Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)
mich, taste und greife, finde und führe ihn. Er stützt mich mit dem Arm, über den ich mich beuge, und reizt mich mit dem Finger immer weiter. Er hält die Spannung kurz vor der Explosion, bis er schließlich in mich eindringt. Dabei sind seine Bewegungen langsam, fast zärtlich. Beinahe fange ich an zu weinen. Ich bin verdammt kurz davor.
»Sawyer«, sage ich, und in meiner Stimme liegt alles, was ich fühle.
Beim Klang seines Namens schwillt er an, wird größer, füllt mich aus, ergießt sich in mich. Ein letztes Mal streichelt er mich zwischen meinen Beinen, und ich komme ebenfalls, das Pulsieren seines Orgasmus lässt mich meinen eigenen intensiver, noch intensiver und dann noch viel intensiver erleben.
Erschöpft vor Befriedigung kann ich mich kaum auf den Beinen halten, aber ich zwinge mich dazu, mich aufzurichten. Dann drehe ich den Kopf zu ihm, die Augen noch immer geschlossen.
»Elizabeth«, flüstert er, während sein Atem meinen Hals liebkost.
»Ja.« Ich reibe mein Gesicht an seinem. Er hat nie Bartstoppeln. Seine Haut ist so seidig glatt wie sein Haar.
»Du hast mein Geschenk gefunden?«
Das Motorengeräusch in der Ferne wird plötzlich lauter. Das Gewicht auf meiner Brust verlagert sich. Winzige Nadeln aus Schmerz durchfahren mich, ich wache allmählich auf.
Und kämpfe dagegen an. Ich kann noch nicht gehen. Da sind Dinge, die ich wissen muss. Es ist zwar nur ein Traum, aber nur in den seltensten Fällen haben meine Träume keine Bedeutung.
Ich werfe einen kurzen Blick auf die Oberfläche von Sawyers See, doch der Wolf, die Wolken und selbst der Mond sind verschwunden. Dieser einzige Blick reicht aus, um wieder ganz in jene Welt einzutauchen. Dennoch muss ich mich beeilen. Die andere Welt ruft mich nach Hause zurück.
»Ich habe dein Geschenk gefunden«, antworte ich. »Jemand hat versucht, sie umzubringen.«
»Das musste ja so kommen.«
»Wegen ihrer Mutter?«
Er schweigt einen Augenblick. »Wie kommst du darauf?«
»Sie wussten nicht, dass sie ihre Gestalt verwandeln konnte. Sie dachten, die Katze wäre nur eine Katze. Das heißt, sie waren nicht hinter ihr her, weil sie wie du ist.«
Sawyer atmet tief ein, seine Brust drückt sich gegen meinen Rücken, so warm und lebendig, dass ich die Hände zu Fäusten balle, um mich nicht zu ihm umzudrehen und ihn anzufassen.
»Du hast recht«, sagt er. »Sie sind gar nicht wegen der, die sie ist, hinter ihr her, sondern wegen der, die sie einmal sein wird.«
9
I ch schlug die Augen auf und sah dicht vor mir ein anderes Augenpaar, das mich direkt anstarrte. Faith saß auf meiner Brust, knetete ihre Pfoten und pikste mich immer wieder mit ihren Katzenkinderkrallen. Dabei schnurrte sie laut genug, um, wenn nicht die Toten, so doch zumindest mich aufzuwecken.
Das graue Licht des frühen Morgens wagte sich an den Vorhängen vorbei. Luther saß in einem Sessel am Fenster und starrte auf den Parkplatz.
»Du hast gar nicht geschlafen.«
»Ich war nicht müde.« Er starrte weiter nach draußen.
»Das wirst du aber werden.«
»Ich kann ja im Wagen schlafen.«
Das konnte er tatsächlich, denn ich würde ihn garantiert nicht ans Steuer lassen. Mit einem Gewehr umgehen, ein Messer führen, einem Drachen gegenübertreten? Nur zu, Junge. Aber Auto fahren? Irgendwo musste ich schließlich Grenzen ziehen.
»Du hast dich ganz schön hin und her gewälzt.« Luther sah mich an. »Und hast gemurmelt und geseufzt.«
Verdammt. Hoffentlich hatte ich nicht auch noch gestöhnt.
»Hab geträumt«, sagte ich.
»Irgendwas Nützliches dabei?«
Ich setzte mich auf, und Faith purzelte mit einem überraschten und leicht verärgerten Fauchen von mir herunter. Dann warf sie mir einen verächtlichen Blick zu und stakste mit hoch erhobenem Schwanz davon. Die Mieze zeigte Stolz. Den würde sie auch brauchen.
»Sawyer sagt … «
Luthers Augenbrauen schossen nach oben. »Sawyer?«
Ich zuckte die Achseln. Es war nichts Neues, dass uns Tote Ratschläge erteilten. »Er hat gesagt, dass sie hinter Faith her sind, liegt nicht daran, wer sie ist, sondern wer sie einmal sein wird.«
»Was soll das heißen?«
»Ich weiß es nicht genau.« Aber es gab eine Möglichkeit, das herauszufinden. »Ich muss Sawyer heraufbeschwören und ein bisschen mit ihm plaudern.«
Luther sah zu Faith hinüber, die gerade anfing, nur so zum Spaß die Vorhänge zu zerfetzen. »Was glaubst du, wer sie sein wird? Eine von den Guten oder eine von den Bösen?«
Ich runzelte die Stirn. Darüber
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