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Die Pfeiler der Macht

Die Pfeiler der Macht

Titel: Die Pfeiler der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Raum.
    Augusta sank schwer in den nächsten Sessel und fing an zu weinen.
    Sie hörte, wie Edward und Micky sich entfernten. Sie fühlte sich alt, besiegt und mutterseelenallein.
     
    Die Emission der Santamaria-Hafenanleihen in Höhe von zwei Millionen Pfund erwies sich als ein großer Fehlschlag, der Hughs schlimmste Befürchtungen noch übertraf. Am letzten Ausgabetag hatte das Bankhaus Pilaster lediglich Anleihen für vierhundert- tausend Pfund verkauft. Dementsprechend kam es am folgenden Tag prompt zu einem Kurssturz. Hugh war heilfroh, daß er Edward gezwungen hatte, die Papiere auf Kommission zu verkaufen, statt eine Ankaufsgarantie zu übernehmen.
    Am Montagmorgen legte Jonas Mulberry die Geschäftsbilanz der vergangenen Woche vor, von der jeder Teilhaber eine Abschrift erhielt. Er hatte das Direktionszimmer noch nicht verlassen, als Hugh eine merkwürdige Diskrepanz auffiel. »Augenblick, Mulberry«, sagte er. »Da stimmt doch etwas nicht.« Die flüssigen Mittel der Bank waren drastisch gesunken. Der Verlust lag bei deutlich über einer Million Pfund. »Wir hatten doch keine so große Abhebung, oder?«
    »Nicht, daß ich wüßte, Mr. Hugh«, sagte Mulberry. Hugh warf einen Blick in die Runde. Bis auf Edward, der sich noch nicht hatte blicken lassen, waren alle Teilhaber anwesend. »Kann sich jemand an eine sehr hohe Abhebung in der vergangenen Woche erinnern?« Niemand bejahte die Frage.
    Hugh stand auf. »Gehen wir der Sache nach«, sagte er zu Mulberry. Das Buchhalterkontor lag ein Stockwerk höher. Sie gingen hinauf.
    Der Posten, um den es ging, war zu hoch für eine Barabhebung. Es mußte sich um eine Transaktion von Bank zu Bank handeln. Aus seiner eigenen Zeit als Buchhalter erinnerte sich Hugh daran, daß es ein Buch gab, in dem Tag für Tag alle Transaktionen aufgezeichnet wurden. Er setzte sich an den Tisch und sagte zu Mulberry: »Suchen Sie mir bitte das Buch mit den Überweisungen an andere Banken heraus.«
    Mulberry nahm einen umfangreichen Band aus dem Regal und legte ihn Hugh vor. Ein anderer Buchhalter meldete sich zu Wort:
    »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Mr. Hugh? Ich bin für die Eintragungen zuständig.« Der Mann war sichtlich nervös. Hugh merkte, daß er befürchtete, einen Fehler gemacht zu haben.
    »Sie sind Clemmow, nicht wahr?« fragte er. »Jawohl, Sir.«
    »Gab es umfangreiche Abbuchungen in der vergangenen Woche in Höhe von einer Million Pfund oder mehr?«
    »Nur eine«, sagte Clemmow wie aus der Pistole geschossen. »Die Santamaria Harbour Company hat eine Million achthunderttausend Pfund abbuchen lassen - das entspricht der Anleihenemission abzüglich Kommission.«
    Hugh sprang auf. »Aber so viel hatten sie doch gar nicht! Es stehen ihnen nur vierhunderttausend zu!«
    Clemmow erbleichte. »Die Emmission belief sich auf Anleihen über zwei Millionen Pfund ...«
    »Aber ohne Ankaufsgarantie! Es war ein Kommissionsgeschäft!«
    »Ich habe doch den Kontostand überprüft. Er betrug eins Komma acht Millionen.«
    »Verdammt!« rief Hugh. Alle Buchhalter starrten ihn an. »Zeigen Sie mir das Buch!«
    Ein Mann am hinteren Ende des großen Kontors zog ein riesiges Kontobuch aus dem Regal, kam nach vorne, legte es vor Hugh auf den Tisch und schlug es auf.
    Die Seite war mit Santamaria Harbour Company überschrieben und enthielt nur drei Einträge: einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Pfund, eine Belastung von zweihunderttausend Pfund Kommissionsgebühren und eine Überweisung von 1,8 Millionen an eine andere Bank.
    Hugh war aschfahl im Gesicht. Das Geld war fort. Hätte es sich um eine interne Fehlbuchung gehandelt, so hätte sich diese leicht rückgängig machen lassen. Aber das Geld war bereits einen Tag später überwiesen worden, was auf einen sorgfältig geplanten Betrug schließen ließ. »Bei Gott«, sagte er wütend, »dafür wandert jemand ins Gefängnis. Von wem stammen diese Eintragungen?«
    »Von mir, Sir«, sagte der Buchhalter, der ihm das Buch vorgelegt hatte. Er zitterte vor Angst. »Nach welchen Anweisungen?«
    »Den üblichen schriftlichen Unterlagen. Sie waren einwandfrei ...«
    »Von wem haben Sie sie erhalten?«
    »Von Mr. Oliver.«
    Simon Oliver stammte aus Cordoba und war der Vetter von Micky Miranda. Hugh ahnte inzwischen, wer hinter dem Betrug steckte.
    Er wollte die Nachforschungen nicht in Gegenwart von zwanzig Angestellten fortsetzen, zumal er es schon bedauerte, sie überhaupt in die Angelegenheit eingeweiht zu haben. Er hatte allerdings

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