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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hat man ja auch Hintertüren erfunden.
    Ich ließ mich von der Menschenmenge ein Stück treiben, dann scherte ich aus und steuerte auf eine feuchte, eklig riechende Gasse zu. Nicht dass ich gleich einen Plan hatte. Nur die Gegebenheiten ein wenig auskundschaften. Da war doch nichts dabei, oder?
    In der Gasse war außer mir niemand, also versuchte ich die Hintertür. Verriegelt.
    Ich lehnte mich an die Wand und wünschte, ich hätte nur so zur Show eine Zigarette. Früher oder später würde jemand aus dieser Tür kommen.
    Schneller als erwartet ging die Tür auf, und einer dieser Anzugtypen trat heraus und ging weiter, ohne mir auch nur Beachtung zu schenken. Ich erwischte die Tür gerade noch, bevor sie zuschlagen konnte, und schlich hinein.
    Lange würde ich hier nicht bleiben. Mit meinem Flanellhemd, der Jeans und den schmutzigen Stiefeln fiel ich auf wie ein bunter Hund. Der halslose Muskelprotz würde mir die Hölle heißmachen, wenn er mich erwischte. In dieser Umgebung hatte ich das Gefühl, die Hölle würde einfach… die Hölle sein.
    Innen waren die Wände glänzend weiß gestrichen, und sie warfen das grelle Licht der Lampen so stark zurück, dass es mich blendete. Wenn ich hier hätte arbeiten müssen, egal für wie kurz oder lang, hätte ich eine Sonnenbrille oder eine neue Hornhaut für die Augen gebraucht.
    Alle Aktivitäten – das dauernde Kommen und Gehen von Menschen – schienen sich auf den vorderen Teil des Gebäudes zu beschränken. Hier hinten war ich allein. Ich hielt es für ein gutes Omen, ich machte alles goldrichtig.
    Das Erdgeschoss schien keine Geheimnisse zu bergen, außer dass es extrem belebt war. Die Aufzüge befanden sich direkt hinter den Sicherheitskräften, also zog ich die Treppen vor. Ich schlüpfte ins Treppenhaus und ließ meine Tasche in einer dunklen Ecke verschwinden. Lediglich meine Gürteltasche behielt ich, darin waren mein Geld, meine Kreditkarten, ein Pass und das silberne Messer. Dann stürmte ich die Treppen hoch.
    Im ersten Stock lagen ausschließlich Büroräume, genau wie im zweiten. Niemand interessierte sich dafür, dass ich hier war, das wurde mir spätestens in dem Moment klar, als ich im dritten Stock mit einer asiatisch aussehenden Frau in einem kohlrabenschwarzen Anzug zusammenstieß. Sie nickte mir nur kurz zu und rauschte dann davon, während ich stehen blieb und Ruthies flüsternder Stimme lauschte. Vampir . Es gab hier wohl ein Nest.
    Ich lief noch einigen anderen Mitarbeitern über den Weg, aber auch sie riefen nicht lauthals nach den Sicherheitskräften. Hatte man einmal die Sicherheitskontrollen passiert, galt man anscheinend als ungefährlich.
    Während ich in den höher gelegenen Stockwerken umherstreifte, entdeckte ich wie erwartet Anwaltskanzleien, aber auch Vermögens- und Anlageberater. Hinter diesen Mauern wurde so ziemlich jeder Job verrichtet, für den man einen Anzug braucht.
    Im dreizehnten Stock kamen mir allmählich Bedenken, ich könnte vielleicht doch in der Falle sitzen. Wenn mich hier der Sicherheitsdienst oder der Hexenmeister erwischte, würde ich dreizehn Stockwerke hinunter um mein Leben rennen müssen. Weder schön noch bequem.
    Ich wollte es schon beim dreizehnten Stock belassen. Doch als ich die Tür zum letzten Gang öffnete, blieb mir vor Erstaunen der Mund offen stehen, denn dieser Gang sah völlig anders aus.
    Trübes Licht, gedämpftes Grau an den Wänden, Türen aus Mahagoni, schwarze Kacheln. Und das Beunruhigendste von allem: keine Menschen.
    Ich konnte meine Neugier nicht bezähmen und begann die Türen der Reihe nach zu öffnen. Kein Schreibtisch, kein Telefon, kein Fenster. Nichts.
    Jetzt kletterte ich auch noch hoch bis zum vierzehnten und fand noch mehr von diesen Räumen.
    Irgendwie wunderte es mich, dass mich noch niemand entdeckt hatte. Schließlich waren in jeder Etage Kameras angebracht. Trotz der schweren Kontrollen in der Eingangshalle war ich kein bisschen beeindruckt von den Sicherheitsvorkehrungen hier. Es war nicht besonders schwierig gewesen hineinzugelangen. Und zu bleiben war erst recht ein Kinderspiel.
    Als ich mich wieder auf dem Weg zum Treppenhaus befand und noch mit mir rang, ob ich weiter bis zum fünfzehnten Stock vordringen oder, bevor mich mein Glück noch verließ, lieber zurück zur Lobby flitzen sollte, fiel mein Blick zufällig auf etwas, das jemand anscheinend auf halbem Wege achtlos in eine Nische des menschenleeren Korridors geworfen hatte.
    Ich bückte mich danach, doch als ich

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