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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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verließ den Raum. Flummi und Karina schauten sich kurz an, dann nahm Flummi ein kleines Fläschchen mit einem purpurfarbenen Pulver und füllte ein bisschen davon in die Schale.
    »Das war die erste Farbe, die mir aufgefallen ist«, sagte Flummi. »Schön«, nickte Karina und begann, die erste Serviette kunstvoll zu falten.
    Flummi nahm ein Glas, das ganz am Rand des Tisches stand. Der Inhalt war leuchtend gelb.
    »Das ist auch cool«, sagte Flummi und schüttete ein wenig zu dem purpurfarbenen Pulver dazu.
    Eine Viertelstunde lang rührte Flummi nun die tollkühnsten Farbvarianten zusammen, bis sie am Ende zufrieden in die Schale blickte. Das Pulver darin funkelte und schimmerte in einer zutiefst ungewöhnlichen Mischung aus Gold, Ocker, Lila und einem Hauch von Grün.
    »Toll, oder?«, strahlte Flummi, als sie fertig war. »Hast du schon mal so eine schöne Farbe gesehen?«
    Karina schüttelte den Kopf.
    »Ich nenne diese Farbe Glitzblüh!«, sagte Flummi.
    Karina strahlte. »Perfekt!«, sagte sie. »Genau so sieht die Farbe aus! Wie blühendes Glitzern!« Karina, die inzwischen auch all ihre Papierschwäne gefaltet hatte, wollte zurück in die Küche und Annabelle Bescheid sagen, doch Flummi hielt sie zurück.
    »Einen Moment noch«, sagte Flummi und nahm zwei winzig kleine Ampullen, die nicht größer waren als ein Daumen, aus dem Regal. Sie kippte das Farbpulver, das sich darin befand, in den Mülleimer, füllte stattdessen ein wenig von dem Glitzblüh hinein und verschloss die beiden Ampullen mit winzigen Korken. Die eine Ampulle steckte sie in ihre Hosentasche, die andere gab sie Karina.
    »Das sollten wir aufbewahren«, sagte Flummi. »Als Souvenir.«
    Karina lächelte und steckte die Ampulle ebenfalls in die Tasche.
     
    Zwei Stunden später saßen die Koch-Kinder mit allen Erwachsenen zusammen im Restaurant.
    Die jungen Köche waren sehr neugierig, ob es ihren Vätern und Müttern wohl schmecken würde. Immer wieder schauten sie gespannt zu den Erwachsenen hinüber. Bully und Marcel hatten ihren Eltern beim Hereinkommen lautstark erzählt, sie hätten das komplette Essen fast allein zubereitet, weil »die blöden Mädchen zu dämlich waren, auch nur eine Karotte zu schneiden«. Keines der Mädchen hatte widersprochen. Erstens war es ihnen egal, was Bullys und Marcels Eltern dachten, und zweitens wollten sie die tolle, festliche Stimmung nicht ruinieren. Und drittens hatten die meisten Mädchen ein wenig Angst vor den beiden Jungen. Sollten die Blödmänner doch ihren Mist erzählen.
    Iris und Arne saßen mit zwei anderen Elternpaaren am Tisch. Sie waren sehr gespannt, was Flummi zubereitet hatte, und obwohl Flummi es natürlich nie zugegeben hätte, war sie besonders neugierig, was Arne zu der Lasagne sagen würde. Er war ja schließlich Koch und seine Meinung deshalb die eines echten Experten. Das Licht im Lokal wurde plötzlich gedämpft und drei Kellner kamen mit großen Tabletts feierlich in den Saal geschritten. Auf den Tabletts befanden sich die Auflaufformen mit der Lasagne, und die – man glaubte es kaum – schimmerte und leuchtete im Halbdunkel. »Oh!« und »Aaah!« riefen Eltern und Kinder gleichzeitig. Flummi stupste Karina an: »Das ist mein Glitzblüh, das so toll funkelt«, flüsterte sie. Karina nickte begeistert.
    »Eine Leucht-Lasagne!«, rief eine Mutter aufgeregt. »Genial!«
    »Was es nicht alles gibt!«, staunte ein Mann.
    »Das ist wunderschön!«, ereiferte sich eine andere Frau. »Ich habe ja gewusst, dass Lasagne lecker sein kann. Aber ich wusste nicht, dass sie auch schön sein kann! Und diese Farbe: So eine Farbe habe ich ja noch nie gesehen!«
    Flummi wurde rot vor Stolz.
    Der Kellner legte gerade jedem der Erwachsenen ein Stück Lasagne auf den Teller, als Arnes Handy klingelte. Er nahm es aus der Tasche, schaute aufs Display und sagte zu Iris: »Entschuldige, das ist mein Chef. Da muss ich rangehen.«
    Arne stand auf und ging aus dem Speisesaal, während er mit ernster Miene ins Handy sprach: »Ja? O Gott! Wirklich? Das ist ja schlimm! Da sollten wir als Erstes …«
    Iris schaute Arne hinterher, doch dann bekam sie die leuchtende Lasagne serviert und zwinkerte Flummi lächelnd zu. Flummi zwinkerte zurück.
    Die Kinder hatten in der Küche alle von der Lasagne probiert und sie war sehr lecker gewesen. Allerdings hatte Annabelle ihnen die Probierstückchen gegeben, bevor sie das Glitzblüh darübergestreut hatte. Flummi hoffte sehr, dass dieses schöne Pulver dem

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