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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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er ja sagen und seine vermoderte Tussi nicht mit von der Partie sein würde.
    »Äh, ja, klar. Ich meine, wenn’s dir recht ist, wär das super. Sonst hätte ich Donnerstag früh den Bus genommen.«
    »Tja, ich wollte eigentlich morgen gleich nach Feierabend los. Also wenn du auch schon Mittwoch starten könntest, würde ich mich freuen, wenn du mir Gesellschaft leistest.« Na also, endlich brachte ich so was wie eine halbwegs normale Unterhaltung mit dem Knaben zuwege.
    »Ja, doch, das fände ich toll«, sagte er und wirkte so angetan, wie ich es wäre, wenn ich vier Stunden im Greyhound um die Hälfte kürzen könnte. Aber natürlich war es nur meine bezaubernde Gesellschaft, die ihn zur Zusage bewogen hatte, und
nicht etwa die Aussicht, den widerlich klebrigen Sitzen und der erstickenden Enge in dem Überlandbus zu entgehen.
    »Na prima. Dann treffen wir uns, sagen wir um sechs, vor der Wohnung meines Onkels, Central Park West, 68. Straße, nordwestliche Ecke?«
    Er konnte gerade noch sagen, dass er sich mächtig darauf freute, als Philip in Erscheinung trat und mich buchstäblich am Arm wieder hineinschleifte. Angesichts dessen, was am folgenden Tag in Aussicht stand, leistete ich keinen nennenswerten Widerstand. Ließ mich glückstrahlend treiben, nahm die Komplimente von sämtlichen Firmenangehörigen entgegen und hörte mir an, wie super die Gäste das fanden, was wir heute Abend da aufgezogen hatten. Gegen zwei, als die Party ein, zwei Gänge runterschaltete, schützte ich bei Philip, der mit Leo und einer Flasche Cristal rundum ausgesorgt zu haben schien, eine weitere Kopfschmerzattacke vor. Zu Hause machte ich es mir im Bett mit einem Slim Jim und dem neuesten Schnulzenroman gemütlich. Herzchen, was willst du mehr.

19
    Während ich im Foyer von Wills Apartmenthaus auf Sammy wartete, wurde ich vor Aufregung ganz kribblig. Der Tag hatte sich endlos hingezogen. Und das, obwohl Kelly zur Feier des Partyerfolgs der gesamten Belegschaft ein Frühstück spendiert und mir in ihrer Bürohöhle mitgeteilt hatte, nach meiner gelungenen Vorstellung sei ich nunmehr zur stellvertretenden Projektleiterin für die Playboy- Party befördert und damit ihr direkt unterstellt. Elisas Miene versteinerte sich bei der offiziellen Bekanntmachung; schließlich war sie schon anderthalb Jahre länger dabei - und offensichtlich davon ausgegangen, dass sie den bisher größten Event der Firmengeschichte managen würde. Aber nach ein paar Bemerkungen in der Richtung, sie fände es ja schön, »jemand anderem eine Chance zu geben, Ordnung in das vorprogrammierte totale Chaos zu bringen«, pappte sie sich ein Lächeln ins Gesicht und schlug vor, auf das freudige Ereignis anzustoßen. Alle hatten über die Party berichtet, selbst Zeitungen und Websites, die gar keine Vertreter geschickt hatten, überschlugen sich mit Schilderungen, wie die Promis und sonstigen Gesellschaftsgrö ßen »scharenweise herbeigeströmt« seien, um das »schärfste neue Technikspielzeug für hippe Großstädter« zu feiern. In dem Trubel ging die Kiste beinahe unter, die Mr. Kroner uns aus seinem Büro schicken ließ und die so viele BlackBerries enthielt, dass man einen kompletten Laden damit hätte bestücken können. Seine überschwänglichen Dankeszeilen waren mir fast schon peinlich. Über den kurzen Bericht im New York Scoop,
wonach ich schluchzend in der Ecke gesessen hätte, während Philip mit einem aus Nigeria stammenden Soapstar herummachte, ging ich locker hinweg, und es regte mich auch nicht weiter auf, dass Elisa mir eröffnete, sie wäre »aus Versehen« auf Philips Vespa gelandet, weil sie sturzbetrunken gewesen sei und sich mit Davide gezofft habe, aber »es ist nichts - gar nichts, ich schwör’s bei allem, was dir und mir heilig ist - passiert«. Nein, nichts von alledem kam auch nur entfernt bei mir an, weil nichts davon mich dem Moment näher brachte, an dem ich endlich mit Sammy in ein und demselben Wagen sitzen würde. Als er schließlich ins Foyer trat, in einer verschossenen Jeans und einem himmlisch kuscheligen Pullover, einen Seesack über der Schulter, fragte ich mich ernsthaft, ob ich es schaffen würde, lange genug auf die Straße zu gucken, um uns aus der Stadt rauszubringen.
    »Hey«, begrüßte er mich und steuerte auf die Bank zu, wo ich mich hinter meiner Zeitung verschanzte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie nett ich das von dir finde.«
    »Ach was«, sagte ich und gab ihm auf Zehenspitzen ein Küsschen auf die Wange.

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