Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
Jeep
? Genial!
»Okay, na dann machen wir’s auf andere Weise lustig. Wie wär’s, wenn du die Routenbefehle ansagst?«
Sie sah gelangweilt aus und seufzte. »Ich weiß nicht, was daran so lustig sein soll, aber von mir aus! Darf ich mir deine
Harajuku Lover
s-Tasche für morgen leihen?« Sie setzte ihr süßes Gesicht auf. Wahrscheinlich hatte sie deswegen vorhin gegrinst.
»Sicher, warum nicht? Ella, hast du an meinem Telefon rumgespielt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Was stimmt damit nicht?«
Ich beschloss, nicht näher auf das Thema einzugehen. Fürs Erste. »Es spinnt irgendwie rum. Egal, ich kümmere mich drum. Gute Nacht, bis morgen früh.«
Als Ella aufstand und aus dem Zimmer rannte, bemerkte ich ein verstohlenes Grinsen in ihrem Gesicht. Hatte sie doch irgendwas mit meinem Telefon gemacht, oder ging es um die Handtasche? Vielleicht hätte ich bei der Bitte doch nicht so leicht ja sagen dürfen.
Als ich Mom und Rupert die Treppe hochkommen hörte, schloss ich schnell meine Tür. Sie öffneten sie trotzdem einfach und kamen rein, um mir gute Nacht zu sagen, bevor sie in Ellas Zimmer gingen.
Ich legte mich zurück auf mein Kissen und dachte wieder darüber nach, was hier vorging. Ich konnte nicht länger glauben, dass es nur ein Traum war. Jedenfalls kein gewöhnlicher Traum. Was würde der nächste Tag bringen? Vielleicht würde ich wieder in meinem echten Leben aufwachen. Aber was, wenn nicht? Ich brauchte ein paar Antworten. Hier musste irgendwo ein Computer sein, den ich benutzen konnte. Ich sah mich um, vielleicht in meinem Schreibtisch? Konnte Arizona
Darley
so ordentlich sein? Ich öffnete die größte Schublade und fand ein MacBook in
Pink
. Ich nahm das Teil mit ans Bett und schaltete es ein. Obwohl ich die Adresse kannte, brauchte ich GPS, um meine genaue Position zu bestimmen. Mein iPhone war dazu besser geeignet, also holte ich es heraus und drückte die
Karten-
App. Dann klickte ich auf das Icon für
Standort bestimmen
.
Suche
…
Der Positionsanzeiger zeigte auf leere Felder.
Mountain View
schien die nächste Stadt zu sein. Ich nahm meinen Computer und googelte
Mountain View
, Kalifornien. Als erstes probierte ich Wikipedia.
Mountain View ist eine Stadt im Santa Clara County im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Stadt verdankt ihren Namen der Aussicht auf die Santa Cruz Mountains. Laut der Volkszählung von 2000 hat die Stadt eine Einwohnerzahl von 70.708.
So was von uninteressant. Ich scrollte nach unten. Es schien eine dieser Städte im
Silicon Valley
zu sein, wo die ganzen Technologiefirmen sitzen. Ich erinnerte mich daran, dass Mom Silicon Valley erwähnt hatte. Man hatte ihr die Position einer leitenden Physikerin angeboten, wenn ich mich richtig erinnerte, und zwar bei der NASA. Ich googelte
Mountain View
und
NASA
.
Ames Forschungszentrum
Das sagte mir was, ja,
Ames
. Da musste sie arbeiten. Das würde Sinn ergeben. Den Namen hatte ich schon oft gehört.
Jemand klopfte laut an meine Tür. Sie öffnete sich und Mom steckte ihren Kopf rein.
»Arizona, Licht aus, morgen ist Schule«, sagte sie streng und schloss die Tür wieder.
Ames
würde warten müssen. Aber ich musste noch herausfinden, wie ich zur Schule kam. Das war der totale Wahnsinn. Der Gedanke an eine neue High School war der blanke Horror. Ich war mir sicher, dass ich Ella dazu bringen konnte, mich zu ihrer Schule zu dirigieren, aber wohin sollte ich danach fahren? Zum Glück gab es Computer…
»Mountain View High, Heimat der Spartaner«, schien die nächstgelegene Schule zu sein. Gab es irgendwelche Abzeichen der Spartaner in meinem Zimmer? Ich durchwühlte den Schrank—nichts.
Darley
hielt wohl nichts davon, ihren Schulnamen zur Schau zu tragen, oder vielleicht hatte sie einen besonderen Platz für diese Art Schulsachen. Den Schreibtisch? Ich zog die andere Schublade auf. Treffer! Da lagen Mappen, Unterlagen und Bücher, alle mit meinem Namen beschriftet, naja—mit Arizona
Darleys
Namen—und mit vielen Spartaner-Stickern drauf. Puh, wenigstens wusste ich jetzt, zu welcher Schule ich fahren musste.
Ich suchte nach meinem Stundenplan und fand einen in meiner Schultasche. Super. Ich war total fertig. Der Rest würde bis zum Morgen warten müssen. Es war schon nach Mitternacht. Außerdem, warum sollte ich mir zu viele Sorgen machen? Wenn ich Glück hatte, würde ich einfach wieder in meinem echten Leben aufwachen.
E in schriller, durchdringender Alarm erschreckte mich zu Tode, so dass ich meine Augen weit
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