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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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mit einem leichten schwäbischen Akzent und steuert auf den Koffer zu, in dem eine Bombe vermutet wird. Vollmer folgt ihm, wird von dem Mann aber angewiesen, zurückzubleiben. Pflüger wendet sich wieder Eva und Kimski zu.
    »O.k., dann werden wir drei jetzt mal den Kollegen seine Arbeit machen lassen.« Er wirft den beiden einen mürrischen Blick zu. »Ich glaube, Sie haben mir einiges zu erklären, wenn wir oben sind.« Er setzt sich in Bewegung in Richtung Treppenhaus.
    Sie folgen ihm. Als Pflüger die erste Treppenstufe erreicht, packt Kimski ihn am Arm. »Warten Sie. Was, wenn das wieder eine Falle ist.«
    »Dann ist es umso wichtiger, dass die Bombe entschärft wird.«
    Der Kriminalrat reißt sich los und läuft weiter. Kimski wühlt in seiner Hosentasche nach seinem Taschentuch. Als er es an seine Stirn führt, merkt er, dass es mittlerweile komplett durchnässt ist, da die ganze Hose schweißgetränkt an seinem Körper klebt. Noch einmal blickt er durch den Rahmen der Durchgangstür und sieht, dass der Sprengstoffexperte eine Apparatur aufgebaut hat. Er dreht sich um.
    In einer Nische im Treppenhaus entdeckt Kimski etwas, das er vorhin übersehen hat. Ein Schachbrett. Wieder stehen die Figuren über das Feld verteilt, als wäre die Partie in vollem Gange. Daneben liegt ein Briefumschlag.
    »Haben Sie das Schachspiel hier unten gesehen?«
    »Ja, ja«, ruft Pflüger nach unten. »Jetzt kommen Sie endlich.«
    Als das Funkgerät an seinem Gürtel ein knacksendes Geräusch macht, bleibt der Kriminalrat mitten auf der Treppe stehen. Er drückt die Sprechtaste.
    »Ja?«
    »Er hat den Koffer geröntgt«, Kommissar Vollmers Stimme tönt krächzend durch den Lautsprecher.
    »Und?«
    »Positiv. Da ist ein Sprengsatz drin. Der Kollege sieht sich die Sache jetzt noch mal genauer an und entscheidet dann, ob man die Bombe hier entschärfen kann oder ob man eine kontrollierte Sprengung durchführen muss.«
    »Alles klar. Melden Sie sich wieder, wenn Sie mehr wissen.« Er will weiterlaufen. Eva stellt sich ihm in den Weg.
    »Was, wenn Kimski recht hat?«, fragt sie. »Wenn es eine Falle ist?«
    »Diesmal hat sich niemand in einem Kleiderschrank versteckt, wenn Sie das meinen. Und jetzt gehen Sie zur Seite.«
    Er drückt sich gegen sie, um sie aus dem Weg zu schieben. Sie bleibt stur, streckt ihre Arme aus und drückt die Hände gegen die Wände.
    »Lassen Sie ihn«, sagt Kimski. »Er hat recht.«
    Kimski kommt die Treppe hochgelaufen.
    »Was, wenn der Täter sich diesmal was Neues ausgedacht hat.«
    »Gehen Sie aus dem Weg. Oder wollen Sie, dass wir alle in die Luft fliegen?«
    »Also haben Sie doch Angst, dass es so sein könnte?«
    Pflüger beugt sich zurück, um Schwung zu holen. Dann wirft er sich mit seinem gesamten Körpergewicht gegen sie. Sie bleibt stehen. Kurzerhand greift er ihr rechtes Handgelenk und verdreht es derart, dass sie unter einem Schmerzensschrei in die Knie geht. Mit einem schnellen Reflex packt Kimski seinen Chef von hinten. Unsanft hakt er seine Arme unter Pflügers Ellbogen und reißt ihn zurück.
    »Verdammt, Kimski! Lassen Sie mich los! Ich bringe Sie hinter Gitter!«
    Kimski lockert seinen Griff nicht.
     
    Die Finger der Krähe tanzen über die Tastatur des Mobiltelefons. Genüsslich drückt er eine Ziffer der 11-stelligen Nummer nach der anderen. Er braucht nur noch den grünen Knopf zu drücken, dann wird der Empfänger in dem Bombenkoffer aktiviert, und der Sprengsatz detoniert.
     
    »Pflüger?« Die Stimme Vollmers hallt durch das Treppenhaus.
    Kimski kann die Schritte, die er auf der Treppe hört, nicht zuordnen. Sind das Evas Schritte auf dem Weg nach unten oder die von Vollmer auf dem Weg nach oben?
    »Der Sprengstoffexperte meint ...« Ein dumpfer Knall. Vollmer verstummt.
    Dann ein klirrendes Krachen. Das Geräusch ist schrill und laut. Pflüger reißt sich los. Er und Kimski halten sich die Ohren zu.
    Das gesamte Treppenhaus ist für einen kurzen Augenblick hell erleuchtet. So, als starre man direkt in die Sonne. Als Nächstes breitet sich eine widerliche Hitzewelle aus. Kimski fällt halb ohnmächtig zurück und fängt sich an der Wand ab.
    Eva?, ist das Erste, was ihm einfällt, als er wieder klar denken kann. Was ist mit Eva?

11
     
    20.11 Uhr
    »Machen Sie keinen Scheiß!«, ruft Kimski.
    »Keine Chance, Junge«, entgegnet Pflüger. »So lang Sie mir nicht einen plausiblen Grund nennen können, warum Sie im Stadthaus waren, bleiben Sie in Gewahrsam.«
    Ein Uniformierter drängt

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