Die Plantage: Roman (German Edition)
nicht, Roscoe anzusehen, er hielt den Kopf tief gesenkt und fuhr zusammen, als Roscoes Lippen seine Wange streiften. Dann hörte er ihn ganz sanft flüstern: »Mach jetzt, was er dir erklärt hat, mein Kleiner!«
Néné fuhr erschrocken auf. Roscoe aber legte die Arme um seine Taille, zog ihn an sich und küsste ihn auf den Mund. Néné entzog sich dem Kuss, drehte den Kopf zur Seite und wollte zurückweichen, aber Roscoe hielt ihn fest. Seine schönen dunklen Augen blickten ohne Sanftmut, während seine Hände Nénés Rücken streichelten, dann hinaufglitten unter das Wams. Streichelnd streifte er es ihm ab, umfasste die schmalen Knabenschultern. Sein Griff wurde fester. Plötzlich drückte er den Jungen mit einem kräftigen Stoß hinunter auf die Knie, packte ihn dann beim Schopf, bog ihm den Kopf zurück, dass Néné schmerzhaft das Gesicht verzog. Aus halbgeschlossenen Augen blickte Roscoe auf ihn herab. »Los, Junge, mach schon!«
Néné versuchte, seinen Kopf aus dem harten Griff zu befreien. Da schlug Roscoe ihn ins Gesicht. Néné konnte so schnell nicht reagieren, nicht einmal aufschreien. Er starrte Roscoe entsetzt an und wurde ein zweites Mal geschlagen. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, er schmeckte Blut in seinem Mund.
Roscoe hielt ihn fest und zwang ihn, zu ihm aufzusehen. Über seine laszive Miene glitt ein boshaftes Grinsen. »Hast du’s nicht begriffen?«, fragte er in gedehntem Tonfall. »Du sollst meinen Schwanz in den Mund nehmen. Wie du’s deinem Herrn immer machst, klar?«
Unwillkürlich bäumte Néné sich auf, um sich weiterer Demütigungen zu widersetzen. Das war ein Fehler, Roscoe stießihm mit dem Knie in die Magengrube. Keuchend rang Néné nach Luft, er wollte sich zusammenkrümmen. Aber Roscoe hielt ihn fest, dass er auf den Knien bleiben musste.
»Sieh mich an!« Seine Stimme war nicht mehr sanft. »Du sollst mich ansehen!«
Er wippte auf den Fußballen, was sicher nichts Gutes verhieß. Doch wie befohlen, sah Néné langsam zu ihm auf. So schnell, dass er sich nicht ducken konnte, schlug Roscoe zu; zweimal, dreimal traf seine Faust Nénés Gesicht. Er schlug ihn auch unter die Rippen, einen tiefen Hieb in den Bauch, dann stieß er ihn von sich. Néné fiel auf den Boden und blieb ächzend liegen. Roscoe ging von ihm weg, um das monströse Bett herum, an den schimmernden Möbeln entlang, die Hände auf seine schmalen Hüften gestützt, wie selbstvergessen vor sich hin summend. Zweimal ging er die Runde um das Zimmer, dann kam er zurück und blieb vor dem Jungen stehen.
Néné kauerte am Boden, sein Kopf schmerzte, sein Körper tat von den Schlägen weh, er wagte nicht aufzusehen. Er wusste, was Roscoe von ihm erwartete. Er wollte das nicht tun. Aber wenn er sich wehrte, würde Roscoe ihn wieder schlagen, bis er seinen Widerstand aufgab.
Roscoe beugte sich herab, legte ihm die Hand unters Kinn und hob sein Gesicht an. Einen Moment lang betrachtete er ihn schweigend. Dann ging er zum Bett, setzte sich auf den Rand und sagte gedehnt wie zu Anfang: »Komm her. Na komm schon, ich tu dir nichts.«
Néné kam langsam auf die Füße, eine Hand an der Wange, die von den Schlägen glühte, ging er zu dem riesigen Bett. Einen Schritt von Roscoe entfernt wartete er, furchtsam auf jede Bewegung des Mannes achtend. Alles sträubte sich in Néné, aber Roscoes Blick zwang ihn, näher zu kommen; er kannte diesen Blick und fürchtete ihn. Als er vor dem Bett stand, zog Roscoe ihn heran, streichelte seine Arme, den feinen Flaum auf seiner Haut.
»Leg dich hin.«
Néné wollte aufschluchzen, doch er hatte keine Wahl, Roscoe würde ihm weiter zusetzen. Und warum sollte er aufbegehren und sich schlagen lassen und noch mehr erdulden, als er am Schluss ohnehin ertragen müsste?
Als er auf dem purpurnen Bett lag, streifte Roscoe seine Hosen ab. Nackt, wie ein Raubtier auf allen vieren kam er auf ihn zu. Er legte sich neben den verängstigten Jungen und umarmte ihn nicht ohne Zärtlichkeit. Gegen sein schwaches Aufbegehren öffnete er ihm die Lippen; seine Zunge drang in Nénés Mund. Er erregte sich an dem Kuss, dabei schob er eine Hand nach unten, unter den seidigen Stoff der weiten Hosen, zwischen Nénés Beine. Er griff nach dem Geschlecht des Jungen, streichelte seine Schenkel und seine Hinterbacken. Er streifte ihm die Haremshosen herunter, drückte ihm die Knie auseinander und legte sich zwischen seine gespreizten Beine.
Néné blieb, nachdem der Mann von ihm abgelassen
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