Quellwasser.«
    Grandpa warf die halbaufgerauchte Zigarette weg. »Ich habe schon von Babys gehört, die keine Milch vertragen. Die Kleine ist halt auch so ein Baby. Sie ist ein niedliches, kleines Ding. Gib ihr doch eine Chance, Meg.«
    »Sie ist ein Wechselbalg. Sie hat Tom auf dem Gewissen

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