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Die Pfeiler der Macht

Die Pfeiler der Macht

Titel: Die Pfeiler der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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dieser wunderschönen jungen Damen an.«
    »Bald, bald, Nell. Wird heute gespielt?«
    »Bei Nelly wird immer gespielt«, antwortete sie und wies auf eine Seitentür.
    Edward verneigte sich erneut und sagte: »Wir kommen wieder.«
    »Enttäuscht mich nicht, Jungs!«
    Sie entfernten sich. »Die Frau benimmt sich wie eine königliche Hoheit!« murmelte Hugh.
    Edward lachte. »Du bist hier im feinsten Edelpuff der Stadt! Einige der Herrschaften, die sich heute vor Nell verneigen, verneigen sich morgen früh vor der Queen.«
    Sie betraten das Nebenzimmer, wo zwölf bis fünfzehn Männer um zwei Bakkarattische versammelt waren. Auf jedem Tisch war, ungefähr dreißig Zentimeter vom Rand entfernt, ein weißer Kreidestrich gezogen, über den die Spieler beim Wetten ihre Jetons schoben. Die meisten hatten gefüllte Gläser neben sich stehen, und in der Luft hing in dicken Schwaden Zigarrenrauch. An einem Tisch waren noch ein paar Stühle frei. Edward und Micky nahmen sofort Platz. Ein Kellner brachte ihnen ein paar Jetons, und sie unterschrieben eine Empfangsbestätigung. »Wie hoch ist der Einsatz?« fragte Hugh Edward im Flüsterton.
    »Ein Pfund Minimum.«
    Wenn ich spiele und gewinne, kann ich mir eine der Frauen nebenan leisten, dachte Hugh. Er hatte zwar nicht soviel Geld bei sich, wie gefordert war, aber Edward galt offenbar als kreditwürdig ... Doch dann fiel ihm ein, wie Tonio mir nichts, dir nichts zehn Guineen beim Rattenkampf verloren hatte, und er sagte: »Ich spiele nicht.«
    »Damit haben wir auch nicht im entferntesten gerechnet«, bemerkte Micky mit schleppender Stimme.
    Hugh fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Soll ich den Ober bitten, mir einen Drink zu bringen? dachte er. Nein, der kostet mich wahrscheinlich einen Wochenlohn ... Der Bankhalter verteilte die Karten, Micky und Edward wetteten. Hugh beschloß, sich aus dem Staub zu machen. Er kehrte in den Salon zurück. Ein näherer Blick aufs Mobiliar entlarvte dasselbe als billigen Flitter: Die Samtpolster waren fleckig, das polierte Holz stellenweise angekohlt. Die Teppiche waren abgelaufen und zerschlissen. Neben Hugh war ein Betrunkener in die Knie gesunken und brachte seiner Hure ein Ständchen dar, was zwei seiner Saufkumpane zu brüllendem Gelächter veranlaßte. Auf der Couch daneben küßte sich ein Pärchen mit offenem Mund. Hugh hatte zwar schon gehört, daß so etwas üblich war, es aber noch nie mit eigenen Augen gesehen. Sein Blick war wie gebannt, als der Mann der Frau das Mieder aufknöpfte und anfing, ihre Brüste zu liebkosen. Sie waren weiß und wabbelig und hatten große dunkelrote Spitzen. Die Szene erregte Hugh und stieß ihn gleichzeitig ab. Trotz seines Widerwillens spürte er, daß er eine Erektion bekam. Der Mann auf der Couch beugte sich über den Busen der Frau und begann, ihre Brüste zu küssen. Hugh traute seinen Augen nicht. Die Frau sah ihn über den Kopf ihres Freiers hinweg an und zwinkerte ihm zu. Plötzlich flüsterte ihm eine Stimme ins Ohr: »Wenn du willst, kannst du das bei mir auch machen.«
    Schuldbewußt, als hätte man ihn bei einer unsittlichen Handlung erwischt, fuhr er herum. Neben ihm stand ein dunkelhaariges, stark geschminktes Mädchen, das ungefähr in seinem Alter war. Unwillkürlich glitt sein Blick in den Ausschnitt ihres Kleides, nur um gleich wieder in höchster Verlegenheit abzuschweifen.
    »Sei doch nicht so schüchtern«, sagte das Mädchen. »Schau sie dir an, solange du willst. Du sollst deinen Spaß dran haben, dafür sind sie ja da.« Zu seinem Entsetzen spürte Hugh, wie sie ihm mit der Hand zwischen die Beine fuhr. Schnell fand sie sein steifes Glied und drückte es.
    »Mein Gott, du bist vielleicht schon auf Touren«, sagte sie. Hugh litt köstliche Qualen und fürchtete, jeden Moment zu explodieren. Das Mädchen hob den Kopf, küßte Hugh auf die Lippen und rieb mit erfahrener Hand seinen Schwanz. Es war zuviel. Hugh konnte sich nicht mehr beherrschen und entlud sich in seine Unterwäsche. Das Mädchen merkte es. Im ersten Augenblick war sie verblüfft, dann prustete sie los. »Mein Gott, du bist ja 'ne Jungfrau!« rief sie lachend. Hugh fühlte sich zutiefst erniedrigt. Das Mädchen sah sich um und sagte zu der nächstbesten Hure: »Ich hab' ihn kaum angefaßt, da kommt ihm schon die Sahne hoch!« Einige der Umstehenden lachten.
    Hugh wandte sich ab und ging zur Tür. Er hatte den Eindruck, das Gelächter verfolge ihn quer durch den Salon. Nur mit Mühe gelang es ihm, die

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