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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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der Bahn nicht Schritt halten. Er sieht, wie sie die Station anfährt und wie der Mann wieder einsteigt. Kimski mobilisiert seine letzten Kräfte. Er muss die Bahn erreichen, bevor sie weiterfährt!
    Nur noch wenige Meter. Die Türen der Bahn schließen sich und wieder ist das Klingeln zu hören als Zeichen, dass die Fahrt weitergeht. Er kann gerade noch auf eine der Türen schlagen, als die Bahn vor seiner Nase wegfährt.
    Er stützt seinen Oberkörper mit den Händen auf seinen Beinen ab. Er hat den Verdächtigen nicht genau erkennen können. Aber kann es sein, dass der Mann leicht gehumpelt hat, als er vor ihm weggerannt ist?

14
     
    21.22 Uhr
    Die Einsatzzentrale ist im Präsidium in L 6 errichtet worden. Für Außenstehende würden die Beamten, die hin und her rennen, wie ein wuselnder Ameisenhaufen wirken, von dem man nicht weiß, was genau er eigentlich macht. Aber hinter dem Chaos versteckt sich ein kleiner Rest von Ordnung.
    Überall werden Zettel an die Wände gepinnt. Ein buntes Mosaik aus Informationen, mit dem die Ereignisse des frühen Abends zu einem einheitlichen Bild geordnet werden sollen. Bis jetzt ergeben sie noch keinen Sinn.
    Kriminalrat Pflüger wirft wütend einen Telefonhörer auf die Gabel und lässt sich in einen Sessel fallen. Zum ersten Mal in den letzten zwei Stunden wird er ruhig, verlangsamt seine Atmung und hält sich mit der Hand die Stirn. Kommissar Vollmer tritt zu ihm. In seinem Gesicht sind noch immer Rußspuren zu sehen.
    »Dann bringe ich Sie mal auf den neusten Stand.«
    Pflüger richtet sich auf.
    »Ich habe eine SEK-Einheit geordert. Sind bereits auf dem Weg hierher, als Unterstützung. Man kann ja nicht wissen, was noch passiert.«
    »Ja«, sagt Pflüger müde, »die Nacht ist noch lang. Sonst noch irgendwas Neues?«
    »Wir haben noch keine weiteren Spuren entdeckt, die uns weitergebracht hätten, weder in der Wohnung mit den Büchern noch im Stadthaus.«
    »Wir tappen also komplett im Dunkeln, was hier mit uns gespielt wird?«
    »Richtig«, bestätigt Vollmer.
    Pflügers Schädel brummt.
    »Und was ist mit Kimski und der Reporterin?«
    »Nun, also das ist auch so ein Rätsel, äh ...«
    »Die beiden sind also immer noch flüchtig?«
    »Genau. Aber wir haben den Gefangenentransporter auf einem Parkplatz im Hafen wiedergefunden. Das Schloss war von außen aufgeschossen, anscheinend haben sie einen Komplizen.«
    »Einen Komplizen?«
    »Ja.«
    »Sie meinen also, Kimski ist jetzt auf der Seite der Bösen?«
    »Tja«, sagt Vollmer. »Übrigens. Eine Sache gibt es doch noch. Ich habe beim Mannheimer Morgen angerufen, um Informationen über diese Reporterin zu bekommen.«
    »Und?«
    »In der Redaktion kennt man keine Frau namens Eva del Monte.
    Und für eine Reportage über den Polizeialltag haben sie auch niemanden zu uns geschickt.«
    »Verdammt!«, sagt der Kriminalrat und greift zum Telefonhörer.

15
     
    Eva gibt den Weg vor. Kimski hat Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Der beleuchtete Wasserturm prangt vor dem Himmel, der sich allmählich blaugrau verfärbt. Wie ein Bollwerk. Um das Wahrzeichen der Stadt liegt die neubarocke Anlage, die im Halbkreis um den Friedrichsplatz angelegt ist, ruhig und friedlich da. Nur wenige Menschen sitzen in den kleinen Cafés unter den historischen Arkaden, um den Tag bei einem Espresso oder einem Bier ausklingen zu lassen.
    Als sie am Maritim-Hotel vorbeikommen, sieht Kimski nach links. Die Wasserspiele in der Mitte des Platzes werden um diese Uhrzeit bereits beleuchtet. Die Farben der Fontänen wechseln von grün zu rot und von gelb zu lila und zurück. Kimski und Eva eilen weiter.
    Eva hat ihm erklärt, ihr Bekannter wohne direkt in einem der Häuser am Wasserturm, ein Eckhaus zur direkt an den Friedrichsplatz anschließenden Augusta-Anlage. Eva klingelt an einem Hauseingang, aber weder meldet sich jemand an der Sprechanlage noch wird der Türöffner betätigt.
    »Scheint nicht da zu sein.«
    Kimski sieht sich um, blickt auf den Abendverkehr, immer nach Polizeifahrzeugen Ausschau haltend. Es ist besser, möglichst bald von der Straße zu verschwinden.
    »Es gibt eigentlich nur einen Ort, wo er sein kann, wenn er nicht zu Hause ist.«
    Eva dreht sich um und läuft weiter.
    »Kommen Sie.«
    Sie brauchen nicht weit zu laufen, der Ort, an dem Eva ihren Bekannten vermutet, ist eine Weinbar, nur wenige Häuser entfernt.
    »Was ist das für ein Typ, den wir suchen? Kann man dem trauen? Ist das Ihr Freund?«
    »Mein Freund?« Sie lacht. Dann

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