Die Patin
Heidtmann, SZ-Magazin , 17. Februar 2006.
175 Zitiert ebenda.
176 Zu den Vorgängen vgl. ebenda.
177 Tilman Krause, »Der Amateur«, Die Welt , 30. April 2005.
178 Vgl. dazu www.spiegel.de , 17. Februar 2012.
179 www.spiegel.de , 17. Februar 2012.
180 Die hier folgenden Abschnitte folgen mit wenigen Änderungen dem Artikel der Autorin «Gauck setzt auf Werte, die hier im Sterben liegen», Die Welt , 26. Juni 2010.
181 Vgl. «Gauck setzt auf Werte, die hier im Sterben liegen», Die Welt , 26. Juni 2010.
182 Der Spiegel 51, 2011.
183 Robin Alexander, «Sie kann alles», Die Welt , 18. Februar 2012.
184 Thomas Steinmann und Thomas Schmoll, «Alle gegen Merkel für Gauck», www.ftd.de , 20. Februar 2012.
185 Für die Spiegel -Zitate vgl. «Apostel der Freiheit», Der Spiegel 12, 2012, S. 29ff.
186 «Apostel der Freiheit», Der Spiegel 12, 2012, S. 33.
187 «Apostel der Freiheit», Der Spiegel 12, 2012, S. 35.
188 Vgl. dazu «Der Hauptstadtbrief» Nr. 106, 23. Februar 2012, S. 42f.
189 Zu den Vorgängen vgl. «Merkels Wort zu Israel gilt», FAZ , 31. Mai 2012.
190 Die Welt , 31. Mai 2012.
191 Vgl. FAZ , 6. Juni 2012.
192 Joachim Gauck, Zeit- Matinee in den Hamburger Kammerspielen, 16. Oktober 2011.
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
D ER S TAAT GEHÖRT DEN B ÜRGERN –
NICHT DIE B ÜRGER DEM S TAAT
Demokratie im Stresstest
Das Mädchen Angela, herübergeweht aus dem deutschen Begleitboot des Supertankers UdSSR – ist sie das Symptom oder die Krankheit?
Komplexe Systeme kollabieren in Zeitlupe und lautlos, wie wir es aus Fernsehbildern kennen, wenn Bunker gesprengt werden.
Angela Merkel wusste viel über die Vorläufigkeit von Systemen, als sie nach Westen ging. Und sie rechnete weiter damit, dass jede Entscheidung revidierbar ist. Sie ist zur situativen Entscheiderin geworden, weil sie weiß, dass nichts Bestand hat.
Sie hat auch die Erfahrung mitgebracht, dass Führung die Vorläufigkeit von Entscheidungen verschleiern muss, um die Bürger fügsam zu machen.
Darum sagt Angela Merkel bei jeder Entscheidung, dass sie «alternativlos» sei, bei jedem Beschluss, dass er «unumkehrbar» sein müsse. Die Chefin des geeinten Deutschland arbeitet mit einer Führungsphilosophie, die zwei Kommunikationsstrategien kombiniert, die sie bei den Mächtigen im geteilten Deutschland gesehen hat: Halte bei jeder Entscheidung den Ausstieg offen und deklariere jede Entscheidung als bindend.
Es ist die Philosophie der bindungslosen Herrscherin, die Deutschland und seine Nachbarn seit 2005 erleben. Die Demokratie ist seither im Stresstest, der sich leicht aus der Lage Europas ableiten lässt. Die Kanzlerin verfolgt ihre Ziele im Aufmerksamkeitsschatten der Staatsschuldenkrise. Und auch diese unbequeme Wahrheit fängt sie mit einer schlichten Vokabel ein: Es geht um den Euro. Es geht um die Schatztruhen Europas, die voller Dukaten sind. «Scheitert der Euro, dann scheitert Europa», sagen Merkels Berater.
Merkel stellt die Demokratie auf die Probe. Sie ist die erste überparteiliche, bald wird man sagen können: die erste parteilose Kanzlerin Deutschlands. Deutsche Zeitungen proben immer mal wieder den nächsten Steilflug: «Angela Merkel, die Königin von Europa», lesen wir da. Auch diese Ernennung lässt die Frage aus, ob Angela Merkel eine Europäerin ist.
Wir wissen es nicht genau, und hier zeigt sich die Fügsamkeit der deutschen Bürger: Wir wollen es gar nicht genau wissen, wenn sie meint, das sei nicht entscheidend.
Angela Merkel hat alle Etappensiege in der deutschen Politik durch Abweichung von dem geholt, was ihre westgeprägten Mitspieler kannten.
Sie wurde und blieb überlegen, weil sie keine von den Erwartungen erfüllte, die jene Partei, in der sie gelandet war, auf sie richtete. Christlich und demokratisch, das erfuhr man bald, ist sie nur situativ, also wenn es der Karriere dient. Sie macht keine ‹Parteikarriere›, sondern sie kassiert Karriereboni für sich selbst. Mit Angela Merkel tritt der Typus des Ego-Politikers auf, der niemandem etwas schuldet, auch nicht der Partei. Die Aufsteigerin nutzt den Rückenwind ihrer ersten spektakulären Grausamkeit, die ihre Rivalen für Jahre in Schach hält: die Entmachtung des Patriarchen. Männer, die den Vatermord an eine Frau delegieren, haben nur noch zwei Möglichkeiten: fliehen oder der Täterin dienen. Die Starken gehen, die Schwachen bleiben: Merkel
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