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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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uns die Grigori denn nicht angegriffen?“
    Luthers Kopf wurde geschüttelt. „Das überlassen sie den Nephilim. In diesem Moment kümmern sich die Grigori gerade darum, mehr übernatürliche Halbdämonen zu erschaffen. Sie wollen sich nicht selbst in die Schusslinie der Dämonenjäger oder Seher begeben, um sich nicht den Spaß verderben zu lassen.“
    „Wie kann es denn sein, dass schon so verflucht viele Nephilim herumlaufen“, fragte ich, „wenn die Grigori doch erst vor ein paar Wochen freigekommen sind?“
    Ruthie runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Nephilim werden von Dämonen und Menschen gezeugt und geboren . Es dauert aber einige Zeit, bis man geboren wird – normalerweise neun Monate.“
    „Nur Kreuzungen und …“ – sie unterbrach sich und deutete mit dem Kinn in Sawyers Richtung, woraus ich entnahm, dass sie damit auch Andersartige meinte, andersartige Nachkommen zweier Nephilim – „werden tatsächlich von einer Frau als Babys zur Welt gebracht, die heranwachsen und erst dann zu etwas anderem werden. Nephilim werden erschaffen. Sie kommen voll ausgewachsen zur Welt.“
    „Wie … erschaffen?“, fragte ich und malte mir alle möglichen schrecklichen Bilder aus.
    „Da gibt es viele Möglichkeiten.“ Da Ruthie keine näheren Erläuterungen machte, ging ich davon aus, dass die meisten der furchtbaren Vorstellungen in meinen Gedanken zutrafen. Das taten sie ja meistens.
    „Wie können wir die Grigori töten?“, platzte ich heraus.
    „Wir können sie nicht töten“, sagte Sawyer. „Es sind Dämonen.“
    „Das sind die Nephilim auch. Und wir töten sie seit ihrer Erfindung.“
    „Nephilim sind Halbdämonen. Sie können nur wegen ihres menschlichen Anteils sterben.“
    „Du meinst also, wir sind am Arsch?“ Das war ja mal was ganz Neues. „Wir töten nur die Nachkommen der Dämonen, können sie selbst aber niemals überwinden?“
    „Nein“, sagte Sawyer. „Das meine ich nicht.“
    Er verstummte, und ich hätte vor Verzweiflung aufschreien können. Er war immer so verdammt ruhig. Ich vermute, das lag daran, dass er unsterblich war oder jedenfalls fast. Aber wenn es jemals einen Moment gegeben hatte, in dem Aufregung angebracht war, dann jetzt!
    „Also, was sollen wir tun ?“ Ich schaffte es, nicht zu schreien. Gerade so.
    „Wir finden den Schlüssel Salomos “, fuhr er im gleichen ruhigen Ton fort. „Wir lesen die Anweisungen, was man gegen die Nephilim tun kann, und dann machen wir sie fertig. Vorzugsweise, bevor sie die Welt mit ihresgleichen bevölkern und uns fertigmachen.“
    „Klingt logisch“, sagte ich. „Aber wie können wir nach dem Schlüssel suchen und gleichzeitig diese ständig wachsende Dämonenhorde davon abhalten, die Erde zu überrennen?“
    Ich dachte an die Varcolacs zurück – wie immer mehr und mehr von ihnen aufgetaucht waren und wie viel schwerer es geworden war, sie zu töten als herkömmliche Nephilim. Und dass ich dazu die Bestie in mir auf sie hatte loslassen müssen. Bei den Boudas war es kein Stück leichter gewesen. Wenn Luther nicht gewesen wäre, hätten Sawyer und ich diese Unterhaltung jetzt vielleicht gar nicht mehr führen können.
    „Die Nephilim, denen ich in letzter Zeit begegnet bin, schienen selbstsicherer zu sein“, sagte ich langsam, „vielleicht sogar noch boshafter, wenn das überhaupt möglich ist.“
    „Ein bevorstehender Sieg macht jeden selbstsicher“, sagte Sawyer.
    „Sie werden nicht gewinnen.“
    Er hob eine Braue und zuckte dann lakonisch mit der nackten Schulter. „Wenn du es sagst.“
    „Das tue ich. Und die Bibel ebenfalls.“
    Er verzog die Lippen zu einem Grinsen. „Aber das Buch Samyaza erzählt da eine andere Geschichte.“
    „Ich glaube nicht an Märchen.“
    „Warum nicht? Du glaubst doch auch an Feen.“
    Warum versuchte ich überhaupt, mit diesem Mann vernünftig zu reden? Vernunft schien ihm doch völlig fremd zu sein.
    „Kinder, Kinder“, ermahnte uns Ruthie/Luther. Diese Worte aus seinem kindlichen Mund brachten mich fast zum Lachen. „Wir müssen das Buch Samyaza finden und zerstören. Ohne das Ding haben sie keine Anleitung für den Sieg und vor allem keinen Talisman, der ihnen ihre Unbesiegbarkeit garantieren könnte.“
    „Nur weil ihnen das Buch Unbesiegbarkeit garantiert, muss es noch nicht wahr sein.“
    „Welchen Teil von garantieren hast du nicht verstanden?“, fragte Ruthie.
    „Es stimmt also?“, fragte ich. „Man muss nur das Buch Samyaza besitzen, um zu

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