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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Schar religiöser Fanatiker, Raubgesindel aus dem Tal der Geistesgestörten, noch dazu angeführt von einer verrückten alten Frau, zu befürchten haben. Nun ja, Drón ist Vater und um die Sicherheit seiner Tochter besorgt.«
    »Lady!« Einer der Torwächter hastete heran und suchte sie offensichtlich.
    Sein Ruf lenkte sie von Ailills Äußerungen kurz ab. »Was gibt es?«, fragte sie.
    »Ein Mann hat eine dringende Nachricht für dich am Tor hinterlassen.«
    »Eine Nachricht? Für mich? Wartet der Mann am Tor?«
    »Er ist vor kurzem gegangen, Lady.«
    »Wieso hat man mich nicht früher benachrichtigt?«
    Der Krieger wurde rot. »Du warst bei Lady Gelgéis, und da konnte ich nicht stören. Ich habe eben erst erfahren, dass ich dich hier in den Stallungen finden würde.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte sie versöhnlich und wandte sich wieder zu Ailill um, aber er war bereits unterwegs zu den Hauptgebäuden. So galt ihre nächste Frage dem Wächter. »Was besagte die Nachricht, und von wem kam sie?«
    »Die Botschaft war einfach, und ich musste sie ihm wiederholen. Du sollst zu dem Lagerhaus kommen, wo man dich zurückgelassen hatte, er erwartet dich dort. Er sagte noch, er würde nicht länger als bis Mittag warten. Wenn du das Geheimnis von Liath Mór erfahren möchtest, sollst du auf jeden Fall allein kommen. Das hat er ausdrücklich betont – allein sollst du kommen, sonst erfährst du nichts. Das waren seine Worte, und mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Fidelma sah den Wächter forschend an. Seine Miene wirkte arglos. Er hatte seine Botschaft überbracht, hatte sie, wie auswendig gelernt, abgespult.
    »Hat der Mann seinen Namen hinterlassen, oder kannst du ihn beschreiben?«
    »Er war mittelgroß und mit einem langen grauen Umhang bekleidet. Über den Kopf hatte er eine Kapuze gezogen, so dass von seinem Äußeren nichts weiter zu erkennen war.«
    »Hast du den Mann schon vorher einmal gesehen?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Und mehr kann ich nicht sagen. Stimmt da etwas nicht? Soll ich die Sache Spealáin, dem Hofmeister, melden?«
    »Du bist deiner Pflicht nachgekommen, und damit ist es gut«, erwiderte sie.
    Der Wächter ging. »Wenn das keine Falle ist«, meinte Eadulf. »Das war bestimmt einer von Cronáns Leuten.«
    »Genauso gut könnte es einer der daer-fuidir sein, der entkommen ist und eine Nachricht überbringt. Aber ich gebe zu, es klingt mehr nach einer Falle. In Anbetracht beider Möglichkeiten sollte man vielleicht doch auf den Köder anbeißen.« Fidelma überlegte. »Los, lass uns Gormán suchen. Wir sollten der Aufforderung nachkommen, aber nur unter unseren Bedingungen; die entsprechenden Vorkehrungen treffen wir.«
    Es war nicht weiter schwierig, Gormán am Marktplatz in einer Gaststube zu finden. Nicht lange, und er war über die Sachlage im Bilde.
    »Was gedenkst du zu tun, Lady?«
    »Habt ihr nicht gesagt, das Lagerhaus befindet sich direkt auf der anderen Flussseite, gegenüber den aus Bohlen gebauten Kais des Hafens? Ich kann mich an die Gegebenheiten,als ihr mich dort gerettet habt, so gut wie gar nicht erinnern.«
    »Es ist so, wie wir es beschrieben haben. Und wahrscheinlich hat der Unbekannte den Treffpunkt aus gutem Grund gewählt. Vom Lagerschuppen aus kann er nämlich genau sehen, wenn du über den Fluss ruderst, und geht sicher, dass du auch wirklich allein kommst.«
    »Gibt es noch eine andere Möglichkeit, den Fluss zu überqueren, ohne dass man gesehen wird?«
    Eadulf erinnerte daran, dass sie bei Fidelmas Rettung, um zu Gobáns Schmiede zu gelangen, den Fluss am südlichen Ende des Orts überquert hatten. Der Fluss machte dort eine Biegung, so dass eine Überfahrt nicht im Blickwinkel der Lagerhäuser lag.
    »Damit ist die Sache klar«, erklärte Fidelma entschlossen. »Ich nehme ein Boot und rudere vom Hafen direkt hinüber zum vorgegebenen Treffpunkt. Und zwar allein.«
    »Allein? Unmöglich, du bringst dich unweigerlich in Gefahr.«
    »Ihr beide müsst schon zuvor übergesetzt sein und euch dem Lagerhaus im Schutz der darum herumstehenden Bäume genähert haben. Erst dann rudere ich hinüber. Wir dürfen unseren Freund keinesfalls entkommen lassen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Wie viel Zeit haben wir, um uns in Stellung zu bringen, bevor du den Fluss überquerst?« Gormán rechnete strategische Überlegungen stets praktisch durch.
    »Ich warte diesseits des Flusses, bis du zweimal kurz in dein Jagdhorn bläst, Gormán. Bleib aber weit genug von den Schuppen

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