Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
hinten in der Garage und fuhr dann zur Schule. Die Jungs waren nirgendwo zu sehen, als ich die Schule betrat. Ich machte mich auf den Weg zum Sekretariat, um herauszufinden, wer der Eishockey-Coach war. Ich hatte vorgehabt, das zuhause nachzusehen, hatte es aber vor lauter Aufregung über Kellans Auftauchen total vergessen. Glücklicherweise gab es eine Schul-Broschüre auf dem Tisch in der Wartezone. Ich sah schnell nach. Dr. Lee, mein Physiklehrer, war unter Eishockey aufgeführt. Er war gestern beurlaubt gewesen, aber ich dachte mir, dass er heute wieder da sein würde. Ich fand sein Büro auf dem Lageplan, ging hin und klopfte an seine Tür. Keine Antwort. Also zog ich ein Blatt Papier aus meiner Tasche und schrieb ihm eine Nachricht.
Dr. Lee,
ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir eine Erlaubnis schicken könnten, dass ich während des Unterrichts mit Ihnen sprechen darf. Es ist ziemlich dringend.
Arizona Stevens
Darley
Ich würde mich erst mal an
Darley
gewöhnen müssen. Nachdem ich den Namen Stevens durchgestrichen hatte, schob ich die Notiz unter seiner Tür durch. Auf dem Weg zu meinem Spind traf ich Ali und Maria, und wir gingen gemeinsam zu unserer ersten Stunde—Bio.
Den Rest des Tages passierte nicht viel. Ich konzentrierte mich auf meine Stunden und versuchte, mir so viele Gesichter zu merken, wie ich konnte. In Bio erkannte ich Meg, eine andere gute Freundin. Sie war im Schwimmteam und in drei von meinen Kursen. Ich suchte weiter nach Simla, konnte sie aber in keinem Kurs finden. Zum Glück sah ich Kellan den ganzen Tag nicht. Ich hatte also Galgenfrist bis morgen, wenn ich mich in Physik wieder mit ihm beschäftigen musste. Na ja, es sei denn, er tauchte wieder beim Frühstück auf!
Ich verließ die Schule gleich nach meinem letzten Kurs und beeilte mich rauszukommen, bevor mich jemand für Aktivitäten nach der Schule schnappen konnte, von denen ich nichts wusste. Sobald ich sicher in meinem Auto war, holte ich mein iPhone raus und rief wieder Simla an.
»Hey, Arizona.«
»Hey, hab dich heute nicht in der Schule gesehen. Bist du okay?«
»Ja, ich hatte Bauchschmerzen, deshalb bin ich nicht hin. Jetzt geht’s mir prima. Irgendwas Lustiges passiert?«
»Nicht wirklich. Kann ich zu dir kommen?«
»Wenn du willst. Meine Mom zwingt mich, ihr bei ein paar Sachen zu helfen, also treff ich dich in zwei Stunden?«
»Hört sich gut an. Bis gleich.«
Ich guckte ihre Adresse nach. Es lohnte sich für mich nicht, in der Zwischenzeit nach Hause zu fahren, also startete ich die Karten-App auf meinem Handy und suchte die nächste Eislaufhalle. Es war nicht weit und wahrscheinlich war es keine schlechte Idee zu checken, wie gut ich Schlittschuhfahren konnte, nach dem, was Ali in der Pizzeria gesagt hatte. Was, wenn ich wirklich nicht mehr eislaufen konnte? Der Gedanke brachte mich zum Kichern. Das wäre wie zu vergessen, wie man isst. Als ich die Eislaufhalle sah, ging es mir gleich besser. Nachdem ich den Jeep geparkt hatte, suchte ich den Platz nach bekannten Autos und Motorrädern ab. Keine Bikes, also ging ich rein. Es war sehr still.
»Hallo, Arizona, hab dich lange nicht gesehen. Wie geht’s dir denn so?«
Ich sah zu der Frau, die mich angesprochen hatte. Sie war über vierzig oder fünfzig und hatte ein nettes, freundliches Lächeln.
Ich lächelte zurück. »Hi! Mir geht’s prima, ich hatte nur viel in der Schule zu tun. Heute ist es schön ruhig.«
»Ja, um diese Zeit kommt kaum einer, die kommen alle später. Bist du hier zum Eiszulaufen? Hast du deine eigenen Schuhe mitgebracht oder möchtest du ein Paar leihen? Wie geht’s Harry?«
»Das hier war spontan, also ja, ich muss ein Paar in Größe acht leihen. Harry geht’s gut. Er ist erst gestern vom Camp zurückgekommen, deshalb hatten wir noch keine Zeit zu reden.«
»Was ist mit Prinzessin Ella?«, fragte sie, während sie mir ein Paar Schlittschuhe zum Figurenlaufen gab.
»Sie fühlt sich heute nicht gut, darum bleib ich auch nicht lange.« Ich sah auf die Schlittschuhe, wobei ich mit meinem Finger an der Kufe entlangfuhr. »Könnte ich heute stattdessen ein Paar Hockey-Schlittschuhe haben?«
Sie hob leicht die Augenbrauen, aber gab mir ein Paar heraus.
Ich nahm sie und ging durch zurEisbahn. Hier war ich offenbar schon mal gewesen, aber es fühlte sich nicht vertraut an. Ich saß auf den Rängen, um mir die Schlittschuhe anzuziehen. Nur ein einzelner Junge fuhr auf dem Eis. Er hatte eine Privatstunde mit einem Trainer.
Weitere Kostenlose Bücher