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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Blöcken den niedrigsten Rang einnahmen und manchmal nicht genug zu essen bekamen, um ihren Bärenhunger zu stillen. Sie drückten sich nach den Mahlzeiten in der Nähe der Küche herum und bettelten um Nachschlag, bis sie zu ihren Blöcken vertrieben wurden. Manchmal allerdings warfen die Köche den Bluthunden zur Belustigung Brocken hin, um die sie wie ausgehungerte Wölfe kämpften.
    Bei solchen Zusammenkünften herrschte stets Chaos, aber Hem setzte sein Bardengehör ein, um die beiläufigen Unterhaltungen der Köche zu belauschen. Dabei ließ er äußerte Vorsicht walten, zumal die Köche Untote niedrigen Ranges waren, und er fürchtete, sie könnten ihn spüren; einmal, als zwei Untote aufschauten und die ausdruckslosen Augen jäh auf die Bluthunde richteten, glaubte er gar, sich verraten zu haben. Allerdings fand er auf diese Weise heraus, wie die Kinder verhext wurden. Es war, wie er vermutet hatte, etwas, das ins Essen gemischt wurde: eine Droge, die von den Köchen als Morralin bezeichnet wurde, etwas aus zerstoßenen Schneckengehäusen und dem Pulver der Wurzel einer Pflanze, die Hem nicht kannte. Es gab drei Arten unterschiedlicher Dosen: eine für die Abendmahlzeit, eine für das Nachtmahl und eine weitere - noch wirkungsvollere Mischung, mutmaßte Hem -, die vor einer Schlacht verabreicht wurde.
    In einer nervenaufreibenden Nacht verhüllte Hem sich mit mehreren Glimmerschleierschichten und plünderte die Küche. Es war sein bis dahin gewagtestes Unterfangen, zumal der Küchenbereich neben der Ersten Hütte lag und die handfeste Gefahr bestand, dass er gespürt werden könnte. Naserümpfend ob des Moders verrottender Schalen und anderen Abfalls fand er die drei Tontöpfe, in denen das Morralin aufbewahrt wurde. Er stahl von jeder Sorte einen Löffel voll, wobei er darauf achtete, nichts davon mit nackter Haut zu berühren, als er die Proben in Stofffetzen wickelte. Selbst durch den Stoff spürte er die Hexerei in der Droge; es fühlte sich an, als verbrannte sie ihm die Hand.
    Sobald sich eine Gelegenheit böte, wollte er die Bündel Irc übergeben, damit die Krähe sie zu Hared brächte.
    Durch das Belauschen der Köche löste er auch das Problem seines nagenden Hungers. Er fand heraus, dass Morralin mit den Hülsenfrüchten gekocht wurde, die den Hauptbestandteil der Mahlzeiten für die Bluthunde bildeten. Demnach vermutete Hem, dass er alles andere wohl gefahrlos essen könnte, und wagte ein paar Versuche. Dem Fleisch stand er zweifelnd gegenüber, da er sich daran erinnerte, dass es Jagdbeute aus den Glandugir-Hügeln darstellet: Welche Gifte mochte es enthalten? Manchmal jedoch fühlte er sich nach den Übungen dermaßen ausgehungert, dass er trotzdem davon aß. Sein Körper entpuppte sich als zuverlässiger Führer: Er konnte einfach nichts im Magen behalten, das mit Morralin verseucht war.
    Das Einnehmen der Mahlzeiten gestaltete sich zunehmend schwieriger. Wenn einer der Bluthunde des Blut-Blocks eine abschätzige Bemerkung über seine seltsamen Essgewohnheiten fallen ließ, geriet Hem in Panik. Trotz des Chaos, das beim Essen herrschte, weil die Bluthunde ihr Futter mit an Raserei grenzendem Heißhunger verschlangen, war es manchmal schwierig, nicht aufzufallen. Er hatte besonders unschöne Tischmanieren entwickelt, die es ihm gestatteten, einen Großteil seines Essens zu verschütten und mit etwas List vom Tisch und in seine Ärmel zu wischen. Im schlimmsten Fall aß er seine Mahlzeit tatsächlich und erbrach sie später wieder, doch er konnte sich nicht weiterhin in die Latrinen übergeben, ohne dass es jemand bemerken und vielleicht sogar einem Untoten melden würde. Nun konnte er wenigstens einen Teil der Nahrung essen, die ihm vorgesetzt wurde. So widerlich die Mahlzeiten waren, sie genügten, um ihn vor dem Verhungern zu bewahren.
    Nachdem Hem sein Hungerproblem gelöst hatte, begann er, ernsthaft nach Zelika zu suchen, was sich wesentlich schwieriger gestaltete, als er erwartet hatte.
    Teilweise lag dies daran, dass die Bluthunde durch ihr kurz geschorenes Haar und die triste einheitliche Kluft aus der Ferne alle gleich aussahen. Während der langen Zählappelle ließ Hem den Blick über alle anderen Blöcke wandern und versuchte, ihr Gesicht auszumachen doch es war hoffnungslos. Und die Blöcke pflegten keinen Umgang miteinander. Sie blieben unter sich und aßen stets an denselben Tischen. Alle paar Tage wurde während der Ausbildung ein Block angewiesen, gegen einen anderen zu

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