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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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war ich mit dem Boss Mittagessen, und dabei kamen wir darauf zu sprechen, dass man Geld bereitstellen müsste, um den jungen Aborigines zu helfen und die Aussöhnung voranzutreiben. Aber ohne die Bürokratie von Universitäten und Behörden. Wir brauchen mehr Unternehmen, die in indigene Gemeinschaften investieren, vorausgesetzt, die Kontrolle bleibt bei der Gemeinschaft und das Projekt entspricht wirklich den Bedürfnissen der Leute. Und sein Unternehmen will jetzt meinen Plan unterstützen.«
    »Könnten die nicht ’ne Perlenfarm unterstützen?« Dave lachte.
    »Das ist nicht so abwegig, Dave. Mit dem Geld soll einem klar definierten Kreis von Jugendlichen in dieser Gegend geholfen werden. Das Geld soll nicht in einem Großprojekt versickern. Auf Anraten von Schwester Angelica und der Ältesten hier hat die Firma nun einen Ausbildungsfonds für Aborigine-Jugendliche in den Kimberleys geschaffen.«
    »Großartig«, sagte Lily.
    »Ah, das bringt auch Pluspunkte beim lieben Gott«, bemerkte Dave ein wenig zynisch. »Was für eine Ausbildung? In welcher Branche ist er denn, dieser Boss, Öl oder Bergbau?«
    »Sie. Der Boss ist eine Frau. Eine von den wenigen, die es gibt.«
    »Klingt, als würde sie innovativ denken. Gut so«, sagte Lily.
    »Gut von Palmer, das anzustoßen. Und jetzt ratet mal.« Ross blickte von einem zum anderen und grinste dann breit. »Ich soll den Fonds verwalten. Zusammen mit Schwester A. Der Ältestenrat fungiert als Stiftungsrat. Don gehört auch dazu.«
    Ein Chor von Glückwünschen ertönte.
    »Schwester A findet, weil die Perlenbranche so wichtig für die Region ist, sollte man dort arbeiten. Unsere Jugendlichen hier vor Ort ausbilden und anstellen. Vom Tauchen und Arbeit auf See bis zu Zimmermannsarbeit und Technik, nicht nur die Plackerei, Muscheln reinigen und so. Sogar Operateure können sie werden, wenn sie sich dazu eignen.«
    »Meine Güte«, sagte Tim. »Das ist ein ziemlich ehrgeiziges Vorhaben!«
    »Umso besser, dass die Jugendlichen alle Küstenbewohner sind. Viele Leute aus den Gemeinden im Inland hassen alles, was mit dem Meer zu tun hat«, warf Lily ein.
    »Schwester Angelica hat das zur Sprache gebracht. Die Ausbildungen bei uns können sie zu einem großen Teil auch in anderen Branchen gebrauchen. Ich war zuerst etwas unsicher, aber Palmer hat mich davon überzeugt, dass ich es kann. Als Erstes muss ich der Perlenbranche die Idee verkaufen, damit wir mit deren Unterstützung die Sache ans Laufen kriegen.«
    Tim sah Lily an. »Ich habe das Gefühl, wir sind das erste Opfer!«
    »Das will ich hoffen!«
    Ross holte tief Luft.
    »Also: Das Geld ist zunächst für ein Pilotprojekt bestimmt. Eine kleine Gruppe soll auf einer Farm ein zwölfmonatiges Training absolvieren. Wenn das funktioniert, wechseln einige vielleicht auf eine andere Farm, oder sie suchen sich eine andere Arbeit, und dann fängt der nächste Schwung an. Geld und Unterstützung laufen hoffentlich weiter, wenn das alles funktioniert.«
    »Und wer soll sie ausbilden?«, fragte Dave, der über die Sache erst nachdenken musste.
    »Hier kommt Ihr Fachwissen ins Spiel, Dave!«, sagte Palmer. »Und Dons auch. Tim, Sie müssen in Indonesien doch auch eine Ausbildung erhalten haben.«
    »Sicher. Aber die Kids hier müssen auch arbeiten wollen. Sie müssen motiviert und leistungsbereit sein. Das wird nicht leicht.«
    »Das gehört zu meinem Job. Es kann nur hilfreich sein, dass ich ein Aborigine bin.«
    »Gut, dass Don einer von den Hiesigen ist«, bemerkte Dave. »Don weiß mehr als sonst jemand darüber, wie man Boote baut und Maschinen repariert. Der ist eine Schule für sich. Ihr würdet das wohl ›Rollenvorbild‹ nennen, stimmt’s?«
    Lily war begeistert von dem Projekt. Es verlieh ihrem neuen Beruf noch mehr Sinn. »Es klingt großartig. Ich hoffe allerdings, dass auch Mädchen teilnehmen können. Was müsste die Star Two bereitstellen?«
    »Leute, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weitergeben, Kost und Logis, ein paar unentbehrliche Dinge. Die Mittel für all das sind da, auch für die Fahrtkosten der Kids, und für Werkzeug und Ausrüstung. Im Gegenzug bekommt ihr ein paar zusätzliche Arbeitskräfte und jede Menge Ruhm und Ehre, weil ihr die Vorkämpfer für das Ganze seid«, erklärte Ross.
    Palmer schlug ihm auf den Rücken. »Schön gesagt, du bist der geborene Verkäufer! Also, was hält der Vorstand davon?«
    Tim streckte ihm den erhobenen Daumen entgegen. »Es wird uns noch Kopfschmerzen bereiten,

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