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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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zusammenwachsen. Zeit aber war gerade ziemlich knapp.
    „Gibt es noch so einen Warteraum für Erwachsene?“, fragte ich.
    „Nein. Erwachsene verstehen leichter als Kinder, was es mit dem Tod auf sich hat.“
    „Was willst du mir dann sagen?“, fragte ich. „Xander ist tot. Er muss irgendwo sein, und er wandelt nicht unter den Lebenden.“
    „Bist du dir da ganz sicher?“
    Es war nicht mehr viel von ihm übrig gewesen, das hätte wandeln können – selbst bevor wir das Haus abgebrannt hatten.
    „Ja.“
    Ruthie/Luther senkte ihr/sein Kinn auf die mit olivbraunem Stoff bedeckte Brust. „Wenn er weder im Himmel noch in der Hölle ist, dann muss sein Geist noch auf der Erde sein.“
    Sawyer zog scharf die Luft ein, aber als ich ihn ansah, blieb sein Gesicht ungerührt, und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau, die durch den Mund des Jungen zu mir sprach. Ich würde den Grund sicherlich später noch herausfinden.
    „Xander ist also ein Geist?“, versicherte ich mich.
    „Ja.“
    „Warum?“
    „Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Geister auf der Erde bleiben können. Unerledigte Aufgaben, ein gewaltsamer Tod.“
    „Passt beides“, murmelte ich. „Wir müssen ihn fragen, was er mir mitteilen wollte, dann wäre sein Auftrag erledigt, und er könnte …“ – ich machte mit beiden Händen eine flatternde Auf-und-davon -Bewegung – „… ins Licht gehen. Und alle wären glücklich.“
    „So einfach ist es nicht“, sagte Ruthie.
    „Warum nicht? Du brauchst ihn doch nur zu fragen.“
    „Ich kann ihn aber gar nicht fragen, Lizbeth. Ich bin doch tot.“
    „Er doch auch.“
    „Nicht auf die gleiche Art.“
    „Es gibt unterschiedliche Stufen von Totsein?“
    „Nein. Tot ist tot. Aber manche sind es eben nicht richtig.“
    Ich schlug mir vor die Stirn. „Okay. Du kannst ihn nicht fragen. Die Welt geht unter, wir werden alle zu Satans Huren, und das nur, weil dieser Typ mit den Infos es nicht hinkriegt, auf die richtige Art tot zu sein.“
    „Hüte deine Zunge!“
    „Entschuldige“, sagte ich automatisch. Ich konnte nicht anders. All die Jahre, in denen ich Ruthie respektiert und geliebt hatte, in denen ich den Boden angebetet hatte, auf dem sie ging, wirkten noch nach und würden es vielleicht für immer tun. Aber auch Wut, Schmerz und Angst wirkten ziemlich lange nach, und wenn eines dieser Gefühle im Spiel war, konnte ich zu einem sarkastischen, patzigen Miststück werden. Manchmal geschah das allerdings auch einfach nur so.
    „Ich habe nicht gesagt, wir könnten nicht an die Information kommen“, besänftigte mich Ruthie, „nur, dass ich nicht mit ihm sprechen kann.“
    „Wer dann?“
    Ruthie/Luther wandte ihren/seinen Kopf Sawyer zu. „Er.“

 
    12
    E r.
    Ich hätte es wissen müssen.
    „Du kannst mit Geistern sprechen?“, fragte ich.
    „Das gehört zu den Fähigkeiten eines Fellläufers.“
    „Dann kann ich es auch.“
    Als Fellläufer war er sowohl Hexer als auch Gestaltwandler. Das Gestaltwandeln war angeboren, die Magie kam später dazu.
    Ich könnte die gleichen Fähigkeiten haben wie Sawyer. Ich könnte Menschen mit einem einzigen Fingerschnipsen quer durch den Raum schleudern. Ich könnte mit Geistern sprechen. Ich könnte Wunden mit Schallgeschwindigkeit heilen. Alles, was ich dafür tun musste, war lediglich, einen Menschen zu töten, den ich liebte.
    Ich hatte beschlossen zu passen.
    Die meiste Zeit fiel es mir schwer zu glauben, dass Sawyer überhaupt jemanden lieben konnte. Töten, ja. Lieben, nein. Aber ich hatte in seine Gedanken gesehen, in seine Vergangenheit. Ich wusste, dass er als Wolf gelebt hatte. Damals hatte er eine Partnerin gehabt, die er jetzt nicht mehr hatte. Vielleicht hatte er sie umgebracht.
    Oder er hatte jemand anders umgebracht. Als ich ihn damals berührt und in die beängstigend langen und einsamen Äonen seiner Existenz geblickt hatte, hatte er Dinge vor mir verborgen, hatte mich auf eine Art und Weise ausgesperrt, wie es sonst niemand vermochte.
    „Warum stehen wir hier eigentlich immer noch herum und quatschen?“, fragte ich. „Stell endlich eine Verbindung her, sprich mit Xander und finde heraus, was er weiß.“ Ich runzelte die Stirn. „Oder was er wusste . Was auch immer. Tu es einfach.“
    „Einfach?“, wiederholte Sawyer. „Es ist nicht so einfach.“
    „Mach deinen Voodoo-Zauber, egal, was du willst.“
    „Ich bin kein Bokur.“
    „Kein was?“
    „Dunkler Voodoo-Priester“, sagte Ruthie/Luther. „Sehr

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