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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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Aussicht. Das nächste Fahrzeug hält an. Dahinter noch eines, ein Zivilfahrzeug. Auf der Beifahrerseite steigt ein Mann aus, dessen Foto sich der Hinkende bereits gründlich eingeprägt hat. Die tief liegenden Sonnenstrahlen tauchen die Schultern und den Hinterkopf des Mannes in gleißendes Licht. Beinahe wie ein Heiligenschein, denkt der Wartende und stellt die Kaffeetasse ab.
    Kriminalrat Pflüger ist also angekommen.
     
    »Haben Sie das gehört?«
    Kimski antwortet Eva nicht. Natürlich hört er die Sirenen auch. Eva sieht sich um und bemerkt eine Überwachungskamera an der Wand.
    »Ob die wegen uns kommen?«, fragt sie.
    »Nein. Die schicken nicht so viele Wagen, nur weil wir uns hier verirrt haben.«
    Kimski blickt durch die großen Glasfenster auf den Platz hinter dem Stadthaus. Er zählt zwei Streifenwagen und einen Einsatzbus. Diese Fahrzeuge haben ihre Sirenen aber abgestellt. Der Lärm muss von einer anderen Seite kommen. Es sind also noch mehr Fahrzeuge ausgerückt. Eva steht starr an der Fensterfront und sieht nach unten.
    »Kommen Sie.« Kimski fasst sie bei der Schulter und zieht sie mit. »Wir werden uns ansehen, was da unten los ist.«
     
    Sie klettern wie zuvor über die Schiebewand, dann springen sie über das Absperrband. Im ersten Stock wirkt auf den ersten Blick alles ruhig. Fast schon zu ruhig. Plötzlich tritt ein Polizeibeamter von der Seite an die beiden heran.
    »Entschuldigen Sie bitte. Das Gebäude wird geräumt ... ein Notfall ...«, der Polizist wedelt mit den Armen. »Gehen Sie ganz ruhig vor die Tür.«
    Der Beamte kommt näher, um die beiden wegzutreiben.
    »Ist schon gut«, sagt Kimski, hebt beschwichtigend den Arm und zieht seinen Dienstausweis aus der Tasche.
    »Kommissar Kimski, Mordkommission. Ich bin im Dienst.«
    Der Uniformierte hält inne. »Ach so. Sorry.«
    »Macht doch nichts«, entgegnet Eva und lächelt ihn an. Sie hakt sich unter Kimskis Arm und schiebt Kimski in Richtung Treppenhaus.
    »Warum wird das Stadthaus von der Polizei geräumt?«
    »Vielleicht Bombenalarm.«
    Als sie die Tür zum Treppenhaus öffnen, hören sie das rege Treiben unter sich. Sie steigen hinab.
    Im Erdgeschoss führt eine zweite Treppe, hinter einer Ecke, hinab in die Tiefgarage. Sie sehen, wie zwei Uniformierte dorthin verschwinden.
    »Warten Sie hier«, sagt Kimski und läuft die Stufen hinab.

10
     
    Der Koffer steht noch immer unberührt an derselben Stelle. Kimski entdeckt ihn sofort. Die anderen Beamten nehmen ihren Kollegen nicht wahr, als er auf das Objekt zuläuft. Zwei Meter davor bleibt er stehen und starrt es an. Dann sieht er sich um.
    »Ich glaube, ich sehe nicht recht!« Pflügers füllige Stimme lässt ihn zusammenfahren.
    Der Kriminalrat bewegt sich auf ihn zu.
    »Was machen Sie denn hier? Ich habe bereits nach Ihnen suchen lassen!«
    Kimski starrt seinen Vorgesetzten schweigend an.
    »Irgendwie sonderbar, dass Sie immer als Erster dort sind, wo etwas Spannendes passiert. Was machen wir denn jetzt mit Ihnen, Kimski?«
    »Sehen Sie mal, wen ich im Treppenhaus gefunden habe!«, ruft Vollmer. Der Kriminalrat dreht sich um. Kommissar Vollmer führt Eva neben sich her.
    »Ach, sieh mal an. Jetzt sind alle wieder beisammen.«
     
    Vor dem Stadthaus beobachtet der Mann mit dem hinkenden Fuß, wie ein weiterer Einsatzwagen eintrifft. Aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs springt ein schlanker, sportlicher Mann in schwarzem Overall und schwerer Schutzweste. Aus dem Kofferraum des Wagens hebt er eine Metallkiste. Der Fahrer des Wagens kommt dazu und lädt einen zweiten Koffer aus. Dann steuern die beiden Männer mit der Ausrüstung auf den Eingang des Gebäudes zu.
    Ein zaghaftes Lächeln zieht sich über die Lippen des Beobachters. Seine verschwitzten Finger pressen sich an das Plastikgehäuse seines Mobiltelefons. Vor lauter Aufregung ist ihm ein wenig schwindlig. Er kann es kaum noch abwarten. Jetzt, da endlich der Sprengstoffentschärfer eingetroffen ist, kann es in wenigen Augenblicken losgehen. In den nächsten ein oder zwei Minuten wird sich zeigen, wer von ihnen der Schlauere ist, der LKA-Mann mit seinem technischen Brimborium oder er, der Mann, den die wenigen Menschen, die ihn kennen, schon seit Jahren Krähe nennen.
     
    »Endlich!« Erleichterung ist in Pflügers Stimme zu hören, als der Sprengstoffexperte im zweiten Untergeschoss der Tiefgarage auftaucht.
    »Wenigstens eine gute Nachricht. Vollmer, zeigen Sie dem Kollegen den Koffer.«
    »Ich sehe schon«, sagt der LKA-Mann

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