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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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ein Fremder auftaucht.«
    Katharina und Marie tuschelten leise. Auch Lisa und Anna flüsterten.
    »Wissen eure Eltern etwas von dem Überfall in der Sattelkammer? Von der grinsenden Ratte?«, fragte Anna.
    Lea und Klara schüttelten den Kopf.
    »Schon mal an die Polizei gedacht?«, fragte Lisa.
    »Das ist doch eine Nummer zu groß für uns«, meinte auch Katharina.
    Charlotte begann zu weinen. »Wenn wir den Eichhorns von der Sache in der Sattelkammer erzählen, schicken sie mich nach Hause«, schluchzte sie. »Zu meiner Tante. Wo ich mich so auf die Reiterferien gefreut habe! Und auf den Galopp am Strand.«
    Ratlos sahen sich die Mädchen an. Vanessa schaltete als Erste. Sie begriff sofort, welche Auswirkungen es hatte, wenn bekannt wurde, dass auf dem Friesenhof ein Mädchen entführt werden sollte.
    »Wenn die Polizei oder Leas Eltern etwas erfahren«, prophezeite Vanessa, »dann dürfen wir alle nicht mehr am Strand reiten. Aus lauter Angst.«
    »Genau so wird es enden«, maulte Katharina. »Keine tollen Ausritte mehr an die Nordsee.«
    Marie murrte: »Dann kann ich ja gleich wieder nach Hause fahren.«
    »Also bleibt nur eins«, stellte Amber sachlich fest, »Mund halten.«
    Lea nickte und zeigte auf Jette Jacobs, die sich zu den Ferienmädchen auf eine Bank gedrückt hatte. »Das ist Jette, sie wohnt hier in Westerbüll. Im Gasthaus Wattenkrug. Jette hält für uns die Augen offen.«
    Jette bedeutete den anderen, näher heranzurücken, damit sie leise sprechen konnte.
    Mit roten Backen steckten die Mädchen die Köpfe zusammen. Sie saßen mit dem Rücken zum Meer. Ihr Blick ging über die Salzwiesen zum Deich.
    Lea erkannte ihre Eltern auf einer Bank. Sicher bewundern sie den Sonnenuntergang über der Nordsee, dachte Lea und seufzte. Um solche Nebensächlichkeiten konnte sie sich jetzt nicht kümmern.
    Hinter ihnen brannte der Horizont. Die Abendsonne wurde größer und größer, sie glühte feuerrot. Schon berührte ihr Rand das Meer. Der rote Ball tauchte tiefer ein, dann versank er in der Nordsee. Hinter den Mädchen stand der Himmel in Flammen.
    Ab und zu funkelte es hell in der Luft, so als hielte man Glas in die Sonne. Die Lichtblitze kamen von der entfernt liegenden Seebrücke. Dort stand ein Automat mit Fernglas. Für einen Euro konnte man damit Meer und Wiesen von Westerbüll ganz nah heranholen. Oft standen Besucher an dem Automaten und schwenkten und drehten das Fernrohr in alle Richtungen. Wenn Licht auf das Glas fiel, blitzte es auf.
    Bereits zum fünften Mal warf ein Mann Geld in den Automaten und presste seine Augen gegen das Glas. Er schwenkte das Fernrohr nicht, sondern richtete es die ganze Zeit auf eine Stelle - auf eine sandige Kuhle hinter Heckenrosen. Im Objektiv war eine Gruppe Mädchen zu sehen mit Baseballkappen in Rot, Weiß und Blau. Klack - die Zeit für die Fernrohr-Benutzung war erneut um. Der junge Mann griff in seine Hemdentasche und suchte nach weiteren Münzen. Das Hemd hing lässig über einer weiten Hose. Hastig stellte der Mann das Fernglas wieder an und holte ein dunkelhaariges Mädchen vor die Linse, die mit den Händen herumfuchtelte, als ob sie etwas erklärte.
    Natürlich hörte er nicht, was Jette Jacobs sagte: »So, Leute, das ist mein Plan, wie wir Charlotte beschützen können - und wie wir die grinsende Ratte in die Irre führen.«
    Der Mann am Fernrohr sah nun ärgerlich mit an, wie zwei Erwachsene über den Holzsteg zu der Mädchengruppe spazierten, ein Mann und eine Frau. Wütend versetzte er dem Fernrohr einen Tritt und verließ die Seebrücke.
    Zur gleichen Zeit schlenderten Meike und Markus Eichhorn über den Steg durch die Salzwiesen.
    »War das nicht ein toller Sonnenuntergang?«, rief Meike Eichhorn den Mädchen in der Sandkuhle zu. »Gut, dass ihr uns überredet habt, zum Strand zu gehen.« Überrascht fuhr die Gruppe hoch. Ein paar Mädchen drehten sich zum Meer um, wo gelbe und rote Farben prächtig über dem Wasser spielten.
    »Ach ja, der Sonnenuntergang«, sagte Klara und rief ihren Eltern zu: »Können wir noch bleiben? Mit unserer Beratung - das dauert noch etwas.«
    Meike Eichhorn wechselte ein paar Worte mit ihrem Mann. »Meinetwegen. Aber nicht länger als zehn Minuten. Wir warten auf der Bank am Deich.«
    Erleichtert atmete Klara auf. Unmöglich, jetzt auseinander zu gehen. Wo sie doch gerade im Begriff waren, einen Geheimnamen zu finden, ein Losungswort für die »Aktion Charlotte«.
    Jette erklärte, warum sie einen geheimen Namen brauchten:

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