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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Tisch ab. »Aber unser Doktor kann sich gut wehren. Er habe der Ringerriege seiner Universität angehört, sagte er mal. Und außerdem boxt er.« Sie schüttelte den Kopf und ließ ein bewunderndes Zungenschnalzen hören, als sie die Tassen in die Spüle tat.
    Und warum liest ein solcher Mann ausgerechnet unsere Zeitung? Chastity verabschiedete sich und grübelte noch eine ganze Weile über diese Frage nach.
    Sie ging zur Kensington High Street und winkte eine Droschke heran, da sie keine Lust hatte, sich dem feuchten Gedränge und den beschlagenen Fenstern des Omnibusses auszusetzen. Es hatte der Versicherung nicht bedurft, dass Mrs. Beedle ihr Geheimnis nach Möglichkeit wahren würde, doch die Hartnäckigkeit der Anwälte des Earls verhieß nichts Gutes. Sie waren gerissen, und man konnte nicht wissen, welche perfiden Kniffe sie anwenden würden, um Arglosen eine Falle zu stellen. Mrs. Beedle war eine gute, redliche Frau, aber den Ränken einer skrupellosen und raffinierten Detektivagentur bestimmt nicht gewachsen.
    Chastity kam zu Hause an, als ein regennasser Windstoß über den Platz fegte und ihr fast den Schirm umdrehte. »Scheußlicher Tag«, sagte sie zu Jenkins, als sie die Halle betrat. »Ist Prue schon zurück?«
    »Noch nicht, Miss Chas.« Er nahm ihr den Schirm ab.
    Chastity zog die Hutnadeln heraus und schüttelte den Schleier aus. »Mrs. Beedle lässt herzlich grüßen, Jenkins.« Sie legte ihren Regenmantel ab und reichte ihn dem Butler. »Ich bin im Salon, wenn Prue kommt.«
    Jenkins verbeugte sich und machte sich davon, um die nassen Sachen wegzuhängen. Er hörte, wie Prudence Minuten später das Haus betrat, und ging würdigen Schrittes wieder in die Halle zurück.
    Prudence begrüßte ihn zerstreut. Die Dokumente in ihrer Handtasche schienen auf der Heimfahrt fast zusätzliches Gewicht angenommen zu haben. Die Halle, in der sie durchnässt stand, erschien ihr verändert, sogar die Farben kamen ihr fremd vor. Natürlich nur, weil diese Halle rechtmäßig nicht mehr den Duncans gehörte, wenn ihr Vater seine Schulden nicht loswürde. Oder beweisen konnte, dass diese einem Betrug zuzuschreiben waren.
    »Sie sind etwas blass, Miss Prue. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Jenkins' in besorgtem Ton geäußerte Worte rissen sie aus ihren Überlegungen. »Ja. Alles in Ordnung. Ich bin nur nass.« Sie rang sich ein gezwungenes Lächeln ab, als sie ihre Sachen ablegte. »Gibt es etwas Neues?«
    »Ein Anruf von Sir Gideon, Miss Prue.«
    Prudence verspürte einen Adrenalinschub, eine Aufwallung rein physischer Erregung, die momentan alles andere aus ihrem Bewusstsein verdrängte. »Und was wollte er?«, brachte sie heraus, während sie mit den Hutnadeln kämpfte.
    »Er sagte, Sie sollen heute nicht in seine Kanzlei kommen, da das Wetter so schlecht ist. Sein Chauffeur wird Sie um sechs Uhr abholen.«
    »Wie umsichtig von ihm«, murmelte Prue. »Danke, Jenkins. Könnten Sie Con eine Nachricht schicken, sie solle schleunigst kommen?« Damit lief sie hinauf in den Salon.
    Chastity hatte sich gerade hingesetzt, um Briefe der Tante-Mabel-Kolumne in The Mayfair Lady zu beantworten, als Prudence den Salon betrat. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl vor dem Sekretär um. »Ist was? Ich habe etwas.« Ihre Miene war gespannt.
    Prudence nickte. »Berichte du zuerst«, sagte sie.
    Chastity schilderte die Ereignisse des Morgens. »Ich habe Angst, dass diese Schnüffler etwas ausgraben werden, auch wenn alle Mitwisser dichthalten. Wir sollten das Erscheinen der Zeitung vorübergehend einstellen und in sichere Deckung gehen.«
    »Wie der gejagte Fuchs.« Prudence bückte sich und wärmte ihre kalten Hände am Feuer. Als sie sich aufrichtete, lag ein Ausdruck in ihren Augen, der Chastity wieder Mut machte.
    »Was hast du entdeckt?«
    Prudence öffnete die Handtasche und reichte ihrer Schwester wortlos die Dokumente. Chastity benötigte keine Erklärung, um die Bedeutung zu erfassen. Schweigend las sie die Papiere. Dann blickte sie auf. »Con muss das sehen.«
    »Ich habe Jenkins schon gebeten, nach ihr zu schicken.«
    Chastity schüttelte fassungslos den Kopf. »Unser Haus gehört Barclay.«
    Prudence breitete die Hände in wortloser Zustimmung aus.
    »Es ist also nicht nur unsere Zeitung, die bedroht ist.«
    Prudence nickte. »Es kommen einem dabei noch ganz andere Bedrohungen in den Sinn - für diesen schäbigen Schuft nämlich.«
    »Warten wir lieber auf Con, ehe wir Mordgedanken hegen«, meinte Chastity darauf. »Mrs.

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