Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
Möglichkeit gehabt, mit Kellan zu reden, Larry?«, fragte Rupert, als er aus der Einfahrt fuhr.
Larry lachte. »Du machst wohl Witze? Das ist wie einen Termin beim Präsidenten zu bekommen. Er war seit gestern Abend total beschäftigt. Wie auch immer, ich habe ihm gesagt, er soll nach dem Probetraining zu Arieles Haus kommen, und er hat mir vorhin eine SMS geschickt, dass er bald da ist.«
»Er wird nicht begeistert sein, wenn er herausfindet, dass wir ihn nur ausfragen wollen und er alles über seine neue Geliebte ausplaudern soll«, warnte Rupert.
»Ah, junge Liebe, das hatte ich nicht kommen sehen«, überlegte Larry.
Olivias Gedanken kehrten zu Kellans und Arizonas erstem Treffen vor all den Jahren zurück, als Larry Arizona und Ella für ihren Transport vorbereitet hatte.
Larry hatte entschieden, dass die Reise zu kompliziert war, um von den Mädchen alleine unternommen zu werden, obwohl er Olivias Mutter dazu gebracht hatte, sie zu begleiten. Sie war dagegen gewesen, sogar nachdem Larry die ganze Prozedur erklärt hatte. Sie war überzeugt, dass das, was sie taten, wider die Natur war. Doch der Gedanke, ihre Tochter und ihre Enkelinnen für immer zu verlieren, hatte sie widerstrebend einwilligen lassen; trotzdem war sie immer noch überzeugt, dass es ein völlig bizarres Projekt war. Larry war nicht überzeugt gewesen, dass sie es durchziehen würde, und hatte beschlossen die Reise mit ihnen zu machen.
Er hatte sich entschieden Kellan auch mitzunehmen, weil er nicht absolut sicher sein konnte, dass er problemlos zurückkehren konnte, und er hätte es nicht ertragen können, wenn irgendetwas sie getrennt hätte. Nachdem seine Frau bei der Geburt gestorben war, hatten Kellan und er nur einander gehabt.
Olivia war nicht bei diesem ersten Treffen von Arizona und Kellan dabeigewesen. Keiner der beiden schien sich an irgendetwas aus dieser Zeit zu erinnern. Wie surreal musste es für Larry gewesen sein, sie alle durch das Portal zu bringen, auf dessen anderer Seite sie atemlos gewartet hatte.
Olivia riss sich zusammen, als Rupert in Glendas Einfahrt einbog und parkte. Noch war Kellans Bike nicht zu sehen. Glenda begrüßte sie an der Tür und bat sie alle ins Wohnzimmer.
»Tja, Ariele ist nicht sonderlich gut gelaunt. Sie wurde ziemlich schnippisch, als ich angedeutet habe, worum es hier geht. Sie weiß eindeutig mehr, als sie zugibt, aber ich weiß nicht, wie weit wir bei ihr kommen. Kommt Kellan, Larry? Vielleicht kann er helfen.«
Larry nickte. »Lasst uns zusammenfassen, was wir wissen, und entscheiden, wie wir vorgehen wollen. Also als Erstes, warum haben wir überhaupt den Verdacht, dass etwas nicht stimmt?«
Olivia zuckte die Schultern. »Also ich denke, der überzeugendste Hinweis ist, dass Arizona selbst verkündet hat, dass sie Arizona
Stevens
ist. Und sie hat gesagt, dass sie nicht am richtigen Ort sei, zeitlich gesehen. Sie hat behauptet, dass sie in der Vergangenheit ist, aber ich weiß nicht genau, was sie damit meint.«
Larry sah nachdenklich aus. »Und du glaubst nicht, dass es etwas ist, an das sie sich erinnert, bevor du hier ihren Namen geändert hast? Könnte sie sich plötzlich an ihre Vergangenheit erinnert haben, oder ihre Geburtsurkunde gefunden haben?«
Olivia schüttelte den Kopf. »Das wäre viel leichter zu lösen, aber ich habe das Gefühl, dass da mehr ist. Dieses plötzliche Interesse an Eishockey zum Beispiel. Das hatte sie vor acht Jahren nicht, sie hatte kaum angefangen, eislaufen zu lernen. Wir haben erfahren, dass sie es in die Schulmannschaft geschafft hat, also muss sie ziemlich gut sein.«
Glenda nickte zustimmend. »Sie scheint auch Ariele sehr nahe zu sein, was seltsam ist, weil sie vor ein paar Wochen Ariele nicht einmal angesehen hat. Ariele hat sich auch sehr merkwürdig benommen. Ich hoffe, dass
sie
das nicht alles verursacht hat.«
»Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte Larry. »Lasst sie uns fragen.«
Es klopfte laut an der Tür und Kellan kam herein. Er warf seine Jacke und seinen Helm auf einen Sessel. »Was gibt’s? Das hier sieht ernst aus.«
Sein Vater nickte und bedeutete ihm, sich zu setzen.
»Hast du schon etwas gegessen?«, fragte ihn Glenda, als er in Richtung Küche sah.
»Ich hatte eben etwas Pizza, bin aber noch hungrig.«
Glenda lächelte und ging in die Küche, während Kellan den anderen alles vom Probetraining erzählte. Glenda kam mit einem Teller voller Sandwiches, Käse und Obst zurück, dann zeigte sie Kellan
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