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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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einem heißen Feger!«
    »Hey, das wäre cool, so früh am Abend. Jedenfalls herzlich willkommen, Kumpel. Ich helfe dir mit deinen Sachen.«
    »Es ist großartig, wieder hier zu sein. In meinem Wagen habe ich eine Menge Zeug. Ich bin die ganze Strecke von Melbourne gefahren. Ist Bier im Haus?«
    »Noch ein paar kalte, aber kein Riesenvorrat.«
    »Ach, keine Sorge. Irgendwo im Auto liegt Rum. Bei all meinen anderen weltlichen Gütern. Das war’s, Bobby, jetzt bleibe ich hier! Für immer!« Er grinste bis über beide Ohren und streckte die Hand aus. »Sag ›willkommen‹ oder so was.«
    Bobby drückte ihm die Hand. »Du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin, dich zu sehen! Mensch, entschuldige, ich hätte hier ein bisschen aufgeräumt, wenn ich gewusst hätte, dass du kommst.« Er schob einige Zeitungen, eine große Karte der Kimberleys und einen Aktendeckel mit Notizen an eine Seite des Tischs.
    Ross sah sich um. »Ich weiß, es macht nicht viel her. Aber was soll’s, das ist jetzt mein Zuhause. Und ich bin wirklich froh, dass ich nicht in ein leeres Haus zurückgekommen bin!«
    »Es ist noch eine Menge zu essen da. Ich habe Fisch gegrillt und dazu ein Pilaw gemacht. Möchtest du was?«
    »Klar, wärm es auf. Ich hole den Rum. Die Situation verlangt nach einem Drink. Auf mein neues Leben!«
    Bei diversen Gläsern Rum berichtete Bobby, was es Neues gab: den Mord an Matthias, Lily und die Farm, seine Pläne, mit Sami und Farouz in den Busch zu fahren und Kamele einzusammeln.
    »Klingt, als würde hier die Post abgehen, und ich kann es kaum erwarten, mitzumachen – na ja, vielleicht nicht gerade bei dieser Wüstengeschichte mit den Kamelen.«
    »Du willst also wirklich bleiben? Hast den Job da unten im Süden an den Nagel gehängt?«
    Ross lächelte wehmütig. »Schätze schon. Ich habe in Melbourne die Brücken hinter mir abgebrochen. Mit meinem Sohn ist aber einiges geklärt. Er kommt in den Schulferien zu Besuch. Bei der Polizei waren sie nicht glücklich, dass ich aufhöre – ich vermute, das ist ein Kompliment. Aber was soll’s, manchmal muss ein Mann tun, was er tun muss, richtig?«
    Bobby nickte. »Schätze schon. Was willst du jetzt machen?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Irgendwas wird sich schon ergeben. Ich habe ein Dach überm Kopf, Fische gleich vor der Nase, einen Kumpel, mit dem ich ein Bier trinken kann. Es könnte viel schlimmer sein! In welchem Bett schlafe ich?«
    »In dem vom Boss«, meinte Bobby. »Ich freue mich echt, dass du hier bist, Ross. Ich glaube, das ist ein gutes Omen. Wirklich.«
    »Ihr Chinesen, ihr seid so abergläubisch.« Ross lachte. »Aber weißt du was? Ich glaube das auch.«
     
    »Dave, hier ist Lily! Ich wäre lieber oben bei Ihnen, um Ihnen die Nachricht persönlich zu sagen – wir machen weiter!«
    »Na, wer hat es denn gesagt? Braves Mädchen. Das ist gut. Eine gute Nachricht.«
    Lily musste über seine lakonische Reaktion lächeln, doch sie merkte ihm an, dass er sich freute. »Tim ist mit dem schriftlichen Angebot unterwegs, aber ich muss wegen des ganzen juristischen Papierkrams nach Melbourne. Auch Sie sollten sich jemanden suchen, der Ihre Interessen vertritt, Dave.«
    »Ach, ich hab’s nicht so mit dem Papierkram.«
    »Genau deshalb sollen Sie sich auch jemanden suchen, der Sie berät!«
    »Ich sage Serena, sie soll mal ein Auge draufwerfen. So, wie ich das sehe, ändert sich doch nicht viel. Vielleicht könnten wir ein bisschen was neu anstreichen, alles ein bisschen aufpolieren, ein paar zusätzliche Leute einstellen.«
    »Nun ja, wir werden nicht Millionen in die Farm pumpen, wie ein großer Unternehmer es vielleicht täte. Aber wir können auf jeden Fall aufrüsten und effizienter werden. Wissen Sie, was ich meine?«, fügte sie hinzu, weil sie ihn nicht beleidigen wollte.
    »Klingt gut.«
    »Ansonsten hängt fast alles von den geheimnisvollen Austern ab, die da unter Wasser baumeln«, meinte Lily.
    »Im Juli, wenn wir ernten, wissen wir mehr, hm?«, entgegnete Dave. Er räusperte sich und sagte etwas förmlicher: »Danke, Lily. Ich werde euch nicht enttäuschen.«
    Lily legte auf. Die Neuigkeit würde sich im Nu in der ganzen Stadt verbreiten. Sie machte sich Sorgen, weil Dave das Geschäft so ohne weiteres akzeptiert hatte. Nichts gegen Serenas Koch- und Malkünste, aber Lily hegte Zweifel an ihren Kenntnissen in Wirtschaft und Recht. Sie beschloss, Dave einen Rechtsanwalt zu besorgen, wenn sie aus Perth zurückkam. Tim war selbst gewitzt

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