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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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als scharf, und die Frau benetzte sich die Lippen. „Sie möchten also einen Hummer, Sir? Ich kümmere mich gerne um Ihren Hummer.“
    Das glaubte ich ihr aufs Wort. Mal ehrlich, überall in den Nachrichten tobte das Chaos, wir waren unterwegs, um die Welt zu retten, und ich musste mich hier mit einer läufigen Verleihtussi und Saywers Zweideutigkeiten herumschlagen.
    „Geben Sie uns irgendeinen alten Wagen“, sagte ich.
    „Nein.“ Saywer unterbrach seinen Visualsex mit der Autotante und wandte sich wieder dem Geschäftlichen zu. „Zu Summer kommt man nicht so ohne Weiteres. Wir brauchen den Hummer.“
    „Vielleicht brauchst du ja einen“, raunte ich. Jimmy fuhr einen Hummer. Den hatte ich das letzte Mal gesehen, als er mich bei Saywer abgeladen hatte und davongejagt war, um böse zu werden. Von da an war alles nur bergab gegangen.
    Dennoch konnte ich nachvollziehen, warum ein solches Auto in dieser Gegend hier von Vorteil war, also nickte ich der Frau zu, unterschrieb und nahm den Schlüssel entgegen.
    Fünfzehn Minuten später starrte ich auf das fahrbare Sturmgeschütz, das ich gerade gemietet hatte. „Ob das wohl eine gute Idee war, diese Dinger auf den Straßenverkehr loszulassen?“
    „Je größer, desto besser.“ Saywer kletterte auf den Beifahrersitz, während Luther mühsam den Rücksitz erklomm. „Willkommen in Amerika.“
    Ich hatte mich geweigert, einen taxigelben Panzer zu mieten, also war unserer jetzt von einem glitzernden Beige, das wohl mit der Wüste verschmelzen sollte. Aber – von wegen. Alles in dieser Größenordnung würde auffallen wie …
    „Ein Löwe im Heuhaufen“, murmelte ich. Dieses Bild gefiel mir immer besser.
    Ich fuhr vom Parkplatz in westlicher Richtung.
    Das Reservat der Navajo erstreckte sich über die Bundesstaaten Utah, Arizona und New Mexico, wobei der größte Teil in Arizona lag. Saywer lebte in der Nähe von Mount Taylor, einem der vier heiligen Berge, die das Gebiet der Diné begrenzten. Soweit ich beim Wandeln in Jimmys Kopf gesehen hatte, wohnte auch Summer im Umkreis von Mount Taylor, nur auf der anderen Seite.
    Wann genau Summer ins Reservat gezogen war, wusste ich nicht, nur warum . Sie war geschickt worden, um Saywer auszuspionieren.
    „Weißt du, wo Summer wohnt?“, fragte ich.
    Mit geschlossenen Augen lehnte er sich gegen die Kopfstütze. Luther lag ausgestreckt auf dem Rücksitz und schlief bereits fest.
    In diesem riesigen Wagen wirkten beide so klein. Ich fühlte mich wie in einem Science-Fiction-Film – Die unglaublich geschrumpfte Anführerin des Lichts . Die Arme musste ich regelrecht nach oben strecken, um das Lenkrad zu umfassen, und den Rückspiegel kräftig nach unten neigen. Die Einzigen, die sich in diesem Monstrum nicht verloren vorkämen, waren vermutlich Yao Ming und vielleicht auch Peyton Manning.
    „Weißt du es denn nicht?“, fragte Saywer.
    „Im Großen und Ganzen“, sagte ich. „Aber was, wenn sie wieder alles verzaubert hat?“
    Saywer öffnete ein Auge. „Hat sie bestimmt.“
    „Dann solltest du vielleicht mal beide Augen aufmachen und mir sagen, wo ich abbiegen muss.“
    Stattdessen schloss er sie. „Bleib immer auf dieser Straße. In einer Stunde kannst du mich wecken.“
    Stille senkte sich über uns, das ruhige und gleichmäßige Atmen von Saywer und Luther übte eine beruhigende Wirkung auf mich aus. Ich wollte schon das Radio anschalten, befürchtete aber statt Musik nur Nachrichten zu hören – und davon hatte ich die Nase gestrichen voll.
    Was ich brauchte, war ein wenig Ruhe, um mich auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten. In der Theorie war ja alles schön und gut, aber würde mein Plan auch im Ernstfall gelingen? Könnte ich Jimmy dazu bringen, mich auch zum Vampir zu machen? Würde ich gegen die Frau aus Rauch bestehen?
    Die Antwort auf jede einzelne dieser Fragen lautete: Ich musste.
    In brütender Hitze hatten wir Albuquerque hinter uns gelassen und waren über die flache, karge Prärie mit ihren Kupfer- und Lachstönen gefahren. Schließlich tauchten die ersten Gebirgsausläufer auf, gespickt mit riesigen Pinien. In der Ferne lagen die Canyons mit ihren zerklüfteten sandsteinfarbenen Felsen und dem dahinterliegenden roten Tafelland, das man schon in unzähligen Western für die Nachwelt festgehalten hatte.
    Nach einer Stunde streckte ich die Hand nach Saywer aus, um ihn wachzurütteln, doch noch bevor ich seine Schulter berührt hatte, öffnete er die Augen und rückte von mir ab.
    Winzige Häuser

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