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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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sich kaum noch sagen ließ, wer sie gewesen waren. Allerdings hatte ihm stets irgendeine Einzelheit - eine Hand, die Form eines Fußes -verraten, dass es sich nicht um seine Freundin gehandelt hatte. Vielleicht war ihm etwas entgangen, schließlich war es ihm nicht möglich gewesen, den Überblick über alle Todesfälle zu behalten.
    Abermals versuchte er es, und diesmal schnappte er mit unsäglicher Erleichterung ein winziges Flimmern auf, das er erkannte. Es befand sich, wie er aufgeregt feststellte, sehr nah, viel näher, als er es je zuvor gespürt hatte. Vorsichtig spähte er zwischen den einander gleichenden Köpfen hindurch, die vor ihm wackelten.
    An jenem Morgen hatte beim Antritt des Marsches Verwirrung geherrscht, weshalb die Bluthunde nicht in der üblichen Ordnung gingen. Der Blut-Block befand sich hinter den Stoßzähnen, Bluthunden, die sich die Unterarme mit einem groben Kreuz zernarbten. Für gewöhnlich marschierten die Stoßzähne sechs Blöcke weiter hinten und gehörten zu jenen, von denen Hem gedacht hatte, unter ihnen könnte sich Zelika befinden. Vor den Stoßzähnen wiederum ging der Messer-Block, eine Gruppe, die nicht auf seiner Liste stand. Noch weiter vorne folgten jene Bluthunde, die erst unterwegs zu ihnen gestoßen waren.
    Hem zügelte seine Aufregung, da er fürchtete, sich sonst zu verraten. Dann versuchte er es abermals. Diesmal konnte er seine Suche ein wenig besser lenken und stieß auf eine stärkere Spur. Endlich hatte er sie gefunden. Zelika gehörte zu den Stoßzähnen. Er schränkte die Suche noch weiter ein, gab sich alle Mühe, genau festzustellen, wo sie sich befand, tastete zwischen den anderen Bluthunden umher. Schließlich gelang es ihm. Ein Hochgefühl durchströmte ihn. Sie befand sich drei Reihen weiter vorn, war der vierte Bluthund von links. So nah.
    Mittlerweile zitterte Hem und war völlig erschöpft. Er verringerte seine Magie und sah sich benommen um, nahm seine Umgebung zum ersten Mal seit scheinbar Stunden wieder wahr. Die Nackenhaare richteten sich ihm auf: Sie näherten sich letztlich den Mauern von Dagra.
    Der Weg führte nicht mehr bergauf. Stattdessen marschierten sie eine breite, mit rotem Stein gepflasterte Straße entlang, die geradewegs über eine weitläufige, felsige Hochebene verlief. Weit und breit wuchs kaum etwas außer ein paar verkümmerten Bäumen und Büschen, dafür überzogen die Lager von Soldaten die gesamte Ebene. Zu seiner Linken befand sich ein großer See mit schwarzem Wasser, den ein träger Fluss nährte, und im kalten Winterwind klapperte schwarzes Schilfrohr.
    Die Stadtmauern ragten im trüben Sonnenlicht hoch auf, errichtet aus dem harten roten Stein der Berge. Hem betrachtete sie unbehaglich, als sie sich ihnen näherten: Er sah nur ein Tor, das streng bewacht wurde. Die Mauern selbst waren unüberwindbar, zumal sie dreißig Spannen tief zur Ebene hin abfielen. Selbst auf die Entfernung spürte er ihre Macht: Der gesamte Wall war zugleich ein Wachbann, jeder Stein davon besaß ein eigenes Gespür und Bewusstsein. Als sie noch näher herangelangten, sah Hem die Stadt Dagra zum ersten Mal richtig. Mit geweiteten Augen starrte er hin; das Herz rutschte ihm zu den Knien, und all sein Mut schrumpfte.
    Die Stadt war in Dämpfe und Nebelschwaden gehüllt, die sich träge im eisigen Wind wanden und die Zinnen verhüllten. Kurz rissen die Schleier auf und enthüllten ein gezacktes Dächermeer und einen Turm so spitz wie ein Bohrer, bevor sie sich wieder zuzogen und alles gleicheinem Vorhang verhüllten, der die Wahrnehmung trübte, wodurch die Umrisse noch gespenstischer wirkten - unglaubliche Gipfel und Brücken, die sich über Untiefen aus Schatten spannten. Der Gestank von Hexerei hing durch dringend und bitter in der Luft, trocknete Hems Mund so sehr aus, dass er kaum noch schlucken konnte.
    Er sehnte sich danach, sich abzuwenden, in ein Loch zu kriechen und sich vor dem schaurigen Bewusstsein zu verkriechen, das vor ihm stand, doch er konnte die Augen nicht davon lösen. Es zog seinen Blick an wie eine Schlange den ihrer Beute, und erwar hilflos, konnte sich nicht widersetzen. Zum ersten Mal wurde Hem in vollem Ausmaß die Torheit seiner Hoffnungen klar: Eine solche Macht, wie er sie vor sich sah, würde keine Niederlage erleiden. Die Stadt sah alles, wusste alles und duldete keinen Aufstand. Nicht einmal eine Maus könnte ihrem Bann entkommen.
    Während Hem hinstarrte, wirbelten die Nebel auseinander und gaben den Blick auf die

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