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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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gehorchen hat.« Währenddessen schlich Zadia zur Tür. Als sie an Quinn vorbeikam, raunte er: »Los, lauf weg!«
    Sie rannte hinaus, und Crossbow ging ein Licht auf. »Was fällt Ihnen ein, Quinn? Wer hat Ihnen erlaubt, einfach hier reinzukommen?«
    »Mit Verlaub, Sir, ich sorge nur dafür, dass die Schwarzen ihre Arbeit machen. Eigenmächtigkeiten dulde ich nicht.«
    »Unsinn, tun Sie nicht so verdammt pflichtbewusst, Mann! Wenn ich die Kleine zu mir rufe, haben Sie sich rauszuhalten, klar?«
    Bis jetzt hatte Quinn sich beherrscht, nun wurde sein Ton schärfer. »Es wäre hilfreich, Sir, wenn Sie sich an die Arbeitsabläufe hielten. Wie soll ich sonst die gewünschten Ergebnisse liefern?«
    Crossbow wurde rot vor Zorn. »Wollen Sie mir vorschreiben, was ich auf meiner Plantage zu tun und zu lassen habe, Quinn?«
    »Ich halte mich an Ihre Vorgaben. Sie sagten, ich ginge den Job nicht hart genug an? Nun, ich kann auch anders.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Wenn Sie es so verstehen.«
    »Ich warne Sie, Quinn, mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten ein!«
    »Was für Angelegenheiten meinen Sie? Kleinen Mädchen Gewalt anzutun?«
    »Scheren Sie sich zum Teufel!«, bellte Crossbow hinter ihm her.
    Quinn hätte ihm am liebsten eine verpasst. Das hätte Crossbow zumindest verdient, nachdem er sich an Zadia vergreifen wollte. Auch für Quinn war es hart, von Crossbow so respektlos behandelt zu werden; schon aus Gründen der Selbstachtung musste sich etwas ändern. Zornig trat er nach einem Stapel Tabaksäcke, die ihm im Weg lagen. Am Brunnenhaus zog er sein Hemd aus und wusch sich mit ein paar Güssen Wasser seinen Ärger mitsamt dem Staub und dem Schweiß des langen Tages herunter. Danach stellte er sich in die Abendsonne, die den Hof in warmes Licht tauchte, schüttelte das Wasser aus den Haaren und ließ sich von den letzten Sonnenstrahlen trocknen. Allmählich beruhigte sich seine gekränkte Seele. Er zog seinHemd über und ging zur Remise. Auf dem Weg dachte er an Zadia. Er musste sie irgendwie vor Crossbows Übergriffen schützen. Das heute war erst der Anfang gewesen. Er sollte sich schnell etwas einfallen lassen.
    Als er seine Dachkammer betrat, saß sie auf dem Bett; die Knie bis zum Kinn hochgezogen, blickte sie ihm erwartungsvoll entgegen. Sein Herz machte einen Sprung. Gleich war er bei ihr, fing an zu reden, entschuldigte sich, dass er ihr erst im letzten Moment zu Hilfe gekommen war. Er redete noch, als sie die Arme um seinen Hals legte. Dann verschlug es ihm die Sprache, denn sie zog ihn mit unerwarteter Kraft an sich und schlang ihre schlanken Beine um seinen Körper. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem nassen Haar, sog gierig seinen Geruch nach Mann ein. Ihre Lippen glitten über seine rauen Wangen und sein kratzendes Kinn, sie küsste seinen Adamsapfel und die Mulde darunter, zog sein Hemd auseinander und malte mit ihrer Zunge feuchte Blumen auf seine Brust.
    In seinen Träumen liebte Quinn sie schon lange; der Ausbruch ihrer Leidenschaft kam für ihn jedoch völlig unerwartet. Ehe er recht glauben konnte, dass Zadia das von ihm wollte, wonach er sich seit Wochen sehnte, hatte sie ihn schon aufs Bett gezogen. Ohne zu zögern, zog sie ihn aus und berührte ihn unbefangen, ganz hingerissen von seiner handfesten Erregung. Jetzt vergaß er alle Zurückhaltung. Er warf sich auf sie, nahm sie, drang in sie ein, wobei er bedenkenlos und wenig gefühlvoll ihre innerste Schwelle überwand. Zadia erschrak über den Schmerz, den er ihr zufügte, während er kaum innehielt, als sie schrie. Doch der Augenblick ging vorbei, und sie fand zu ihm zurück und ließ sich lustvoll von ihm überwältigen. Zadia machte es ihm leicht und gab ihm alles, was er wollte, so oft und so lange er wollte.
    Am anderen Morgen wussten alle, dass der neue Aufseher sich das Mädchen genommen hatte. Als Quinn den Wagen zum Beladen auf den Hof brachte, merkte er, dass ein paar Männerihn mit herausfordernden Blicken ansahen. Quinn lächelte, er fühlte sich wie ein Held! Mit federnden Schritten ging er über den Hof und erteilte Befehle. Als der Stellwagen abfahrbereit war, stieg er schwungvoll auf den Kutschbock. Gewöhnlich brachte Crossbow ihm die Post alsbald heraus; heute ließ er ihn warten. Um nicht unnötig Zeit zu verlieren, ging Quinn schließlich ins Haus, klopfte an und betrat das Verwalterbüro. Crossbow reichte ihm die Posttasche kommentarlos über den Tisch.
    »Noch was?«, fragte Quinn lakonisch.
    Crossbow

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