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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Unberechenbarkeit. Wir können ebensowenig die Häufigkeit vorhersehen wie ihre Stärke. Die Sache ist wirklich außerordentlich ärgerlich.«
    »Verdammt verrückt isse, Chef!« Mudge ließ sich auf sein Lager gleiten und legte eine Pfote auf die Stirn, »'ab plötzlich das Gefühl, als 'ätte ich irgendwas gegessen, aus dem kleine grüne Dinger 'ervorwachsen.«
    Jon-Tom hätte gegrinst, hätte er nicht entdecken müssen, daß sein eigener Magen plötzlich ebenfalls Purzelbäume schlug. Kein Zweifel, alle seine Gefährten litten unter ähnlichem Unwohlsein. Dormas zitterte im Stehen.
    Clodsahamp, der auch nicht gerade gesund aussah, musterte sie einzeln. »Ja, ich fürchte, auch ich leide unter den Symptomen einer unangenehmen inneren Störung.« Er schnitt eine Grimasse und schloß dabei kurz die Augen. »Offensichtlich entwickelt sie sich mit außergewöhnlicher Schnelligkeit, wofür wir vielleicht noch einmal dankbar sein werden.«
    »Ist das... schon wieder eine Störung des Wanderers?« stöhnte Jon-Tom.
    »Nein, ich glaube nicht. Das dürften eher die Nachwirkungen sein. Die winzigen Wesen, zu denen wir geworden sind, waren offensichtlich nicht gänzlich harmlos. Du wirst dich vielleicht daran erinnern, daß sich jedes von den anderen durch Größe und Aussehen ein wenig unterschied.«
    »Sie meinen also, daß die die Ursachen für die Schmerzen sind, die wir gerade haben? Daß es sich dabei um krankheitserzeugende Organismen handelte?« wunderte sich Jon-Tom laut.
    Der Hexer setzte sich mit äußerster Sorgfalt nieder. »Es ist uns vorher nicht aufgefallen, weil es äußerst unwahrscheinlich ist, daß eine Krankheit ihre eigenen Symptome bei sich entwickelt. Jetzt ist es aber etwas anderes. Jeder von uns ist zu der Krankheit geworden, die er vorhin war.«
    Jon-Toms Magen beruhigte sich wieder, als er gerade die ersten Schweißperlen auf der Stirn wahrnahm. Erst eine Magenverstimmung, dann noch Fieber. Wenigstens schoß ihnen das, was sie sich zugezogen hatten, mit unnatürlicher Geschwindigkeit durch den ganzen Körper. Er warf Mudge einen Blick zu.
    »Wie ist es mit dir? Mein Magen ist jetzt zwar in Ordnung, dafür verbrenne ich aber am lebendigen Leib.«
    »'ab kein Fieber, glaub ich, Kumpel«, erwiderte der Otter.
    »Das Problem is, daß ich so'n verdammtes jucken 'ab.«
    »Wirklich schlimm. Wo denn?«
    »Will lieber nich allzu sehr auf Einzel'eiten einge'en, Kumpel.« Er blickte zu seiner Linken, wo Sorbl gerade höchst unfeierlich im Gebüsch landete. Schon bald vernahmen sie unangenehme Körpergeräusche.
    Jon-Tom ahmte Clodsahamp nach und nahm Platz. Da es sich hierbei nicht um eine Störung handelte, sondern nur um ihre Auswirkungen, müßte die Sache eigentlich schon bald vorbei sein. Zwar hätte er versuchen können, sie alle mit einem Banngesang wieder gesund zu machen, doch wollte er sein Glück lieber nicht strapazieren. Außerdem war ihm gerade nicht sonderlich nach Singen zumute.
    Von dem bißchen, was er davon verstand, hatte er den Eindruck, daß Dormas im Augenblick ein Fall unglaublich beschleunigter Maul-und-Klauen-Seuche war. Clodsahamp putzte sich unentwegt die Nase und hatte alle Anzeichen einer schlimmen Erkältung. Durch plötzlich angeschwollene Augen starrte er zu Jon-Tom hinüber.
    »Wie interessant. Auf deinem Gesicht erscheinen gerade rote Flecken - hatschi!«
    »Masern!« Jon-Tom schluckte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich habe nie Masern gehabt. Es ist ja gar nicht so schlimm. So habe ich sie eben jetzt und bin sie nach einem Tag für immer los, anstatt erst ein paar Wochen dafür zu brauchen. Wie finden Sie das? Endlich haben wir auch einmal Vorteile aus einer Störung.«
    »Sag das mal Sorbl.« Der Hexer wies mit einem Nicken zu den Bäumen hinter Jon-Tom hinüber. Im Gebüsch wechselten sich Würgegeräusche mit weniger angenehmen Tönen ab.
    »Pech.« Mudge schien am wenigsten unter seiner eigenen Infektion zu leiden. »Sollte mal 'n gesünderes Leben führen, der arme Kerl.«
    »Ich habe schon länger keine Erkältung mehr gehabt«, bemerkte Clodsahamp. »Und du sagst, daß du diese Masern noch nie hattest?« Jon-Tom nickte. »Dann sieht es so aus, als hätte sich jeder etwas Neues zugezogen - oder zumindest etwas, worunter er schon längere Zeit nicht mehr litt.«
    »'errje, man könnte glatt glauben, daß wir alle am Sterben sind, mit diesem ganzen Geniese und Geschwitze und Gekotze. Was ihr Burschen braucht, das is...« Mitten im Satz brach er ab, und

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