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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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des Tageslichts wandelten und einander abwechselten. Doch dann verschwanden die Wände unerwartet, und Maerad fiel vorwärts ins Nichts. Unwillkürlich streckte sie die Beine aus, um ihren Sturz abzufedern, und landete heftig auf Stein.
    Mit geschlossenen Augen und bebenden Flanken blieb sie liegen, so sie gelandet war.
    Ardinas Stimme drang wie aus großer Ferne durch die Dunkelheit zu ihr. Wir sind dem Sturm entronnen, sagte sie. Jetzt wird der Winterkönig uns nicht mehr finden.
    Langsam beruhigte Maerads Atmung sich wieder, und sie schlug die Augen auf. In der völligen Dunkelheit konnte sie nichts sehen, aber das brauchte sie auch nicht. Sie hörte rings um sich die Geräusche von Tieren und roch Wölfe. Steif stand sie auf und schnüffelte die Luft. Sie befand sich in einem großen Raum, vermutlich einer Höhle, und die Luftströme, die hindurchzogen, verrieten ihr, dass es drei Ausgänge geben musste. Sie nahm sechs verschiedene Wolfswitterungen neben jener Ardinas wahr, außerdem den Geruch von Fleisch, sowohl frischem als auch altem. In der Nähe musste ein Kadaver liegen; sie roch dessen blutige Haut, das Mark der gesprungenen Knochen, den Harn der Angst des Geschöpfs, als es getötet worden war. Ihr Mund füllte sich mit Speichel, und sie stellte fest, dass sie am Verhungern war. Doch mit jener Erkenntnis ereilte sie eine noch dringendere: Sie hatte Durst. Schluckend hob sie den Kopf: Nicht 306
    weit entfernt gab es Wasser, sie konnte es in der Luft schmecken. Ein unterirdischer Fluss, dachte Maerad. Sie konnte sein sanftes Gurgeln durch das Gestein hören.
    Trink, wenn du möchtest, sagte Ardina.
    Auf unsicheren Beinen torkelte Maerad in die Richtung des Wassers und war sich dabei der anderen Wölfe bewusst, deren Aufmerksamkeit gebündelt auf sie gerichtet war. Sie stieß tatsächlich auf einen kleinen Bach, kalt wie Eis; das Wasser betäubte ihren Mund, dennoch schlabberte sie gierig, bis ihr Durst erlosch. Dann kehrte sie an ihren Platz zurück, hockte sich neben Ardina und fragte sich, was als Nächstes geschehen würde.
    Dichtes Schweigen herrschte; anscheinend warteten auch die anderen Wölfe auf etwas. Keiner regte ein Schnauzhaar, und nur das tiefe Flüstern ihres Atems drang durch die Höhle.
    Allmählich, so langsam, dass die Augen sich daran anpassen konnten, begann ein Licht zu erstrahlen. Bald schimmerte es fast so hell wie schwaches Tageslicht, und Maerad sah sich um. Sechs Wölfe saßen in einem Halbkreis auf den Hinterläufen und starrten Maerad und Ardina an.
    Schaut genau hin, Freunde, sprach die Elidhu zu den Tieren. Dies ist der Preis, den der Eishexer so sehr begehrt und den zu finden ihr so weit gelaufen seid.
    Eindringlich betrachteten die Wölfe Maerad, wenngleich sie die Augen abwandten, wenn Maerad ihren Blicken begegnete. Sie musste sich Mühe geben, unter ihrer Musterung nicht vor Unbehagen zurückzuweichen.
    Werdet ihr sie führen ?, fragte Ardina.
    Der größte Wolf, ein riesiger Rüde mit einer weißen Halskrause, näherte sich Maerad gestelzt, beschnupperte sie rundum und kehrte danach auf seinen Platz zurück.
    Sie kann an unserer Beute teilhaben und unser Wasser trinken, verkündete er. Wir gewähren ihr den Schutz des Rudels.
    Mit wirbelnden Gedanken starrte Maerad den Rüden an. Wenn er nicht der Wolf war, der sie am Eingang zu Inka-Rebs Höhle begrüßt hatte, dann zweifellos sein Zwillingsbruder. Aber was sollte Inka-Rebs Wölfe so weit von ihrer Heimat weggeführt haben? Mehr Zeit blieb ihr nicht zum Grübeln, denn all die anderen Wölfe kamen zu ihr und begannen, ihr das Gesicht und das Maul zu lecken und die Köpfe unter ihr Kinn zu schmiegen. Ein paar der jüngeren Tiere kauerten sich nieder und sahen mit warmem, schwärmerischem Blick zu ihr auf. Ihre plötzliche Zuneigung warf Maerad ein paar Mal beinahe um, aber sie verspürte ein unverhofftes Hochgefühl und stand mit leuchtenden Augen so gerade wie möglich. Der mächtige Rüde hielt sich teilnahmslos abseits und beobachtete die Willkommensbekundungen.
    Als das Rudel damit fertig war, kehrten die Wölfe an ihre Plätze zurück und schauten erwartungsvoll zum Rüden. Anscheinend waren die Förmlichkeiten noch nicht abgeschlossen. Der große Wolf gähnte gedehnt, wodurch seine langen Fänge aufblitzten. Dann heftete er die Augen auf Maerad. Ich bin Ka, erklärte er. Ich nenne niemanden meinen Meister, aber ich diene dem großen Dhillarearen.
    Inka-Reb ?, fragte Maerad. Ein entrüsteter Blick huschte über das

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