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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Sekunde nach.
    »Sehr schön«, flüsterte er mit atemloser Stimme. Das gefiel ihm viel zu gut. »Jetzt versuch es noch mal mit dem Blitz.«
    Ich reckte eine Hand in den Himmel, Sani kaute auf der anderen herum. Ich schrie. Aus den Wolken, aus denen immer noch der Regen strömte, brach der Blitz hervor und schlug so dicht neben uns in den Boden ein, dass meine Kopfhaut prickelte.
    Der Berg erzitterte. Ozon brutzelte. Rauchschwaden stiegen von dem schwarzen Flecken Erde auf, und als sie sich verzogen hatten  …
    … lag noch immer nur der Türkis im Kreis.

21
    S ani ließ meine Hand los, und bevor ich mich unter Kontrolle hatte, zuckte mein Handgelenk. Der Kojote flog ein paar Meter und knallte gegen einen Baum.
    »Upps«, sagte ich.
    Er kam auf die Füße und schüttelte den Kopf, wobei er ein wenig zur Seite taumelte. »Mach das nicht noch mal.«
    »Ich dachte, du magst Schmerzen.«
    »Nicht meine eigenen.«
    Der Regen hörte auf. Die Wolken wurden von einem heißen Wind davongetragen. Der Donner verzog sich zusammen mit den Überbleibseln des Gewitters in den Osten.
    »Wo zur Hölle ist Sawyer?«, wollte ich wissen.
    Noch ein wenig wackelig auf den Beinen lief Sani zu dem Türkis hinüber. »Das hätte eigentlich funktionieren müssen.«
    »Hat es aber nicht.«
    Er hob den Kopf. »Bist du wirklich sicher, dass er tot ist?«
    »Ja.« Ich runzelte die Stirn.
    Und auch wieder nicht.
    »Du klingst aber nicht so sicher.« Er kniff die dunklen Augen zusammen. »Was ist passiert?«
    »Er ist verschwunden.«
    »Hat sich einfach in Luft aufgelöst?«
    »Vielleicht.« Ich hatte sein Verschwinden nicht direkt gesehen.
    Sani fluchte in einer Sprache, die ich nicht verstand. »Er lebt.«
    Bei diesen Worten machte mein Herz einen Satz, obwohl ich wusste, dass sie nicht wahr sein konnten. »Das kann nicht sein.«
    »Warum nicht?«
    Ich klatschte in die Hände und erhielt einen Donner als Antwort, denn mit einer knappen Bewegung aus dem Handgelenk ließ ich einen nahe stehenden Baum laut krachend umstürzen. »Darum nicht.«
    »Natürlich«, murmelte er. »Du hast deine Kräfte durch seinen Tod erhalten. Du hättest sie nicht, wenn er nicht wirklich tot wäre.«
    Er klang erleichtert. Ich fragte mich, was Sani Sawyer während seiner Ausbildung angetan haben mochte. Womöglich war das, neben Sanis Kenntnissen der schwarzen Magie, auch der Grund, aus dem Sawyer ihn verflucht hatte.
    »Wäre er im Jenseits«, fuhr Sani fort, »in dem Land im Norden und unter der Erde, wäre er dazu gezwungen, im Kreis zu stehen und die Fragen desjenigen zu beantworten, der ihn heraufbeschworen hat.«
    »Aber er war nicht da. Was bedeutet das jetzt?«
    Der Kojote ließ sich schnüffelnd zu Boden sinken und legte den Kopf auf die Pfoten. Ich hob den Türkis auf und zog mir die Kette über den Kopf.
    Sani hob die Schnauze. »Hast du von ihm geträumt?« Ich fuhr zusammen. »Also ja.«
    »Und? Ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn getötet. Warum sollte ich da nicht von ihm träumen?«
    »Was für Träume?« Ich wandte den Blick ab, doch Sani hatte die Wahrheit schon gesehen. »Erotische Träume.«
    Ich zuckte die Schultern. »Es ist eben Sawyer.«
    »So macht er es also.« Mit einem Satz war der Kojote auf den Pfoten, sein Fell sträubte sich.
    »So macht er was ?«
    »Fellläufer haben eine Affinität zu Geistern. Manche behaupten, sie hätten Sex mit den Toten.«
    Das hatte ich schon einmal gehört. Damals hatte es mir kein Stück besser gefallen.
    »Was sagst du da?«, fragte ich.
    »Dass zumindest ein Fellläufer Sex mit den Toten hatte.«
    Mir drehte sich der Magen um. Er meinte mich.
    »Sawyers Kraft beruht auf Sex«, sagte er. »Vermutlich hast du ihm früher dabei geholfen, seine Magie zu verstärken.«
    Da ich dazu wohl nichts mehr sagen musste, sagte ich auch nichts dazu.
    »Jetzt verstärkt er seine Magie, indem er in deine Träume eindringt.«
    »Er ist aber tot. Wie kann er da irgendwas verstärken?«
    »Wie oft ist er zu dir gekommen?«
    »Drei Mal.« Soweit ich wusste.
    »Ist er mit jedem Mal realer geworden?«
    Ich dachte an seinen ersten Besuch, als ich ihn überhaupt nicht hatte sehen können, ihn nur gespürt hatte, und dann an die letzte Nacht, als er lebendig genug gewesen war, um mir einen Türkiskojoten zu hinterlassen.
    »Ja«, sagte ich.
    Sani nickte. »Er ist zwischen den Welten.«
    »Was soll das heißen?«
    »So etwas gelingt nur den mächtigsten Zauberern, und auch nur, weil zwischen euch eine Verbindung besteht, die über

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