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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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im Spiel gesetzt und verloren. Tja, und als er nicht mehr weiterwusste, kam er zu mir. Ich habe ihm geholfen, eigentlich müssten Sie mir dankbar sein. Unser Geschäft brachte ihm genug ein, um den Verkauf von Legacy abzuwenden.«
    Antonia fasste ihn scharf ins Auge. »Henry hat mir von keinem ›Geschäft‹ mit Ihnen erzählt.«
    »Natürlich nicht, Sie sollten davon nichts erfahren. Was Ihr Mann tat, war wenig ehrenvoll, es hätte nicht Ihre Zustimmung gefunden. Doch es eröffnete ihm sehr einträgliche Verdienstmöglichkeiten.«
    »Wagen Sie es nicht, weiter in diesem Ton über Henry zu reden und Ihre Lügen zu verbreiten! Es gibt Mittel und Wege …«
    Sacht legte ihr William seine Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, Madam …«
    »Mr. Marshall!«, fuhr sie ungehalten herum. »Würden Sie bitte …«
    »Nein, Madam. Sagen Sie nichts mehr und kommen Sie, bitte.« Er zwang sie mit festem Blick, seiner Aufforderung zu folgen. Nach einem kurzen Abschied von Lydia verließ sie an seinem Arm das hell erleuchtete Haus.
    Spät in der Nacht fuhr der Phaeton beim Herrenhaus vor. Während der nächtlichen Rückfahrt war Antonia an Williams Schulter eingeschlafen. Jetzt küsste er sie, um sie aufzuwecken. »Warte auf mich in der Bibliothek«, sagte er, nachdem er sie zur Tür gebracht hatte.
    Sie ging hinein, indessen er den Wagen zur Remise fuhr. Kaltes Mondlicht fiel durch die vielen Fenstertüren und breitete sich im Raum aus wie Nebel. Fröstelnd nahm sie vom Tisch eine Feuerzeugbüchse und entzündete die vorbereiteten Scheite im Kamin. Den Mantel eng um sich geschlungen, stand sie in der Wärme vor den auflodernden Flammen. Als William hereinkam, setzten sie sich zusammen auf den Diwan und sahen ins Feuer. William begann zu erzählen.
    »Dein Mann kam im Juli 1780 als Major zur British Legion. Unter Colonel Rutherford zog er fünf Monate lang gegen die Rebellen zu Felde. Er beteiligte sich an Kämpfen gegen Milizen und Continentals.« Er spürte ihre Verwirrung und wandte sich ihr zu. »Ich bin ihm mehrmals begegnet, im Feldlager auf Silk Hope, später in Fort Howard. Ich habe ihm von Anfang an misstraut, auch wenn er auf unserer Seite kämpfte. Für mich war er ein Verräter.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie matt. »Warum hätte er dastun sollen? Henry trat als einer der Ersten für die Unabhängigkeit ein. Er sympathisierte nicht mit Loyalisten.«
    »Es hatte nichts damit zu tun, Antonia. Du hast gehört, dass Hocksley von einträglichen Verdienstmöglichkeiten sprach. Er wollte damit sagen, dass Lorimer entflohene Sklaven aus unseren Feldlagern verschleppte, um sie für ein Kopfgeld den ehemaligen Eigentümern zurückzubringen.«
    »Dann hat Rovena also die Wahrheit gesagt.« Sie sah nachdenklich ins Feuer, dabei streifte sie abwesend die Schuhe ab und zog die Füße unter den Mantel. »Henry blieb immer wieder längere Zeit von Legacy fort«, erinnerte sie sich. »Nach dem Niedergang der Plantage war er nicht mehr oft zu Hause. Ich wollte ihm keine lästigen Fragen stellen … Wie verzweifelt muss er gewesen sein!«
    William hatte sie genau beobachtet. Sie glaubte ihm und wusste, dass er die Wahrheit sprach. Doch was auch immer er ihr über den loyalistischen Verräter erzählen mochte, jener Henry Lorimer, den sie einmal geliebt hatte, würde ihrem Herzen nahe bleiben. Plötzlich erfüllte ihn ohnmächtige Wut auf diesen Mann, dessen Vergehen in seinen Augen verzeihlich waren verglichen mit seinen eigenen Taten während des Krieges. Er stand auf, trat zum Kamin, stieß zornig mit dem Stock zwischen die zerfallenden Scheite. Seine Bitterkeit wuchs wie sein Unwille gegen dieses Leben, das nicht seines war und ihn doch auf fatale Art gefangen hielt. Was ging ihn dies alles überhaupt an? Was ging ihn diese Frau an, deren Mann, deren Haus und Besitz seiner Hand zum Opfer gefallen waren? Er wollte wieder der werden, der er in Wirklichkeit war. Er musste ihr sagen, was er getan hatte.
    »Weißt du, wie dein Mann umgekommen ist?«
    Antonia zögerte, sie war auf der Hut. »Angeblich hat er Widerstand geleistet, nachdem er sich bereits mit seinen Leuten ergeben hatte. Er wurde erschossen.«
    William fuhr herum. »Ich hätte sie alle erschießen lassenkönnen, jeden einzelnen Mann, meine Dragoons warteten nur auf meinen Befehl!«
    »Du? Du hast ihn erschossen?«
    »Ich hatte das Recht dazu!«, stieß er wütend hervor. »Er war wortbrüchig. Er wollte sich mir widersetzen!«
    Als er sah, wie sie vor ihm erschrak,

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