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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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er da unten gemacht?«, fragte sie.
    »Wir sollten lieber zur Polizei gehen und das hier Detective Howard geben«, erwiderte Bobby und zeigte den beiden ein Holzkästchen.
    »Was ist das?«
    »Das hat Matthias gehört, dem Typ, der ermordet wurde. Aber es geht nicht um das Kästchen, auf den Inhalt kommt es an. Er hat jedenfalls ’ne Menge Ärger verursacht.« Bobby wies auf das Futteral des Kästchens, in das eine sonnenförmige Vertiefung eingearbeitet war. »Schätze, er hat das Medaillon da draußen weggeworfen. Wir sagen den Cops besser Bescheid, damit sie das Ding suchen, bevor die Flut zu hoch ist.«
    »Das Sonnending? Das, was heute Morgen in der Zeitung war?«, rief Eugene. »Mann, Simon ist erledigt!«

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Die Dünenparty
    Die japanischen Investoren waren erst seit einer Woche wieder fort, aber Lily kam es wie eine Ewigkeit vor. Sie fand es an der Zeit, mit einer Dünenparty das Ende der Ernte zu feiern. Und nicht nur das, sondern sie wollte damit auch allen danken: Freunden, Mitarbeitern, Partnern und der Familie.
    Die Idee stammte von Sami. Sie hatte mit Farouz gesprochen und ihn überredet, Rosie die überlieferten Geschichten zu erzählen, die auch Leilas Kunstwerke geprägt hatten. Die Knüpfarbeiten der Wüstenfrauen, die davon beeinflusst waren, würden einmalig bleiben. Sie waren allein deshalb von besonderer Bedeutung. Rosie beschloss, die Sammlung nicht auseinander zu reißen. Ein großer westaustralischer Sammler hatte seinen Kurator gesandt, damit der sich die Sammlung ansah. Beiläufig hatte Farouz zu Sami gesagt: »Man kann die Welt vom Gipfel einer Düne aus besser würdigen. Das ist der beste Platz, um den Sonnenuntergang zu betrachten.«
    Also waren Einladungen zur »Sonnenuntergangs-Dünenparty – um Kleidung in den Farben des Sonnenuntergangs wird gebeten« herausgegangen. Und nun fuhr man alle Gäste von der Farm aus und an der Bucht entlang dorthin, wo Binsen und Gräser die silbrigen Dünen umgaben. Auf Lily wirkten sie wie gigantische Perlen – weich, schillernd, unberührt.
    Rasch belebten Gäste die Dünen und stapften mühsam zum Gipfel. Oben stand alles bereit für eine Feier. Bobby, Dave, Eugene und Ross waren in Geländewagen über den Strand gekommen und hatten zum Gipfel getragen, was benötigt wurde: kalte Getränke, Essen, Klappstühle und Strandtücher.
    Nun saßen sie also wie bunte Vögel über den Dünenkamm verteilt: rote, goldene, orange-, rosa-, lilafarbene, blaue und silberne. Alle hielten Gläser in den Händen und unterhielten sich, lachten und bewunderten den langen Strand, das glitzernde Wasser der Bucht, die Sonne, die allmählich majestätisch im Meer versank. Sämtliche Farmbewohner, Freunde aus der Stadt, Damien Lake, mehrere Männer und Frauen aus den örtlichen Aborigine-Gemeinden sowie Karl Howard und ein Kollege von der Polizei in Broome waren gekommen.
    Zwischen den Grüppchen flogen Klatsch und Tratsch hin und her. Alle waren schockiert, dass man Simon wegen Einbruchdiebstahls mit Gewaltanwendung festgenommen hatte. Alles war ans Licht gekommen: dass er sich von Hajid hatte anheuern lassen, der nun von der Polizei gesucht wurde. Hajid hatte Stern in einem Kasino bei Kuala Lumpur ins Auge gefasst. Er war für seine Zwecke ideal gewesen, da er Geld gebraucht und Verbindungen zur Kunstszene besessen hatte.
    Die Polizei würde vermutlich nie genau erfahren, wie man den Goldschatz aus Kabul herausgeholt hatte, denn Hajid operierte international mit falschen Namen und gefälschten Pässen. Er war verschwunden und würde irgendwo unter einem anderen Deckmantel und mit neuen Vorhaben wieder auftauchen. Simon konnte der Polizei auch nicht mehr berichten, als dass Hajid Stern rekrutiert hatte, um die Botschaft in dem Sonnenmedaillon zu übersetzen. Aus dieser Nachricht ging hervor, wo die Goldstücksammlung ankommen würde. Stern sollte darüber hinaus deren Verkauf arrangieren. Der Untergang des Schiffs und der Verlust des Medaillons auf der Bradley-Farm waren Missgeschicke – verrückte Zufälle. Simon sollte für Hajid das Medaillon suchen und wurde dafür gut bezahlt. Als die Geschichte in die Schlagzeilen geraten war, hatte Simon plötzlich einen Anruf von ihm bekommen: »Sieh zu, dass du die Sonne loswirst, aber schnell!«
    Die Kunstarchäologen und Historiker hatten die Untersuchung der antiken Schätze noch nicht abgeschlossen. Es ging das Gerücht um, man wolle sie in einer Kunstgalerie in Perth ausstellen, ehe sie an Afghanistan

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