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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Stock hochzukraxeln war immer noch besser, als auf den Fahrstuhl zu warten und mich von Seamus belabern zu lassen.

    »Irgendwie habe ich es im Urin, dass er noch besser wird«, antwortete er. Hatte er mir etwa zugezwinkert? Er hatte, eindeutig.
    »Ach ja?«, sagte ich. Wie ein Hypnotiseur starrte ich die Fahrstuhltür an. Nun geh schon endlich auf! »Das klingt spannend.«
    »Ist es auch. Und ich bin der Überbringer der guten Nachricht. Hiermit verkünde ich Ihnen offiziell, dass dieser Tag für Sie in den nächsten paar Minuten eine entscheidende Wende zum Besseren nehmen wird.« Dies gab er in einem solchen Brustton der Überzeugung von sich, begleitet von einem derart penetranten »Ich weiß etwas, was du nicht weißt«-Ton, dass er mich tatsächlich neugierig machte.
    »Worauf wollen Sie hinaus? Habe ich vielleicht Besuch?«, fragte ich, einerseits entsetzt, andererseits aber auch neugierig, wer wohl mein Gast sein mochte und auf mich wartete.
    »Ich habe fast schon zu viel verraten«, trällerte er. »Und es geht mich ja auch gar nichts an. Dann will ich mich mal wieder an die Tür stellen.« Er tippte sich an die Mütze und machte auf dem Absatz kehrt. Ob es wohl irgendeine höfliche Methode gab, ihm zu verklickern, dass er mich in Zukunft mit seinem Geschwätz verschonen sollte?
    Als ich, endlich oben angekommen, in den Korridor zu meiner Wohnung einbog, wusste ich sofort, worauf er angespielt hatte. Vor der Glückszahl 1313 lag das fantastischste Blumenarrangement, das ich in meinem ganzen Leben je gesehen geschweige denn bekommen hatte. Mein erster Gedanke war, dass es versehentlich bei mir abgegeben worden und in Wahrheit für jemand anderen bestimmt war, aber als ich näher kam, lachte mir von dem Umschlag, der in der Zellophanverpackung steckte, mein Name entgegen. Okay, dann war es also kein Zustellungsfehler. Mein zweiter Gedanke? Die Blumen waren von Sammy, der noch einmal über alles nachgedacht hatte und sich für sein Benehmen entschuldigen wollte. Ja! Er
war eben doch kein übler Kerl, im Gegenteil, er war ein Gentleman, der auf diese reizend altmodische Art zum Ausdruck brachte, dass es ihm Leid tat. Mir tut es auch Leid, leistete ich ihm stumm Abbitte. Ich weiß selbst nicht, warum ich so zickig und gemein war. Dabei ist seitdem keine Sekunde vergangen, in der ich nicht an dich gedacht habe. Ja, ich würde wahnsinnig gern mit dir essen gehen und unseren dummen Streit begraben. Und weißt du was? Ich könnte dich mir durchaus als den Vater meiner zukünftigen Kinder vorstellen. Es wird also höchste Zeit, dass wir uns richtig kennen lernen. Was meinst du, wie unsere Sprösslinge staunen werden, wenn sie erfahren, dass unsere große Liebe mit einem Streit und einem Blumenstrauß begonnen hat! Ist das romantisch - ich halt’s nicht aus. Ja, Liebling! Ja, ich verzeihe dir, und ich entschuldige mich tausendmal. Aber ich weiß, unsere Beziehung wird gestärkt daraus hervorgehen.
    Ich nahm das Gesteck hoch und ging hinein, so außer mir vor Freude, dass ich kaum mitbekam, wie Millington sich an meine Beine schmiegte. Blumen waren schließlich das A und O jedes Liebesromans. Es waren drei Dutzend Rosen in Violett, Pink und Weiß in einer runden Glasschale, die mit glitzernden Glasmurmeln gefüllt war. Schlicht und edel, ohne jeden Schnickschnack - keine Schleifchen, kein Band, kein Grün, kein Schleierkraut. Die Aussage war klar: erlesene Eleganz vom Allerteuersten. Auch die Karte war ungewöhnlich. Schweres, cremefarbenes Pergament. Ich riss sie regelrecht aus dem violett gefütterten Umschlag. Blitzschnell landete mein Blick auf der Unterschrift. Und dann wäre ich um ein Haar in Ohnmacht gefallen.
    Schöne Frau, natürlich spiele ich den Gastgeber für den BlackBerry-Event! Das wird die nobelste Party des Jahres. Du bist eine Wucht. Gruß und Kuss, Philip.
    Was?! Ich las den Text ein paarmal rauf und runter, bis ich mir ganz sicher war, dass mein Gehirn ihn richtig verarbeitet hatte.
Und dann las ich ihn noch einmal, weil ich es immer noch nicht glauben konnte. Woher hatte er meine Adresse? Wieso wusste er etwas von dem Event, obwohl ich mit ihm noch gar nicht darüber gesprochen hatte? Vor allem aber: Wo war Sammys Entschuldigung, seine flammende Liebeserklärung? Ich schmiss die Karte quer durch den Raum, stellte die Blumen in die Küche und warf mich dramatisch aufs Sofa. Keine zwei Sekunden später fingen das Handy und der Festnetzapparat gleichzeitig an zu klingeln. Ein rascher Blick auf die

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