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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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»Wenn eine von uns merkt, dass Gefahr droht, sagt sie das Losungswort. Der Erpresser weiß nicht, was wir damit meinen, aber die anderen sind gewarnt.«
    Sie suchten etwas ganz Verrücktes, Ausgefallenes, aber sie konnten sich nicht einigen. »Friesenjammer« wurde von der Mehrheit genauso abgeschmettert wie »Pferdehorror«.
    Vom Deich her rief Meike Eichhorn herüber, dass bald Zeit zum Aufbruch sei. Allmählich begannen die Gesichter zu glühen wie die Abendwolken über ihnen. Grübelnd starrten die Mädchen auf den Sand. Das Gras der Salzwiesen wogte wie grüne Wellen.
    Eine Brise wehte zwei Plastiktüten hoch, die im Wind knatterten.
    Eine Zeitung trudelte empor. Der Abendwind trieb ihnen die Titelseite der »Husumer Nachrichten« vor die Füße. In großen Buchstaben stand auf der ersten Seite: »Schiffswerft in Kiel baut Tarnkappen-Korvette.«
    Jette haschte nach dem Blatt und erwischte die Zeitung, bevor ein neuer Windstoß sie weitertragen konnte. »Tarn-kappen-kor-vette«, buchstabierte sie. »Hat jemand schon mal so einen irren Namen gehört?«
    »Nee.« - »Nein.« - »Nie gehört.«
    »Zeig mal her.« Klara griff nach dem Blatt. »Wäre das nicht ein super Losungswort für uns?«
    Sie studierte den Artikel. »Korvetten ..., das sind Schiffe bei der Marine. Sie sind mit dem Radar nicht zu entdecken. Und sie werden in Tarnfarben angestrichen, damit sie nicht zu finden sind. Deshalb TarnkappenKorvetten.«
    Klara knüllte die Seite zusammen und stopfte sie in die Tasche. »Auch gegen Verbrecher setzt man die Schiffe ein, steht in der Zeitung. Ich glaube, wir haben unser Geheimwort.«
    Lea nickte. »Tarnkappen-Korvette hört sich cool an. Wer ist dafür?« Sie blickte in die Runde.
    Katharina, Marie und Vanessa hoben die Arme. Der Rest schloss sich an.
    »Wirklich, ein geniales Losungswort«, sagte Amber. »Darauf kommt so schnell niemand«, meinte Lisa. Glücklich aufstöhnend warf sich Vanessa auf die Erde. »Das glaubt mir in der Schule keiner«, sagte sie und ließ genüsslich Sand durch ihre Finger rieseln. »Ein echter Verbrecher und ein total abgefahrener Geheimname. Wenn wir einen Aufsatz über unsere Ferien schreiben müssen, heißt meine Überschrift: Tarnkappen-Korvette. Die anderen werden platzen vor Neid.«
    »Nichts schreibst du«, sagte Klara und zog Vanessa aus ihrem Sandbett hoch. »Das ist überhaupt nicht witzig. Das ist kein Spiel. Begreifst du das oder nicht?«
    Beleidigt zuckte Vanessa die Schultern. »Schon gut. Musst du mir nicht extra sagen. Schließlich habe ich als Erste gemerkt, dass der Mann gefährlich ist. Beim Magic-Test.«
    Markus Eichhorn pfiff vom Deich her auf den Fingern, um seine Mädchen einzusammeln. Jette steckte zwei Finger in den Mund und antwortete mit einem noch schrilleren Pfiff. Zwei Möwen, die im Gras dösten, drehten empört die Köpfe und schwangen sich unter ärgerlichem Gekreische in die Luft.
    Als die jungen Reiterinnen über den Leuchtturmweg nach Hause marschierten, waren alle sehr zufrieden. Gleich am nächsten Tag wollten sie Jettes Plan in die Tat umsetzen.

 
Tropennacht im Haar
     

    »Hast du die Tuben?«, raunte Lea ihrer Schwester zu, als Klara am nächsten Morgen Luna draußen sattelte. Beruhigend klopfte Klara auf ihre ausgebeulten Westentaschen. Sie horchte auf die fernen Kommandos, die vom Reitplatz zu hören waren.
    »Solange Papa mit der zweiten Gruppe beschäftigt ist, merkt er nicht, dass wir weg sind«, sagte sie. »Wir müssen nur zusehen, dass die Pferde in knapp zwei Stunden wieder im Stall stehen.«
    Bis Mittag wollten sie Jettes Idee verwirklichen. Die sah so aus: Alle Mädchen, die ungefähr so groß wie Charlotte waren, sollten ihre Haare schwarz färben - Lisa, Katharina, Marie und Paula. Und natürlich Charlotte selbst. Falls der Entführer erneut auftauchte, würde er dumm gucken, meinte Jette - Charlotte sei zwischen vier Mädchen mit schwarzen Haaren bestimmt nicht mehr zu erkennen.
    Zu Hause erschien ihnen das Haare färben zu riskant. Sicher hätte Meike Eichhorn etwas gemerkt und die Sache verboten. Darum wollten sie heimlich zu Leas Schulfreundin Nelly Ingwersen reiten. Gestern Abend hatte Lea bei ihr angerufen und erfahren, dass Nelly heute allein zu Hause war. Sie konnten also bei ihr in aller Ruhe Friseur spielen. Zwar stieg die Zahl der Eingeweihten damit wieder um einen, aber darauf kam es schon nicht mehr an.
    Als die Geschäfte an diesem Morgen öffneten, war Lea losgezogen und hatte fünf Tuben schwarze

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