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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Bannsängerei die unangenehmen Aspekte bestimmter Störungen zu mildern. Was er nun brauchte, das war ein Song, der es ihm ermöglichte, die Auswirkungen ausgesuchter Störungen dauerhaft zu machen. Wie beispielsweise seine Bräunung. Es wäre schön, wenn er herausfände, wie er eine Störung verfestigen konnte, die seinem Oberkörper vierzig zusätzliche Pfund Muskeln bescherte oder seinen IQ um hundert Punkte erhöhte.
    So hatte er etwas, auf das er sich während ihres Anstiegs konzentrieren konnte. Schließlich sprach er über diese Idee mit Clodsahamp.
    »Ein gefährlicher Vorschlag, mein Junge. Vor allen Dingen, wenn man die notorische Unberechenbarkeit deines Bannsingens mitbedenkt.«
    »Da werden Sie sich schon etwas anderes einfallen lassen müssen, um mich davon abzuhalten.«
    Der Hexer seufzte. »Daran zweifle ich nicht. Dann denke einmal an folgendes: Anstatt eine förderliche Störung dauerhaft zu machen - du kannst ihre Auswirkungen nicht durch Bannsingen einfach abändern -, könnte es passieren, daß du sie in etwas Schreckliches und Unkontrollierbares verwandelst.«
    »Aber denkt doch mal an die Möglichkeiten, wenn man es richtig hinbekäme! Angenommen, wir würden von einer Störung heimgesucht, die Sie um hundert Jahre jünger machte? Dann könnten Sie wieder jung sein, sowohl körperlich als auch geistig kraftvoll und rüstig.«
    »Hundert weitere Jahre der Aktivität beschert zu bekommen, das ist wirklich eine Versuchung, mein Junge. Ja, das ist es. In gewissem Umfang können wir das Leben zwar verlängern, wir können aber nicht wiederherstellen, was bereits verbraucht ist. Eine Störung dagegen... ja, eine Störung könnte das möglicherweise erreichen.«
    Jon-Tom hatte den Eindruck, als würden sich die Augen hinter den sechseckigen Brillengläsern leicht umnebeln. »Doch, das wäre ein Überlegung wert. Doch leider nehmt ihr Jungen euch nie die Zeit, um die möglichen Vorzüge gegen die wahrscheinlichen Risiken abzuwägen. Aber denk ruhig darüber nach, wenn es dir Freude macht.«
    Das tat Jon-Tom auch, zuerst voller Begeisterung, dann mit immer größerer Vorsicht. Es gab nur ein Problem mit einer Störung, die den Hexer um hundert Jahre verjüngen würde. Sie würde nämlich dazu führen, daß Jon-Tom minus vierundsiebzig Jahre alt wäre, eine äußerst schwierige Ausgangslage, um sich daraus zu retten. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, die Auswirkungen der Störung dauerhaft machen zu wollen. Es dauerte nicht lange, da hatte er die kurz zuvor noch vielversprechend erscheinende Idee verworfen. Der Wanderer war gefährlich, weil er an der Realität herumpfuschte. An dem Pfuscher herum zu pfuschen, so entschied er, konnte noch gefährlicher werden.
    Die Gedanken daran, die Auswirkungen des Wanderers einzufrieren, wurden schon bald durch Gedanken daran abgelöst, daß alles um sie herum bereits eingefroren genug wirkte. Denn inzwischen befanden sie sich schon ein gutes Stück nördlich von Ospenspri. Die Nächte waren sehr kalt geworden, die sonnenbeschienenen Tage dagegen waren noch erträglich. Es würde noch einige Wochen dauern, bevor der Winter den nördlichen Teil der Warmländer in weiße Decken hüllen würde.
    Die Kälte machte dem dichtbefellten Mudge und dem dichtgefiederten (sowie gut geölten) Sorbl nichts aus. Auch Dormas schien nicht darunter zu leiden. Doch sowohl Jon-Tom als auch Clodsahamp waren Warmwettertypen. Mit dem Spätherbst kamen sie noch zurecht, nicht jedoch mit Schnee und Eis.
    Wie sehr sich Clodsahamp um das Wetter sorgte, wurde aus der Tatsache deutlich, daß er mindestens einmal am Tag darauf anspielte. »Wir müssen den Wanderer möglichst bald finden und freilassen, sonst wird uns der Winter hier oben auf dem Plateau gefangen halten. Ich bin nicht erpicht darauf, die ganze Welt zu retten, nur um dabei auch noch zu Tode zu frieren.«
    »Wir werden es schon schaffen«, meinte Jon-Tom zuversichtlich. »Wenn wir auf dem Rückweg schlechtes Wetter bekommen sollten, kann Dormas uns tragen. Vergessen Sie nicht, daß sich das vertragsmäßige Verbot des Reitens nicht auf Verwundete oder Gehunfähige bezieht.«
    »Dann würde sie immer noch Hilfe brauchen, um vom Plateau hinunter zufinden.«
    »Sorbl kann sie leiten.«
    Der Hexer schnaubte verächtlich. »Auf meinen Famulus verließe ich mich nicht einmal, wenn er mich nur ins Bad führen müßte.«
    »Also gut, dann könnte Mudge es eben tun.«
    Clodsahamp blickte zu Mudge hinüber, der gerade fröhlich vor

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