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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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Star zu ihm hin. Quinn übergab ihm die Zügel und versuchte abzuschätzen, ob sich Reeds Verfassung nach der Absence wieder stabilisiert hatte. Tatsächlich war ihm keine Schwäche anzumerken; äußerlich wie immer perfekt, schwang er sich gelassen in den Sattel. Während er mit den Stallburschen ein paar freundliche Worte austauschte, bemerkte er Quinns prüfenden Blick undmokierte sich ein wenig: »Worauf warten wir, Mr. Quinn? Sie hatten mich zu Eile angehalten. Könnten Sie jetzt auch aufsitzen?«
    »Es kann sofort losgehen, Captain!«, rief Quinn und sprang auf sein braves Quarter Horse.
    Sie ritten zum Fluss und folgten ein Stück dem Uferweg am Wasser entlang. Wo die Plantagen begannen, wechselten sie auf einen Wirtschaftsweg, der für breitere Fuhrwerke angelegt war. Sie ließen die Pferde im Wechsel traben und Schritt gehen, Quinn folgte Reed mit zwei Pferdelängen Abstand, wie es seiner Stellung entsprach; was Reed nicht hinderte, ihn manchmal an seine Seite zu winken, um ihn etwas zu fragen oder auf etwas hinzuweisen. Danach ließ Quinn sein Pferd jedes Mal wieder zurückfallen, denn er zog es vor, die Umgebung aus dieser Position zu überblicken.
    Stets galt sein Augenmerk Reeds Befindlichkeit. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jede Störung von ihm fernzuhalten, denn auch wenn er die Anzeichen einer Absence erkennen konnte, wusste er nicht, was deren Ursache war; ob ein äußerer Auslöser oder eine innere Verstimmung die Absence hervorrief oder ob beides, ein äußerer Reiz mit einem labilen Seelenzustand, dabei zusammentreffen musste. Da Reed nicht über seine Anfälle sprach, war Quinn auf seine eigene Beobachtung angewiesen. Doch er konnte nicht ständig um ihn sein, darum hielt er Marcus und Castor an, ihm jede Stimmungsschwankung ihres Herrn sofort mitzuteilen. Das Wichtigste war, Reed unverzüglich aus einer Absence »zurückzuholen«. Quinn wusste, was sonst geschehen konnte; jemand, der sich der Wissenschaft und den Menschen gleichermaßen verpflichtet fühlte, hatte es ihm erklärt.
    Bei seiner letzten Lieferfahrt in Crossbows Diensten hatte er Ingham das Journal mit den Aufzeichnungen zu seiner Malariastudie zurückgebracht. Ingham hatte ihn auf eine Tasse Teehereingebeten, um sich mit ihm über den akuten Anstieg von Fiebererkrankungen in den Flussniederungen zu unterhalten.
    »Zuverlässige Auskunft kann mir nur jemand geben, der in dem betroffenen Gebiet lebt und mit den Kranken in Kontakt kommt. Verfügt derjenige noch dazu über eine so gute Beobachtungsgabe wie Sie, Mr. Quinn, dann ist sein Urteil für meine wissenschaftliche Arbeit von unschätzbarem Wert.«
    »Sie wissen doch, Doktor«, warf Quinn ein, »ich kann die Studie nicht fortführen.«
    »Das müssen Sie auch nicht, Sie haben für die Wissenschaft genug getan. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Nehmen Sie Zucker im Tee?«
    In der Küche an dem großen Esstisch ließ sich gut reden. Die informelle häusliche Atmosphäre wollte Ingham sich zunutze machen, um dem jungen Stallmeister noch einmal wegen des Mordfalls auf den Zahn zu fühlen. »Sicher sind Sie erleichtert, von Elverking wegzukommen«, begann er auf gut Glück.
    Quinn nickte. »Oh ja, Sir, das stimmt! Als Bereiter auf Hollow Park bekomme ich meinen eigenen Verantwortungsbereich, kein Vergleich zu dem anspruchslosen Kutschdienst bei Mr. Crossbow.«
    »Zweifellos! Doch ich meinte gar nicht Ihre Arbeit. Bei Ihrem letzten Besuch machten Sie mir einen besorgten Eindruck. Ich fürchte, dass diese Mordsache Sie mehr belastet, als Sie sich eingestehen wollen. Und ehrlich gesagt, verstehe ich Ihre Sorge sehr gut. Schließlich wissen wir beide, dass sich der Mörder noch auf freiem Fuße befindet.«
    Quinns Haltung spannte sich, da ihm nicht behagte, welche Richtung die Unterhaltung nahm.
    Ingham jedoch fuhr ungerührt fort: »Dieser Mann, nennen wir ihn den Erlkönig: Was, glauben Sie, wird er tun?«
    Quinn runzelte die Brauen. »Woher soll ich das wissen?«
    »Nun, denken Sie nach, erinnern Sie sich an den Anblick der Toten: Schockierend, nicht wahr? Die Frau war nicht einfacherwürgt oder erstochen worden. Man hatte sie systematisch zu Tode gequält. Ich denke, Sie kennen den Begriff der Folter?«
    »Ja doch, hören Sie auf !«, wehrte Quinn angewidert ab. »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Tatsächlich? Da bin ich mir nicht sicher, Mr. Quinn. Ich versuche Ihnen nämlich zu erklären, dass das, was der Frau passierte, nicht zufällig geschah.«
    »Was heißt denn

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