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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Friesentisch? Sie hatte Jette noch nie auf dem Hof gesehen. Wozu das Gewisper? Warum schlug sich Klara erschreckt die Hände vors Gesicht? Wie kamen die feuchten Grasflecken an Leas und Charlottes Ärmel? Dahinter steckte ... ein Abenteuer ..., etwas Unerhörtes ..., ein schreckliches Geheimnis.
    Vanessa nahm ihre Augen nicht vom Friesentisch, nicht einmal, als sie mit der Gabel ein Stück Gurke in den Mund schob. Erst als sie die Zinken in der Lippe spürte, schrie sie auf.
    Sogleich eilte Klara zu ihr. »Was ist passiert?«
    Vorsichtig tupfte Vanessa mit dem Zeigefinger ein Blutströpfchen von der Oberlippe und hielt Klara die rote Fingerkuppe hin.
    Klara legte eine Hand unter Vanessas Kinn und besah den kleinen Punkt an ihrem Mund. »Wenn hier nicht mehr passiert, können wir heilfroh sein.«
    Sofort saß Vanessa kerzengerade auf ihrem Stuhl. Die blutende Lippe war vergessen.
    »Wie meinst du das - wenn hier nicht mehr passiert? Sag doch, Klara! Es gibt ein Geheimnis, wetten? Ich platze, wenn ich es nicht erfahre!«
    »Oh, Vanessa, du mit deinen Fragen.«
    Lachend zog Klara ihr die Zöpfe lang. Vanessa nervte zwar mitunter, trotzdem gehörte sie zu den Mädchen, die jeder Reiterhof braucht. Vanessa war wissbegierig, aufmerksam und die Eifrigste in den Reitstunden. Sobald sie morgens aus dem Bett kletterte, verbreitete sie gute Laune, und das hielt an bis zum Schlafengehen. Vanessa heiterte jeden auf - egal, ob ein Mädchen Heimweh oder anderen Kummer hatte.
    Tatsächlich lenkte Vanessa mit ihrer Neugierde Klara von dem grausigen Rattenüberfall ab, über den Lea berichtet hatte. Vorhin war am Friesentisch beschlossen worden: Alle Ferienmädchen sollen über den »Fall Charlotte« unterrichtet werden.
    Hinter vorgehaltener Hand flüsterte Klara Vanessa zu: »Vielleicht lüften wir heute Abend ein Geheimnis.« Begeistert hüpfte Vanessa hoch. »Echt?« Ihr Stuhl kippte um und krachte mit Getöse auf den Servierwagen hinter ihr. Zwei Thermoskannen mit Früchtetee fielen um. Der Lärm kümmerte Vanessa wenig. Ihr Gesicht glühte vor Vorfreude.
    Auf dem Flur näherten sich rasche Schritte. Meike Eichhorn guckte um die Ecke. »Brecht bloß nicht den Friesenhof ab, Kinder.«
    Sie richtete die Thermoskannen auf und schob den Servierwagen an die Seite.
    Klara verständigte sich durch Blicke mit Lea, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für die zurechtgelegte Frage war. Harmlos fragte Klara ihre Mutter: »Dürfen wir nach dem Essen zusammen ans Meer, den Sonnenuntergang ansehen? In unserer Ecke auf den Salzwiesen?«
    Unsere Ecke - so nannten die Mädchen vom Friesenhof eine sandige Kuhle zwischen Deich und Strand. Wenn man irgendwo ungestört reden konnte, dann dort. Heckenrosen säumten ein kleines, trockenes Fleckchen in den Salzwiesen. Vom Deich aus gelangte man über einen Holzsteg hin. Rechts und links schlängelten sich wassergefüllte Priele durch die Wiesen, Überbleibsel der letzten Flut.
    Leider kannten auch andere Urlauber den romantischen
    Winkel und besetzten manchmal die beiden Holzbänke. Sehr zum Ärger der Mädchen.
    Meike Eichhorn blickte aus dem Fenster. Wie ein roter Feuerball stand die Sonne im Westen.
    »Geht in Ordnung, Klara«, sagte sie. »Natürlich komme ich mit. Papa auch. Allein können wir euch abends nicht gehen lassen.«
    Das einstimmige Stöhnen an allen Tischen sagte mehr als tausend Worte.
    Frau Eichhorn lachte und breitete die Arme aus. »Ihr wisst ja, wir haben die Verantwortung für euch alle.« Klar wussten sie es. Genauso klar war aber, dass nichts lästiger sein konnte als Erwachsene. Sogar solche Supertypen wie Eichhorns.
    »Wir haben aber etwas ganz Wichtiges zu besprechen«, sagte Klara und zwinkerte ihrer Mutter zu. »Das dürft ihr nicht hören.«
    »Schon klar. Wir gehen auf dem Deich spazieren, wenn ihr in eurer Ecke Kriegsrat haltet«, beruhigte Frau Eichhorn die Mädchen. »Räumt die Tische ab, dann können wir los.«

 
Tarnkappen-Korvette
     

    Vom Deich aus beäugte Lea die vier blassen Frauen, die es sich in »ihrer Ecke« auf den Salzwiesen gemütlich machten und Zeitung lasen. Auf der Holztreppe in Leas Nacken warteten dicht gedrängt die Ferienmädchen. »Die Frauen sind total käsig - also neu hier. Es könnte klappen«, gab Lea nach hinten durch.
    Sie senkte die Hand als Zeichen, dass die Gruppe sich ducken sollte, um nicht aufzufallen. Sonst rochen die Urlauber den Braten und merkten, dass sie mit List und Tücke vertrieben werden sollten.
    Lea lief über den Steg

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