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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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seinen Zweck, wird aber rasch eintönig.«
    »Einen gebratenen Vogel. Und Bratäpfel, gefüllt mit Beeren und Nüssen.« »Pilze!«, fügte Cadvan unerwartet hinzu. »Langsam in Butter geschmort. Ich kann sie fast riechen!« Er reichte ihr die Flasche mit dem Kräuterwasser. »Trink ein wenig davon. Aber nicht zu viel, mein Vorrat neigt sich dem Ende zu.«
    »Was ist das?«, fragte Maerad, als sie die Flasche an die Lippen setzte. »Medhyl«, antwortete Cadvan. »Es heilt Müdigkeit. Leider vermag es nicht, sie ganz zu vertreiben, aber es hilft. Barden brauen es für genau solche Zeiten wie diese.« »Müssen wir jetzt gleich weitergehen?«
    »Ich denke, wir sollten uns erst ausruhen, aber nur kurz. Wir müssen bald einen Unterschlupf finden. Sieh dir nur diese Wolken an! Das wird ein heftiges Unwetter. Viel weiter werden wir heute nicht kommen. Es gibt hier in der Gegend Höhlen; allerdings müssen wir auf der Hut vor dem sein, was darin lebt!«
    Bald schnürte er sein Bündel wieder zusammen. Sie überquerten den Bach und wanderten weiter nach Süden. Unterwegs behielt Cadvan aufmerksam die Berghänge im Auge. Maerad war sich des Sturms nur allzu bewusst, der hinter ihnen aufzog; jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, wirkten die Wolken näher und dunkler. Sie sah kleine Blitze darin zucken und hörte ersten Donner. Das Licht verdunkelte sich, als die Wolken die Sonne verhüllten.
    Cadvan blieb stehen und deutete auf eine kaum sichtbare Öffnung im Hang, etwa sechs Mannshöhen über ihren Köpfen. »Da!«, rief er aus. »Schnell, mir nach.« Sie erklommen den steilen Hang, dann zog Cadvan nach einer kurzen Warnung an Maerad das Schwert und betrat die Höhle, wobei er sich bücken musste, weil die Decke so niedrig war. Im Inneren war es trocken, der Boden sandig. Die Höhle verlief ungefähr zehn Schritte nach hinten, dann beschrieb sie eine scharfe Kurve. Cadvan folgte dem Verlauf vorsichtig und stellte fest, dass der Gang nach knapp zehn weiteren Schritten endete.
    Er kehrte zu der draußen wartenden Maerad zurück. »Die Höhle ist perfekt«, gab er bekannt. »Obwohl etwas darin lebt; ich bin auf Knochen gestoßen. Ich fürchte, es wird ein wenig verärgert sein, wenn es uns hier antrifft, aber ich glaube, es ist kein böses Wesen. Wir können kein Feuer anzünden, aber zumindest werden wir nicht nass.« Sie hatten ihren Unterschlupf gerade rechtzeitig gefunden. Kaum hatten sie die Höhle betreten, da ertönte über ihnen ein mächtiger Donnerschlag, der die ersten dicken Regentropfen des Gewitters ankündigte. Drinnen roch es muffig, und es war eng. Maerad setzte sich an der Biegung der Höhle auf den sandigen Boden, damit sie immer noch den Eingang sehen konnte, der sich als bereits von Regen verhüllter Lichtkreis abzeichnete. »Ihr solltet Euch hinlegen«, forderte sie ihn auf. »Ich halte Wache. Ich verspreche Euch, nicht einzuschlafen.«
    Zu ihrer Überraschung widersprach Cadvan nicht. »Nutz dein Gehör«, mahnte er sie nur. »Du weißt, wie es geht. Und weck mich, falls du etwas Seltsames hörst oder siehst. Ganz gleich was. Es macht mir nichts aus, wenn es falscher Alarm ist.« Dann legte sich Cadvan mit der beunruhigenden Behändigkeit hin, die sie schon zuvor bezeugt hatte, und schien auf der Stelle einzuschlafen.
    Maerad saß mit den Händen um die Knie da, hüllte sich eng in ihren Mantel, um sich zu wärmen, und lauschte dem Regen und dem Donner. Obwohl sie in einer kalten Höhle inmitten unwirtlicher Berge hockte, empfand sie die Geräusche als eigenartig tröstlich.
    Eine Weile betrachtete sie Cadvans schlafendes Antlitz, das unter seinem dunklen Haarschopf fahl im Halbdunkel schimmerte. Er hatte ihr gesagt, dass er, zumindest für gewöhnliche Begriffe, alt sei, doch sah er keineswegs so aus. Allerdings war um den Mund eine Strenge zu erkennen, die längst überwundenen Kummer oder Leid erahnen ließ, was darauf schließen ließ, dass er sie nicht zu täuschen versuchte; in seinen Zügen fanden sich Spuren langer Erfahrung. Und dennoch schien er manchmal, insbesondere in diesem Augenblick, in der Verwundbarkeit des Schlafes, viel jünger zu sein, kaum älter als sie selbst. Dass er ein guter Schwertkämpfer war, wusste sie bereits; selbst die erprobtesten Männer des Lehnsherrn reichten nicht an seine Schnelligkeit, sein Können heran, und seine Ausdauer verblüffte sie. Vergangene Nacht hatte sie miterlebt, wie er Furcht und Gefahr trotzte. Und doch hatte er noch kein einziges Mal mit seiner

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